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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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sich trotzig ab.
    „Was ist eigentlich Stinkkraut?“, fragte Neimo, der mittlerweile gemeinsam mit den anderen Mucklins vor der Höhle aufgetaucht war, den Prinzen.
    „Wächst das nicht irgendwo im Unterdorf?“, überlegte Fredi.
    „Keine Ahnung, ob es das wirklich gibt – ist mir nur grad so eingefallen“, entgegnete Sigurd. „Würde zu diesen buckligen Kerlen auf jeden Fall ganz gut passen.“
    „Vielleicht hättest du in der Zwischenzeit die Güte, mir zu erläutern –“, begann Alva anschließend, doch wurde sie von der Stimme des ziemlich betagt aussehenden Wortführers der kleinen Wesen unterbrochen. Offenbar waren die Goblas, nachdem sie eine Zeitlang die Köpfe zusammengesteckt hatten, mittlerweile zu einer Entscheidung gelangt.
    „Wir sind uns darüber einig, dein Angebot anzunehmen, Mensch!“, schallten die Worte zu ihnen empor. „Liefert uns die Frau aus, von der du sagst, dass sie eine Prinzessin sei, und wir werden Euch andere unbescholten an Bord eines Schiffes gehen lassen. Darauf gebe ich dir bei meiner Ehre als Gobla mein Wort!“ Das blauhäutige Wesen mit dem zerfurchten Antlitz kicherte höhnisch, dann wand es sich ab und bedeutete seinen Artgenossen, sich vorläufig nach Norden in Richtung des Gebirges zurückzuziehen.
    „Und was jetzt?“, blaffte Alva. „Du glaubst doch wohl nicht allen Ernstes, dass ich –“
    „Ich glaube allen Ernstes, dass wir diesen buckligen Schurken jetzt ganz gehörig einen Bären, oder besser gesagt: einen Gestaltenwandler aufbinden werden. Aber zuvor wollen wir doch mal sehen, was unser Gast von meinem Plan so hält“, sagte Sigurd mit zufriedener Miene. Dann führte er die hübsche Awidonerin, Neimo, Fredi und Hermeline in die noch immer in Finsternis getauchte Grotte zurück, wo Faramon und Pandialo den mittlerweile wieder erwachten Cho-Ronzon wie eine Salami verschnürt hatten.
    Mit knappen Worten erläuterte der Sohn Arnhelms den dreien anschließend die Bedingungen des Geschäfts, das er mit den Goblas geschlossen hatte und das die einzige Chance der Gemeinschaft war, sich aus ihrer vertrackten Lage heraus zu bugsieren. „Eigentlich müssten wirmit dir ohne jedes Erbarmen das Gleiche machen, was du mit unseren Freunden gemacht hast, du Monster“, fuhr er fort, an ihren Gefangenen gewandt. „Nämlich dir mir nichts, dir nichts die Kehle durchschneiden! Wir geben dir jedoch die einmalige Gelegenheit, dein nichtsnutziges Leben zu retten, indem du von nun an genauestens tust, was wir von dir verlangen und bei unserer kleinen List eine nicht unbedeutende Rolle spielst.
    Das heißt im Klartext: du nimmst jetzt auf der Stelle eine Gestalt an, die derjenigen unserer Prinzessin ähnlich sieht, und lässt dich danach, ohne auch nur die kleinsten Mätzchen zu machen, an die Goblas ausliefern. Bei denen bist du in guten Händen! Und außerdem bin ich mir sicher, dass dir in der Folgezeit irgendetwas einfällt, wie du aus dieser Lage deine eigenen Vorteile ziehen kannst. Hauptsache, wir sind dann bereits auf dem Ozean und hören nie wieder etwas von dir!
    Also entscheide dich rasch: du gehst mit Röckchen und Dauerlocken zu diesen hinterhältigen Fallenstellern, oder du hast dich das letzte Mal in irgendwen verwandelt, weil du deinen abscheulichen Kopf verlieren wirst!“
    „Heh! Wer trägt hier Röckchen und Locken?“, protestierte Alva, was in der allgemeinen Anspannung jedoch unterging.
    Der Gestaltenwandler hatte der Rede aufmerksam gelauscht und war nun augenscheinlich damit beschäftigt, die jeweiligen Vor- und Nachteile, die Risiken und Chancen gegeneinander abzuwägen. Schließlich blickte er den Lemurier mit seinen tiefliegenden, gelben, raubtierhaften Augen hasserfüllt an und gab einen zischelnden, rasselnden Laut von sich, was wohl so etwas wie Zustimmung ausdrücken sollte.
    Und dann setzte es ein: sein schwarz-glänzender Leib begann sich auf schier unglaubliche Weise zu wandeln – hier verkürzten oder dehnten sich die Gliedmaßen bis auf ein passendes Maß, dort wurden sie in ihrer Ausprägung etwas dünner, und an anderer Stelle nahmen sie eine mehr oder weniger stark abweichende Form und Struktur an. Danach kamen Haarwuchs und Haut an die Reihe, indem aus dem kahlen Schädel der Kreatur eine ebenmäßige Haarpracht spross und die dunkle, ledrige Haut einen samtig-rosafarbigen Teint annahm. Schließlich war das Kunststück vollendet, und das sonderbare Wesen hatte sich vor den staunenden Blicken der Reisenden aus Arthilien

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