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Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 3: Die Rückkehr nach Arthilien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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umwehte, so ohne weiteres einschüchtern ließen – etwa wie die Rassûl von Bel Helim –, dann war er schief gewickelt.
    Unter den ersten Orks, die das von Felspfeilern umkränzte Rund betraten, war Strom Gorkrai, der Häuptling und Anführer des unerbittlichen Clans der Vanarrwargs. Als der Sohn Arnhelms und Merians sich umwand, sah er gerade noch, wie der muskulöse Ork einen jungen Talúreg erschlug und ein roter Regen von seinem Schwert flog. Dann blickte ihm das grünhäutige Geschöpf, das einer der größten Kriegsherrn und Eroberer war, den der südliche Kontinent jemals gesehen hatte, genau ins Gesicht.
    „Komm und mess’ dich mit mir, Mensch! Ihr seid lange genug wie die Hasen geflüchtet, und ich garantiere dir einen fairen Kampf!“, bot ihm der Orks schnaubend an.
    Sigurd verspürte nicht übel Lust, die Worte seines Gegenübers auf die Probe zu stellen, was hieß, hinzugehen und dem Kerl seine großmäulige Visage zu polieren. Allerdings konnte dies natürlich auch gründlich schiefgehen. Erst recht, da er gerade feststellte, dass er in der unpässlichen Lage, als er gestürzt und zwischen den vielen Kriegerbeinen dahingekrochen war, offenbar sein Schwert verloren hatte. Alles, was er noch besaß, war ein Messer, das ein bisschen zu kurz war, um es mit der langen, leicht gebogenen Klinge des Vanarrwargs aufzunehmen.
    Strom Gorkrai schien diese Gedanken zu erraten. „Eigentlich würdest du gerne flüchten, Mensch, am besten gleich nach Hause und dich am Rotzipfel deiner Mama ausheulen! Aber da ist auch noch dein Stolz, der dich piesackt und dir keine Ruhe lässt.“ Er verstellte seine Stimme und gackerte: „Vielleicht kannst du ihn ja doch besiegen, mmmh?“ Dann warf er sein Schwert zur Seite, griff stattdessen in seinen Stiefelschaft, wo sich seine Lieblingswaffe verbarg, und nahm diese hervor: ein schwarzer Dolch aus vielfach gehärtetem Stahl, dessen Knauf die Darstellung eines orkischen Totenschädels zierte. „Jetzt komm schon! Ihr werdet heute so oder so alle miteinander sterben, und jetzt hast du das letzte Mal die Gelegenheit, deine Klinge mit dem großen Strom Gorkrai zu kreuzen!“
    Das war nun wirklich zuviel der Provokationen. „Bei so einer Einladung kann man natürlich nicht nein sagen. Aber komm hinterher nicht zu mir und jammere um Gnade, du hässlicher Grünwicht!“, erwiderte der Prinz.
    Während Strom als Antwort darauf hämisch lachte, erfasste Sigurd eine Wut, die so mächtig war wie die Wellen, die die unermessliche Weite des Onda Marëns aufrühren. Diesem Dreckskerl werde ich es zeigen! , sagte er sich und sprang mit seinem Dolch, dessen Beherrschung man ihn, ebenso wie die aller anderen gängigen Waffen, im Wolkenturm geschult hatte, nach vorne.Der Ork wich zur Seite und führte einen raschen seitlichen Hieb, der seinen Gegner zur Vorsicht zwang. Dann hielten beide nicht länger an sich, sodass die Klingen der beiden Kontrahenten wieder und wieder aufblitzten und sich in einem stählernen Wirbel durch die Luft schwangen, zu rasch, als dass ein Zuschauer ihm mit bloßem Auge hätte folgen können. Beide Kämpfer hüpften fortwährend vor und zurück, kamen einander ganz nahe und duckten sich unter Streichen, die sie andernfalls den Kopf gekostet hätten, hinweg, während die Klingen unaufhörlich ihr Lied sangen und regelmäßig klirrend aufeinander trafen. Sigurds Angst, nach seiner Niederlage gegen den Schattenkönig, die letztlich Cord das Leben gekostet hatte, noch einmal zu versagen, entlud sich in eine wütende Kraft, die immer mehr wuchs und ihn schließlich zu verbrennen drohte.
    Trotzdem sich der Mensch hervorragend schlug, erwies sich, dass Strom im Umgang mit dem Dolch der erfahrenere der beiden Kämpen war. Im Gegensatz zu seinem Widersacher, der ausschließlich mit der Rechten focht, wechselte er seine Messerhand in einem stetigen und doch unvorhersehbaren Fluss, was ihm immer wieder einen gelungenen Überraschungmoment und damit einen Vorteil einbrachte. Sigurd blieb dies natürlich nicht verborgen, wenn er auch die vielen Schnitte und Kratzer, die mittlerweile seine Arme und Hände zerschunden hatten, aufgrund seines Zornes nicht wirklich wahrnahm und in seinen Bemühungen fortfuhr.
    Die Wahrheit war jedoch, dass der andere ganz einfach der Bessere war. Und somit drohte das weißglühende Feuer seiner Willenskraft, das ihn zur Höchstleistung trieb, letztlich vergeblich zu sein und in einer alles überschwemmenden, eiskalten Schwärze zu ersticken. Nicht

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