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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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loszugehen. Und ganz egal wer der beiden männlichen Mucklins nun das größere Rechengenie war – die Taktik schien bisweilen aufzugehen.
    „Ich glaube, das hier hast du verloren.“ Hermeline war indessen hinter dem Felsen hervorgekommen und war an die Stelle geeilt, an der der Ork Alvas Halsschmuck hingepfeffert hatte. Mit dem Collier in der kleinen Hand hüpfte sie dann frohgemut zu ihrer menschlichen Freundin und reichte ihr ihre Habe zurück. „Was der grobe Kerl nicht gewusst hat, war, dass es uns Mädels fuchsteufelswild macht, wenn man unseren Schmuck respektlos behandelt! Das wäre genauso, wie wenn man uns respektlos behandeln würde!“
    „Das sehe ich ganz genauso. Danke, Hermeline, die Kette war immerhin ein Geburtstagsgeschenk.“ Als ob es nicht schon respektlos genug wäre, wenn man mich zu erdolchen versucht!
    „Vielleicht willst du zeitweilig mit uns hinter den Felsen kommen? Nur solange, bis du dich etwas erholt hast – wir haben nämlich noch eine Schleuder übrig. Und nur unter uns: glaub den beiden Jungs mit ihren Zahlenangebereien kein Wort, von denen weiß nämlich keiner, wie man im Duodezimalsystem eine echte Periodenentwicklung mit negativen Zahlen darstellt, ja, die können nicht einmal die ersten dreißig Nachkommastellen der Quadratwurzel der Zahl 2 aufzählen! Was sagt man dazu?“
    „Ich bin sprachlos.“ Was für eine Wurzel? Und was für ein Malsystem?
    „Und sag ihnen ja nicht, dass ich mittlerweile schon mehr Feinde zur Strecke gebracht habe als sie beide zusammen – du weißt ja, wie das bei Männern mit ihrem Ego ist!“ Die rothaarige Mucklin blinzelte verschwörerisch.
    Dann nahm Alva ihr Schwert wieder auf und folgte der Mucklin einstweilen hinter den Felsen. Glücklicherweise erwies sich ihr Handgelenk als doch nicht gebrochen, gleichwohl hielt sie es für klug, für ein paar Minuten von der Bildfläche zu verschwinden. Ohnehin würde es sehr bald dunkel werden, womit die Entscheidung über das Schicksal der Talúregs und der Gefährten immer näher rückte, ganz gleich, welchen Beitrag sie dabei leistete und wer von den Mucklins der beste Schütze oder der beste Rechenkünstler oder am verrücktesten war.
    An allen Ecken und Enden der von Felsen durchwirkten Ebene auf dem Hügelgrat stiegen gellende Wut- und Schmerzensschreie zum Himmel auf. Darüber kreisten Geier und andere Aasvögel in der Höhe und verfolgten die Aussicht auf einen Festschmaus mit einer im Verlauf von Tausenden von Jahren erlernten Geduld.
    Zunächst war es den Talúregs, den Menschen, den Mucklins, dem Takskall und dem Nolori gelungen, die Vanarrwargs in Schach zu halten, indem sie diese von ihrer erhöhten Warte aus, in die der Harrath-Anukh gipfelte, mit Pfeilen, Steinen und anderen Geschossen traktierten. Schließlich aber erlahmten ihre Kräfte mehr und mehr, während sich die Krieger der Horde wie ein windgepeitschtes Meer in einer Welle nach der anderen gegen die Stellungen ihrer Feinde warfen. Die Wucht des Angriffs, den die Orks entfachten, hatte sich noch einmal erhöht, als endlich ihre drei Anführer, die zugleich ihre gefürchtetsten Kämpen waren, in das Geschehen eingriffen. Strom Gorkrai, der lange nicht mehr vor einer solchen Herausforderung gestanden hatte, sein Helfershelfer Rugash und der verbliebene Schattenkönig, den es mehr als je zuvor gelüstete, seinem Herrn Akkurin die drei Zaubersteine als Souvenir mitzubringen, bewegten sichim perfekten Einklang mit dem Rhythmus der Schlacht und stellten die Widerstandkräfte der Verteidiger auf eine ganz neue Probe.
    Irgendwann am späten Nachmittag war ihnen dann der Durchbruch gelungen, und seitdem tobte die Schlacht auf engstem Raum. Eine ganze Zeitlang herrschte daraufhin ein wirres Durcheinander zwischen den Schluchtwänden und den vielen Klüften, die schon so einige Orks zu einem falschen Tritt verlockt hatten und ihnen zum Verhängnis geworden waren, es gab kaum noch Platz zum Ausholen, und es fiel zusehends schwerer, Freund und Feind voneinander zu unterscheiden. Die Gefährten konnten nur noch keuchend nach Luft schnappen und sich von den Wogen des Gefechts mal in die eine, mal in die andere Richtungen mittragen lassen. Nur noch ganz selten, wenn sie sich sehr sicher waren, wagten sie einen gezielten Angriff auf einen der Feinde, doch gelang es ihnen zumeist nur noch, ungenaue Treffer an Armen oder Schultern zu landen, denn Orks und Talúregs drückten so sehr gegeneinander, dass alles andere ein Ding der Unmöglichkeit

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