Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)
Feuergarbe, die noch größer und verheerender als alle vorherigen war und die davon überschütteten Felsen, Bäume und Sträucher in ein blutiges Licht tauchte.
Dieser Unhold hat Recht , dachte Lotan bei sich. Meine Kräfte sind beinahe aufgebraucht, und sogar die Energien, mit denen ich meinen Stab zu laden pflege, sind erschöpft. Es gibt keine Rettung mehr ... Das schien auch die alte Schamanin so zu sehen, denn sie riss vor lauter schrecklicher Erwartung ihre Augen weit auf und taumelte nach hinten, woraufhin sie kreischend stolperte und auf ihrem runzeligen Hinterteil zum Hocken kam.
Der Mensch in der grauen Robe ließ seinen nutzlosen Stab fallen, sodass dieser klappernd auf den Untergrund fiel, und blickte der föhnartigen, feurigen Woge, die sich in rasender Eile herabsenkte, entgegen. Seine Niederlage schien unabänderlich. Und doch hielt ihn irgendetwas davon ab, sich in sein Schicksal zu ergeben, eine Eingebung, die vorerst nicht zu greifen war und einem Nebel glich, der einem bei jedem Zupacken durch die Finger rann und der doch vorhanden war.
Wie von selbst glitt seine Hand in die Tasche seines Gewandes, ohne dass er etwas Bestimmtes dabei zu finden hoffte. Umso mehr war er selbst überrascht, als seine Hände dann doch etwas zutage förderten: seine Stricknadeln, mit denen er sich bei den Talúregs die Zeit vertrieben hatte. Übrigens war er sich noch immer nicht sicher, ob sich der Mueddin der Wüstenbewohner über den dicken Wollschal, den er ihm zum Abschied geschenkt hatte, wirklich gefreut hatte oder ob dies nur der Höflichkeit geschuldet war. Aber egal.
Die rettende Idee kam dem Zauberer keine Sekunde zu früh. „Für dich ist kein Platz mehr in Munda!“, sprach er mit fester Stimme, an seinen fliegenden Widersacher gerichtet, als die Flammenzunge ihn fast erreicht hatte und sich nach ihm zu greifen anschickte. Dann bot er all seine verbliebenen magischen Kräfte und Finessen auf, saugte die feurige Energie des Drachenbrodems ein in die Metallstäbe in seinen Händen und führte diese anschließend zusammen, womit er eine Art geschlossenen Kreislauf schuf. Anschließend ließ er die gesammelte Energie durch die Spitze des Dreiecks entweichen und lenkte sie in Form einer hochkonzentrierten, alles zerstörenden Flamme zu ihrem Urheber zurück, worauf sie den hoch am Himmel schwebenden Drachen erfasste, durch seinen Schlund in seinen gewaltigen Körper drang und ihn von innen heraus versengte.
In seiner Agonie stieß Gorgon Schreie aus, die so entsetzlich und erbarmungswürdig waren, dass sich unter den Orks noch ganze Zeitalter später der Mythos hielt, dass man in der Gauragar-Schlucht dieses Wehklagen noch immer hören konnte, wenn man nur genau genug lauschte. Dann explodierte der große Drache, der Herr des Schwarzen Gebirges, von seinem eigenen Feuer innerlich verzehrt, und zerstob zu Tausenden Funken schwarzer Asche.
Es dauerte eine Weile, bis sich alle, die Zeuge des sich überschlagenden Geschehens geworden waren, wieder gefasst hatten. Dann erschallte mit einem Mal vom nördlichen Grat der Schlucht ein Lachen wie ein Peitschenknall und ergoss sich gehässig in die Tiefe. „Wisst Ihr, was ich so komisch finde?“, rief Hwoldor seinen Feinden zu. „Jetzt habt Ihr einen Drachen und einen Oger getötet, was ich sehr respektabel finde, wie ich sagen muss, und doch ist der Sieg für Euch genauso fern wie zuvor! Keiner von Euch wird diesen Tag überleben, und ich werde diese verdammten Zaubersteine bekommen und am Ende der Einzige sein, der etwas zu lachen hat!“
„Dann komm runter, und hol’ sie dir, du Großmaul! Wir haben noch ein paar Überraschungen für dich und deine Hunde parat!“, blaffte Kargash zurück. „Wir haben doch noch ein paarTricks in Reserve, oder?“, fragte er anschließend Lotan den Heiler und warf ihm einen bangen Blick zu.
„Ich fürchte, der Drache hatte Recht damit, dass ich meine Kräfte etwas überstrapaziert habe. Was leider heißt, dass ich mit meinem Elbischen am Ende bin, wie man so schön sagt ...“, gab dieser zurück und zuckte ratlos mit den Schultern.
Man konnte über Hwoldor den Piratenfürsten ohne Zweifel sagen, dass er sich bei früherer Gelegenheit als Lügner und Heuchler erwiesen hatte. Andererseits musste man ihm zugestehen, dass er jetzt so ziemlich richtig lag: der Stamm der Takskalls hatte im bisherigen Verlauf der Kampfhandlungen deutlich Federn gelassen, und auch diejenigen, die noch aufrecht standen, sahen keineswegs mehr
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