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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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– abgesehen von der schaukelnden Überfahrt – nichts mehr im Wege.

Siebzehntes Kapitel: Die Schlacht gegen Gorgon und die Piraten
    Lotan der Heiler hatte während der Zeit, in der die Gemeinschaft bei den Talúregs zu Gast gewesen war, einige lange Gespräche mit Otem, dem altehrwürdigen Mueddin, geführt, die für beide eine Bereicherung ihres ohnehin schon umfangreichen Wissens darstellten und ihm viel Stoff zum Nachdenken gaben. Vor allem jedoch verging seither kaum eine Stunde, in der der weißbärtige Zauberer sich keine Gedanken über das Schicksal seiner einstigen Gefährten undSchützlinge machte und seine Entscheidung, sie ihr Glück ohne seine Führung (und seine Kochkünste) versuchen zu lassen, nicht in Frage stellte. Doch was für eine Wahl hätte es sonst wohl gegeben.
    Wähend er am Saum der Hügelkette, die die Kroak-Tanuk im Westen flankierte, entlang nach Norden ritt, war seine Stimmung daher ziemlich gedrückt. Und die trostlose Umgebung und die Einsamkeit, die er nun fristete, waren auch nicht gerade dazu angetan, ihn aufzuheitern.
    Einsamkeit war im Grunde etwas, was Magiern im Laufe ihrer Ausbildung und ihres Wirkens zwangsläufig zu so etwas wie ihrem vertrauten Gefährten wurde. Neben staubigen Folianten, ihren mit der Zahl ihrer Jahre immer länger werdenden Bärten und womöglich einem geduldigen Haustier – einer Eule oder eine Katze etwa –, das sich ihrer erbarmte. Was ihn augenblicklich jedoch am meisten grämte, war die Tatsache, dass er sich sicher war, dass er mit seiner finsteren Einschätzung der Lage Recht behalten würde: dieser Schwarze Zauberer, von dem Neimo gesprochen und der mit seiner verruchten Magie die Ghuras geschaffen hatte, würde schon bald erfahren, dass seine Diener versagt hatten. Danach würde er mit allen Mitteln zu verhindern versuchen, dass die drei Steine Aldus ihren Weg zurück nach Arthilien fanden. Vor allem, wenn er mit Tuor im Bunde stand, was, so wie die Dinge lagen, höchstwahrscheinlich der Fall war.
    Somit war sein Plan, Neimo und die anderen auf die gefahrvolle Route über den östlichen Ozean zu schicken, zweifellos das richtige Vorgehen gewesen, denn ebenso zweifellos würde der Feind zuallererst den Pafa Sa Velarië, die Landbrücke zwischen den beiden Kontinenten, in den Brennpunkt seiner Aufmerksamkeit nehmen. Zumal die Piraten der Südküste mittlerweile die Pforte Arthiliens besetzt hielten und auch sie diesem Akkurin neuerdings Gehorsam zu schulden oder zumindest seine Verbündete zu sein schienen.
    Das Dumme war nur: damit, den direkten Weg auf den nördlichen Kontinent zu umgehen, würde es für seine Freunde und Schützlinge wahrscheinlich nicht getan sein. Zumindest war es kaum ratsam, den Gegner in seiner Verschlagenheit zu unterschätzen. Daher sah sein Plan weiter vor, sich selbst zum Übergang nach Arthilien zu begeben, die feindlichen Häscher Glauben zu machen, dass er selbst der Hüter der Zaubersteine sei, und sie anschließend zu beschäftigen und ihre Wachsamkeit auf diese Weise von den Marschen, die Sigurd, Faramon, Neimo und die anderen durchqueren würden, abzulenken. So weit, so gut. Wie aber nur sollte ein einzelner Mann, selbst wenn er ein paar bemerkenswerte Zauberkunststückchen in seinem Repertoire hatte, einer ganzen Armee Paroli bieten, die ihn vermutlich nicht gerade freundlich empfangen würde?
    Nachdem er ein paar Tage unter der sengenden Sonne Orgards geritten war und allmählich in dessen Norden vordrang, machte er eine überraschende Feststellung. Er war so sehr mit seinen sorgenvollen Gedanken beschäftigt gewesen, dass er seine Aufmerksamkeit, zu der ihn seine scharfen Zauberersinne eigentlich befähigten, hatte schweifen lassen und er nicht bemerkt hatte, dass er unversehens mitten in einen Talkessel geritten war, in dem sich ein orkisches Dorf befand!
    Viel blöder hätte es nicht laufen können – dabei bin ich doch sonst nicht so zerstreut! , dachte er noch, während er hektisch versuchte, sein Pferd zu wenden und Reißaus zu nehmen. Doch natürlich hatten ihn die grünhäutigen Wesen längst entdeckt, und zahlreiche der Dorfbewohner hatten damit begonnen, aufgeregt zwischen ihren geduckten Hütten umherzuwuseln, sich zu bewaffnen und sich gegenseitig alarmierende Schreie zuzurufen. Wenn man wusste, wie rivalisierende orkische Stämme miteinander umsprangen und was für höchst gefährliche Geschöpfe auf dem südlichen Kontinent sonst noch um die wenige Nahrung stritten, konnte man solch eine

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