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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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mehr lange, dann würde alles vorbei sein ...
    Mittlerweile schlängelten sich Nebelschwaden über den Boden und ließen substanzlose Ranken über die Beine aller Anwesenden auf dem Schlachtfeld gleiten. Es waren unmerkliche Verdickungen in der Luft, ein Grau wie von Schatten am Eingang einer Gruft, wenn sich der Abend über einen verlassenen Friedhof senkt. Doch noch hatte dies keine Auswirkungen auf das Kampfgeschehen und schon gar nicht auf den Häuptling der Vanarrwargs, der nun zum letzten Akt des Zweikampfes ansetzte. „Du und deine Freunde aus Nordamar haben uns einen ganz schönen Ärger gemacht und viele gute Soldaten gekostet. Aber wie sagt man so schön: man soll seinen Feinden verzeihen können. Allerdings meiner Meinung nach nicht eher, als bis sie gehenkt oder geköpft worden sind!“, tönte der Ork.
    Er führte eine Finte und stach danach – so rasch wie ein Insektenstachel, der sich in ein Opfer senkt – mit der Linken von der rechten Körperseite des Lemuriers aus zu. Strom hätte seine Großmutter (die er nie kennen gelernt hatte und die ihm natürlich auch völlig schnuppe war) darauf verwettet, dass dieser Hieb saß, doch urplötzlich schoss Sigurds rechte Hand hervor und stellte sich dem Angriff in den Weg. Und nicht nur das: die Hand, die zur Abwehr erschienen war und in der der Mensch während des gesamten Gefechts seine Waffe getragen hatte, war leer und packte die Linke des Orks nun mit all ihrer Kraft. Der Schweinehund hatte doch tatsächlich Stroms eigene Schliche imitiert und seine Messerhand gewechselt!
    In den Augen des Prinzen blitzte mit einem Mal eine völlige, eiskalte Ruhe auf. Dann schnellte seine linke Hand, die er kurzzeitig verborgen hatte, empor und bohrte dem großen Ork den Dolch von links kommend genau ins Genick. Strom Gorkrai wankte zurück, wand seinen Oberkörper wie ein Faustkämpfer, der schwer getroffen war, und wedelte mit den Armen bei dem aussichtslosen Versuch, den Stachel, der sich tief in sein grünes Fleisch gegraben und seine Wirbel zerschunden hatte, herauszuziehen.
    „Man sollte seinen Gegner eben niemals provozieren. Und schon gar nicht unterschätzen, auch wenn man der größte Obermacker aller Orks zu sein glaubt“, sagte Sigurd, und da fiel der Häuptling der Vanarrwargs auch schon wie ein schwerer Sack Mehl zu Boden und war einen Augenblick später genauso tot. Der Kerl mag vielleicht der Bessere von uns gewesen sein. Tat sache ist aber, dass ich es bin, der gewonnen hat!, dachte er und fühlte, wie ihn eine Welle der Genugtuung überschwemmte.
    „Strom! NEIN!“, erhob Rugash, der Befehlsgeber der Vanarrwargs mit den baumstammdicken Armen und dem ziemlich gefährlich aussehenden Geflecht aus Narben und Tätowierungen im Gesicht, seine tönende Stimme und klang dabei nach einem quengelnden Kind. Vielleicht hätte er noch etwas weiteres hervorgebracht, doch wurde dies dadurch verhindert, dass sein grüner Schädel im nächsten Moment in einem Schwall von Blut und Gehirnstücken explodierte, als nämlich eine massive Keule auf ihn niederfuhr und seinen Hinterkopf aufbrach.
    Zuvor hatten sich der für seine sadistischen Neigungen bekannte Vanarrwarg und Piruk, der sozusagen sein Amtskollege bei den Takskalls war, in einem Duell zweier nicht gerade befreundeter Orks gegenüber gestanden. Rugash hatte keine Gelegenheit ausgelassen, seinen Gegner als „Verräter an der Sache seines Volkes“, „Menschenknecht“ und mit ähnlichen Nettigkeiten zu beschimpfen. Davon abgesehen hatte es bei dem folgenden Schlagabtausch zunächst gar nicht schlecht für ihn ausgesehen. Dann aber gewahrte er im ungläubigen Staunen, dass ganz in der Nähe sein Häuptling gefallen war, und seine Überraschung darüber hatte ihn getroffen wie der Kinnhaken eines Ogers und ihn glattweg gelähmt. Reine Formsache, dass Piruks Keule dann den Rest erledigte.
    Es war kein Geheimnis, dass der Ehrgeiz und die Eifersüchteleien der einzelnen Angehörigen der orkischen Clans häufig dazu führten, dass sie über das Verhängnis eines ihrer Stammesbrüder nicht gerade in Tränen ausbrachen. So hätte es auch in diesem Fall keinen verwundern dürfen, wenn Rugash über den Tod Stroms eine stille Freude empfunden hätte, denn schließlich wurde auf diese Weise der Posten des Stammesführers frei. Gar nicht zu reden davon, dass der Befehlsgeber es dem bisherigen Häuptling zu verdanken hatte, dass er im Gesicht geringfügig verunstaltet war. Und doch war Rugashs Entsetzen mehr als echt,

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