Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)
Zauberer, zurück in deine Heimat, denn die Bedrohung, die wir heute überwunden haben, ist gering im Vergleich zu derjenigen, die in Arthilien auf dich und alle freien Völker wartet. Wir hingegen haben unsere Pflicht getan und können uns nicht weiter einmischen in den Lauf der Ereignisse, ohne selbst neue Gefahren und Widrigkeiten heraufzubeschwören. Lebt wohl, und achtet auf die Warge und Buloks – sie werden von jetzt an nicht länger Eure Verbündeten sein!“
Damit erhob sich der herrliche Aeolnir wieder in die Lüfte, gefolgt von seinen Brüdern und Schwestern, und Lotan der Heiler und die Takskalls blieben mit leuchtenden Augen und dem Wissen über den Triumph über ihre Feinde in der Gauragar-Schlucht zurück. Und somit waren nun alle Hindernisse für die Rückkehr des Zauberers nach Arthilien endlich beiseite geräumt.
Achtzehntes Kapitel: König und Magister
Pír Cirven, die Himmelblaue , die Hauptstadt Lemurias und die erste Siedlung, in der sich das Volk der Menschen nach seiner Ankunft auf dem nördlichen Kontinent einstmals niederließ. Durch den rasanten Aufstieg Awidons zur mittlerweile wohlhabendsten Handelsmacht unter den menschlichen Reichen hatte die Metropole im hohen Nordwesten zwar zweifellos an Einfluss eingebüßt, doch noch immer war sie die Residenz des Königs von Lemuria und Rhodrim. Darüber hinaus trug zu ihrer Bedeutung bei, dass sie aufgrund ihrer einmaligen Lage auf einem Felsplateau und kraft ihrer besonderen, von zwei hohen Verteidigungsringen geprägten Architektur als praktisch uneinnehmbare Feste galt – was sie bei der großen Schlacht gegen den Schwarzen Gebieter, Zarr Mudah und die Ghuls eindrucksvoll bewiesen hatte.
Das monotone Getrappel von Pferdehufen hallte auf dem Kopfsteinpflaster des Luth Cirven, des Himmelsplatzes , wider, als eine kleine Gruppe Reiter auf das Eingangsportal des Wolkenturmes zuhielt. Für gewöhnlich war das Betreten des wunderbaren, mit Brunnen, Gärten und Beeten angereicherten Platzes nur zu Fuß gestattet, doch machten die Wächter des Herrschersitzes für die Ankömmlinge gerne eine Ausnahme, da sie geladene Gäste waren. Amfred, der mit seiner vollen, braunen Haarpracht und seinen glatten Gesichtszügen noch immer als junger Mann durchging, saß zuvorderst auf einem Braunen, dessen Wappentuch das obligatorische Wagenrad der Händlergilde zierte. In Wahrheit hatte der letzte Nachfahr des einstigen Königsgeschlechts des untergegangenen Engat Lum schon um die fünfzig Jahre auf dem Buckel, doch war er eben jahrelang ein fleißiger Schüler von Lotan dem Heiler gewesen, was sich vorteilhaft auf seine Erscheinung und seine Lebenserwartung ausgewirkt hatte. Zauberer müsste man eben sein.
Als Amfred dann von den Torwächtern mit angemessenen Worten begrüßt und durch den Einlass in den Turm gebeten wurde, mussten die beiden Bewaffneten, die ihn auf dem langen Weg hierher begleitet hatten, zurückbleiben. Tatsächlich war es bereits ein Entgegenkommen Arnhelms gewesen, dass die beiden überhaupt ihre Waffen mit sich tragen durften, denn im Grunde besagte das lemurische Gesetz, dass sich alle, die den Herrscher Lemurias nicht als ihren König achteten, innerhalb der Tôl Womin, der Grenzmauer, nur unbewaffnet bewegen durften.
Immerhin wurde dem vierten Mitglied der Reisegruppe das Betreten des Torindo Isa Nuafa ebenfalls gestattet. Bei ihm handelte es sich um einen kleinen, mageren Jungen mit schwarzen Haaren und einem seltsamen Gelbstich in den Augen, was seinen Teil dazu beitrug, dass er kränklich wirkte.
Im Innern des Turmes wurden der Vetter von Sanae, der Begründerin von Awidon, und sein junger Begleiter mit freundlichen Worten vom Haushofmeister empfangen. Sergovin war der Sohn von Chamod und hatte sozusagen das berufliche Erbe seines Vaters angetreten, denn dieser hatte bis vor wenigen Jahren die gleiche Stelle ausgefüllt, bis seine Beine irgendwann zu alt geworden waren, um die unzähligen Stufen seines Arbeitsplatzes zu bewältigen. Der Lemurier führte die Gäste über die marmorne Wendeltreppe ein paar Stockwerke empor, bis ihnen plötzlich Lysandra begegnete und sie aufhielt. Mit leuchtenden Augen begrüßte Arnhelms Tochter Amfred, was nicht gerade überraschend war, da sich die beiden schon bei früherer Gelegenheit ausgezeichnet verstanden hatten. Sergovin wusste natürlich außerdem, dass der König – der ja sein Brötchengeber war – über diese Bekanntschaft kein bisschen erfreut war, weshalb er in vorauseilendem
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