Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Entscheidung gefällt habt, meinetwegen auch gegen die Stimme der Vernunft, stehe ich an deiner Seite, was auch immer dein Plan sein wird.«
»Und bedenke eine weitere Sache, Tungdil.« Sanda deutete auf sich. »Willst du das gleiche Schicksal teilen wie ich? Du würdest dich gegen deinen Großkönig stellen, und sogar für einen Helden wie dich würde das eine Strafe nach sich ziehen. Du wärst ein Ausgestoßener. In Anbetracht der Lage und der möglichen Folgen, die aus deinem Tun erwachsen könnten, würde man deinen Ungehorsam ungleich schwerwiegender einstufen als einen gewöhnlichen Verstoß gegen die Regeln des Stammes und der Clans.« Sie hielt kurz inne. »Vielleicht darfst du nie mehr zu den Fünften zurück. Bist du dir darüber im Klaren?«
Tungdil lächelte Myr an. »Seit ich bei euch bin, kommt es mir so vor, als gehörte ich genau an diesen Ort. Ich bin umgeben von Zwergen, die sich ihrer Tradition bewusst sind, aber sich nicht von ihr beherrschen lassen und ein freies Leben führen. Hier habe ich mein Herz mit dem einer Zwergin eisern verbunden.« Obwohl seine Worte nicht von Zweifeln zeugten, schwebte über allem das Antlitz von Balyndis. Sie hat ihre Entscheidung getroffen, ich musste meine treffen, verteidigte er sich vor seinem inneren Dämon, um ihn daran zu hindern, ungefragt seine Meinung kund zu tun.
    Mich täuschst du nicht, hörte er ihn dennoch kichern.
»Da du dir sicher bist mit dem, was du beabsichtigst, erläutere mir die Einzelheiten deines Vorhabens«, forderte Gemmil. »Es wird Zeit, dass die Freien ihren Anteil am Schutz des Geborgenen Landes leisten.«
Und Tungdil legte seinen Plan dar. Das Geborgene Land, das Königreich der Ersten, Ostseite des Roten Gebirges, 6234. Sonnenzyklus, Frühwinter
    Wieder begann es zu schneien. Die Schneeflocken ließen sich auf den neun Türmen und beiden Mauern OstEisenwarts nieder, die in allerkürzester Zeit von den Ersten wieder errichtet worden waren.
    Jede Hand, und war sie auch noch so klein, hatte mit angepackt, bis die Trümmer beiseite geräumt und die Steine fest aufeinander gefügt waren. Sogar die fünf Wälle in der Schlucht, die zum Eingang ins Reich der Ersten führte, erhoben sich neu.
    Die Ingenieure hatten aus den Fehlern ihrer Vorfahren gelernt und die Standfestigkeit so berechnet, dass es der dreifachen Schneelast des vergangenen Winters bedurfte, bis die Bauten mit ihren Türmen und Brücken in Gefahr gerieten einzustürzen.
    Oberhalb am Hang hatten sie Lawinenbrecher errichtet; dicke Steinkeile und Querschüttungen aus Basalt würden den Weißen Tod rechtzeitig abfangen, damit er nicht noch einmal über sie herfiele.
    Was Schnee und Eis trotzte, widerstand auch Lorimbas Stahlherz und seiner Schar, die sich vor dem verschlossenen Tor des ersten Walles am Eingang der Schlucht aufreihten.
    Salfalur stand vor dem Portal und suchte nach einem Öffnungsmechanismus, fand aber nur eine kahle Stelle in den Steintüren, an denen sich einst die Runen befunden hatten, mit denen einem Besucher Einlass gewährt wurde. Einem freundlichen Besucher.
    »Nichts«, rief er zu Lorimbas, der sich wie alle Zwerge seiner Streitmacht mit dicken Wollumhängen über der Rüstung, Schal und Handschuhen vor dem klirrenden Frost schützte. Ihm als Herrscher lag ein Pelz um die Schultern, sein Kopf trug den Königshelm. »Es ist fest verschlossen. Wir werden klettern müssen.«
    »Vermaledeite Bande«, rief er, und seine Stimme hallte von den Schluchtenwänden wider. »Sie haben es uns so schwer wie möglich gemacht.«
    Salfalur kehrte zu ihm zurück; tief sank der schwere, muskulöse Krieger im Schnee ein. »Es hindert uns nicht wirklich. Es dauert einfach länger, bis wir den Hort von Xamtys unser Eigen nennen.« Er rief die Soldaten nach vorn, die mit Seilen und Wurfhaken ausgestattet waren.
    Zwar gehörte derlei Werkzeug nicht zur Grundausstattung eines Zwergenheeres, zumal kein Zwerg gerne an Seilen herumkletterte, aber die mahnenden Nachrichten aus dem Norden und Nordosten hatten den Kriegsmeister auf drohende Schwierigkeiten vorbereitet.
    In beiden Fällen standen die Abordnungen, welche die Reiche der Fünften und Vierten in Besitz nehmen sollten, vor verriegelten Eingängen. Die Zugänge waren mehrfach gesichert worden, sodass es nicht einmal einer Maus gelang, eine Ritze zu finden.
    »Die Ersten haben es ebenso gehalten wie die anderen, darauf wette ich«, murmelte Lorimbas aufgebracht, der längst damit rechnete, auch aus dem Süden, dem Reich der

Weitere Kostenlose Bücher