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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Hitzewelle brandete daraufhin hernieder und fegte wie ein schrilles, jedes Trommelfell zerreißendes Klagelied über Orks und Menschen hinweg. Dann schraubten sie sich wieder empor und entfernten sich einstweilen, indem sie eine weite Schlinge flogen.
    Das Ergebnis dieses Angriffs war höchst dramatisch. Viele Dutzend Takskalls und noch weitaus mehr Piraten – das Feuer hatte zwischen Freund und Feind fairerweise keinen Unterschied gemacht – waren in lohende Fackeln verwandelt worden, und unzählige waren von den Flammen versehrt oder von der starken Hitze- und Rauchentwicklung nahezu erstickt worden. Und kaum hatten die Überlebenden die ersten Wehen verdaut und sich einen Überblick über die schlimme Lage verschafft, da erkannten sie mit Bestürzung, dass die vier grünen Punkte von Neuem unheilvoll an Größe gewannen. Die Drachen falteten ihre Schwingen und bereiteten sich auf die nächste Runde Feuerspucken vor.
    „Unkra, jetzt ist unser Einsatz gefordert!“, erhob sich die Stimme einer kleinen, grauen Gestalt über das Jammern und Brüllen der anderen. „Versuchen wir gemeinsam den Zauber, den wir gestern erprobt haben.“
    Wie die meisten ihrer Artgenossen hatte sich die alte Schamanin auf den Boden geworfen, um hinter einer Ausbuchtung im Fels Schutz zu suchen vor dem Hitzeschwall, der die ganze Umgebung mit seinen heißen Klauen erfasst hatte. Äußerst wackelig kam sie nun auf die Beine und humpelte ächzend und zeternd neben den menschlichen Zauberer. Dann, als die vier riesenhaften, fliegenden Kreaturen über ihnen auftauchten und beinahe nah genug heran waren, um ihnen eine neuerliche Ladung Flammen zu bescheren, reckten sie ihre Zauberstäbe in die Höhe, ballten ihre Willenskräfte zu einem vereinigten Ganzen und murmelten ein paar alterprobte Beschwörungsphrasen.
    Eine Kugel, die aussah, als wäre sie aus blauem Eis geschaffen, nahm vor dem Menschen und der Orkin Gestalt an und wuchs solange, bis sie die Ausdehnung eines großen Findlings besaß. Auf einen Willensakt ihrer Urheber hin schwang sie sich dann empor und rauschte, wie ein Pfeil, der vom Bogen eines Elben springt, den Feinden entgegen. Schließlich entfaltete sich das kreisrunde Objekt unmittelbar vor den Augen der überraschten Flugungetüme zu einer Blume außerordentlich hellen Lichtes, die alsbald in einer Fontäne aus geschmolzenen Tropfen explodierte. Die tränenförmigen Einzelteile waren so grell beschaffen wie winzige Kristalle, in deren Facetten sich die Kraft vieler Sonnen brach, und blendeten selbst aus großer Distanz jeden, der sich von ihrem Blick nicht rechtzeitig abwendete.
    „Nor zerrd athror!“, hatte der weißbärtige Magus kurz zuvor mit seiner lautesten Stimme gerufen, womit er die Orks in ihrer eigenen Sprache aufgefordert hatte, bloß nicht nach oben zu schauen. Die meisten Takskalls hatten sich an diesen guten Rat gehalten und ihre Blicke abgewendet, wohingegen zahlreiche der Piraten, die dummerweise kein Orkisch verstanden, von der gleißenden Erscheinung ebenso geblendet wurden wie die Drachen, für die das Spektakel in ersten Linie bestimmt war.
    Allmählich lösten sich die Tropfen funkelnden Lichtes auf wie Tau im Sonnenschein, ehe sie letztendlich gänzlich verschwanden. Gleichwohl hatten sie ihre Wirkung getan – zumindest teilweise. Denn die drei kleineren Drachen – Drachen besaßen sehr empfindliche Augen, weshalb sie auch den Anblick von Einhörnern nicht ertrugen – wurden von Schmerzen überschüttet und verloren zeitweilig ihr Sehvermögen, weshalb sie augenblicklich ihren Kurs verließen, abdrehten und sich in Richtung Nordosten davonschwangen, wo sie die Sicherheit ihrer in den Schwarzen Bergen versteckten Horste suchten. Mit einem allerdings hatten Lotan und Unkra mitnichten gerechnet: Gorgon war in seiner boshaften Verschlagenheit so klug und vorausschauend gewesen, seine riesigen Lider ebenfalls rechtzeitig zusammenzukneifen und das Werk seiner Widersacher mit Missachtung zu strafen.
    Danach flog er eine enge Kehre und hielt völlig unbeschadet abermals auf die Position der Orks und des Menschen zu. „Damit hast du deinen letzten Zauber gewirkt, Lotan, du alte Krähe!Nun bist du geschwächt, und ich bin stark und werde dich verzehren und all deine Freunde mit dir!“, grollte der Drache, während ihn seine gezackten Flügel durch die Luft trieben und seinen Leib in eine Position brachten, die ihm einen Angriff erlaubte. Dann blähte er seine Nüstern und entließ ihnen eine

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