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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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wünsche mir, dass sie es eines Tages wieder richtig sein wird.«
Stumm gab ihm Tungdil Recht.
* Tungdil, den Zwillingen und der Gruppe der zehntausend Dritten gelang es in einem Gewaltmarsch das Heer der Avatare zu überholen. Vor der Schneise, welche die Menschen in den Wald an der Grenze zu Dsôn Balsur gebrannt hatten, stellten sie sich auf. Zweitausend ließ Tungdil in zwei Abteilungen rechts und links von ihrer Hauptstreitmacht ins Unterholz kriechen und sich vor den Blicken verbergen.
Die Albin, die er in die Hauptstadt ihres Reiches geschickt hatte, überbrachte ihnen die Nachricht vom zeitweiligen Waffenstillstand, den sie an dem erfreulichen Umstand erkannten, dass es keine schwarzen Pfeile auf sie regnete und keine Albae über sie herfielen.
Andere hatten in der Vergangenheit weniger Glück gehabt als sie. Mit Grausen betrachteten die Zwerge die Reste der absonderlichen Skulpturen aus menschlichen Kadavern, welche die Albae als Zeichen ihres Triumphes in der Schneise aufgestellt hatten. Allenthalben wehten Fahnen aus abgezogener Haut im Wind, auf die albische Symbole und Runen mit dem Blut der Getöteten geschrieben waren. Die Witterung hatte den widerlichen Kunstwerken in den Sommermonaten bereits stark zugesetzt, der Frost bewahrte sie jedoch vor weiterem Zerfall, und der Schnee bedeckte die Leiber mit einem weißen Tuch und ersparte den Zwergen den Anblick erschreckender Einzelheiten. In Momenten wie diesen verspürten Tungdil und seine Freunde nicht übel Lust, die Avatare gewähren zu lassen.
Die Dritten zeigten ihre Angst, so sie überhaupt welche empfanden, überhaupt nicht. Ihre tätowierten Gesichter waren nach Süden gerichtet, von wo der Feind auftauchte; diszipliniert bildeten sie Reihe um Reihe, die Schilde vor sich haltend und in der freien Hand die Waffe.
Auf Boïndil, der sich wie sein Bruder stets in der Nähe von Tungdil aufhielt, machten sie mächtig Eindruck. Auch wenn es keiner der Zwillinge aussprach, sie sahen es als ihre Aufgabe an, das Leben ihres Freundes zu bewahren und ihn vor Anschlägen aus den eigenen Reihen zu schützen. Nur weil die Zwerge zusammen kämpften, bedeutete es nach wie vor nicht, dass sie einander vertrauten.
Ein Späher, den Tungdil ausgesandt hatte, kehrte am späten Nachmittag im Laufschritt zurück. »Sie kommen«, schnaufte der Zwerg. »Der Abstand unseres Hauptheeres dürfte etwa einen halben Sonnenumlauf betragen, ich habe sie am Horizont erkennen können.«
Tungdil bedankte sich bei ihm und sandte ihn zurück in die Reihen. »Einen halben Sonnenumlauf«, wiederholte er die Nachricht. »Das wird ein hartes Stück Arbeit.« Unwillkürlich dachte er an das schnelle Ende der viertausend Albae, die an die Avatare geraten waren. Ein verflucht hartes.
»Es wird nicht einfach, aber es ist nicht unmöglich«, versuchte Ingrimmsch ihn aufzuheitern und zog sein zweites Beil.
Stunden später kam ein unwinterlich warmer Wind auf, der die Ankunft ihrer Gegner ankündigte.
»Haltet die Linie«, mahnte Tungdil sie und ließ seine Anweisungen per Melder an die Hauptleute überbringen. »Wenn das Feuer kommt, hebt die Schilde schräg vor euch und duckt euch dahinter, dann rollt es über euch hinweg.«
Sie hörten das Donnern der Hufe. Die Reiterei der Avatare schwenkte herum und formierte sich in zwei langen Linien hintereinander; dahinter marschierte die Vorhut des Heeres auf und gab den Reitern samt Tieren Deckung mit langen Spießen, hinter die sie sich nach einem Angriff zurückziehen konnten.
Die Zwerge verfolgten das Treiben ungerührt. Erst als das Funkeln und Glitzern zu grell wurde, banden sie sich Tücher zum Schutz gegen die Helligkeit vor die Augen.
Dann löste sich eine Lichtgestalt aus den Reihen und näherte sich ihnen langsam. Sie schwebte über den Schnee, der unter ihr auf der Stelle zu Wasser wurde.
In einer Entfernung von zehn Schritten hielt sie an. Es war unmöglich, ein Gesicht in den gleißenden Umrissen auszumachen. »Ihr seid die Zwerge«, sprach sie mit unendlicher Güte in der Stimme. »Ihr habt das Geborgene Land seit tausenden von Zyklen vor den Bestien Tions beschützt, soweit es euch möglich war, und dennoch stellt ihr euch uns entgegen, die wir das gleiche Ziel verfolgen?«
»Avatar, wir bitten dich und deine zehn Begleiter, unsere Heimat sofort zu verlassen«, entgegnete Tungdil. »Ihr seid nicht gut für den Boden, die Menschen und alles Land um euch herum.«
»Wir haben einen Auftrag, Tungdil Goldhand«, antwortete die Stimme

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