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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Zweiten, eine ähnliche Meldung zu erhalten. Nichts war ärgerlicher, als vor dem letzten Hammerschlag das glühende Eisen vom Amboss gestohlen zu bekommen. Was ihn zunehmend aufregte, war die Tatsache, dass er keine Zwerge mehr fand, an denen er seine Wut auslassen konnte.
    »Ich würde dir zurufen: Vraccas leite deinen Arm und deinen Hammer, aber auf den Segen des Göttlichen Schmieds legst du ja keinen Wert«, erklang ein lauter und überraschender Begrüßungsruf, der just von den Bergen selbst zu kommen schien. Auf der Brüstung, genau über dem Tor, erschien nun ein Zwerg. »Daher sage ich einfach: Sei gegrüßt, König Lorimbas Stahlherz aus dem Clan der Steinmalmer vom Stamm des Dritten.«
    Salfalur gab Lorimbas ein knappes Zeichen, er hatte den Rufer sofort erkannt. Der Herrscher der Dritten ballte die Fäuste. »Du bist also Tungdil Goldhand, der Mörder meines Neffen«, sprach er.
    »Der nach dem Leben meiner Gemahlin trachtete«, erwiderte Tungdil. »Er wählte sich sein Schicksal selbst, frag den Mörder von Lotrobur an deiner Seite.«
    »Ich werde dich bei lebendigem Leib ausweiden«, schrieLorimbas und zog seine Axt.
    »Du darfst es gern versuchen, aber du wirst damit keinen Erfolg haben. Oder siehst du, dass sich die Tore von Eisenwart durch dein Gebrüll öffnen?«, lachte er, stützte die Hände auf die Mauer und zeigte deutlich, dass er in der überlegenen Position war. »Schrei nur, und du wirst den Weißen Tod anlocken. Er rinnt bis zum Grund der Schlucht, bis dorthin, wo du stehst und wie ein haarloser Ork krakeelst.« Er hob den Blick und tat, als sähe er sich um, als spähte er in weite Ferne. »Hast du Angst vor den Bergen, oder warum kommst du mit so vielen Kriegern? Wie viele werden es sein? Fünftausend? Und wo ist die Waffe, die du den Menschen und Elben gegen die Avatare versprochen hast?«
»Das geht dich nichts an! Schere dich aus meiner Festung!«
»Da ich weiß, wie man sie öffnet, ist es wohl meine Festung, Lorimbas. Ich werde dich nicht eher hereinbitten, bis du uns die Waffe gezeigt und erklärt hast.«
Der Herrscher der Dritten richtete die Axtspitze auf ihn.
»Du hast das alles ausgeheckt! Du hast damit gegen die Abmachung und das Wort Gandogars verstoßen«, erboste er sich. »Die Könige werden dich …«
»Ich bin ein Dritter«, fiel ihm Tungdil unbeeindruckt ins Wort. »Hast du das vergessen?« Jetzt hob er die Axt und deutete auf Salfalur. »Frag ihn, wenn du mir nicht glauben willst. Er hat meinen Vater und meine Mutter erschlagen; mich warf er in den Abgrund, doch durch Vraccas' Hand wurde ich gerettet und stehe heute vor euch, um euren Verrat an dem Geborgenen Land zu verhindern.« Tungdil hielt seine Waffe mit beiden Händen und richtete sich auf. Wie ein Wächter stand er da. »Also, Lorimbas, wo ist die Waffe?«
Salfalur gab den Zwergen mit den Wurfhaken ein Zeichen, und sie stapften auf die Mauer zu.
Tungdil grinste. »Ist es so einfach, die Avatare zu besiegen? Man braucht Zwerge mit Seilen und Klettereisen? Aber falls ihr versuchen wollt, hinaufzugelangen«, zu seiner Linken erschien Boïndil, zu seiner Rechten Boëndal, die Waffen einsatzbereit in den Händen haltend und nicht zu Scherzen aufgelegt, »seid gewarnt: Ich bin nicht allein.« »Dieses Mal ist es aber Verrat und ein Bruch des Abkommens«, bemerkte Salfalur. »Ich kenne die beiden, sie gehören zu den Zweiten.«
»Nein«, widersprach Ingrimmsch genüss lich; die Beile drehten sich unablässig in seinen Händen, als könnten sie es nicht erwarten, endlich gegen einen Gegner geführt zu werden. »Nicht mehr. Wir haben uns losgesagt, Dicker.« Gemmil trat ins Blickfeld von Lorimbas. »Sie gehören nun zu uns, den Freien.«
Auf seinen Wink wurde der Wehrgang des ersten Bollwerks mit Zwergen gefüllt, die Schilde, Keulen, Äxte und andere Waffen bereithielten. Hier und da hievten sie große Felsbrocken auf die Zinnen, um sie im Fall eines Angriffs auf die Gegner zu werfen.
»Auf diesem Wall und dem Stück hinter der Mauer warten die Krieger aus Goldhort, dahinter die Krieger aus Gemmenschatz und viele weitere. Du wirst zehntausend Zwerge, fünf Wälle, OstEisenwart mit seinen zwei Festungsmauern und neun Türmen überwinden müssen, um über die Brücke ins Reich der Ersten schreiten zu können.«
»Und mich.« Narmora trat an die Brüstung, über ihrer Robe einen roten Mantel tragend. »Und mich, Rodario den Unglaublichen«, rief der Mime getragen, darauf achtend, in seinem phantasiereich ge stalteten

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