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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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gewachsen war, befahl er den restlichen Truppen, die Flanke anzugreifen, bei der sie sich aufhielt.
Tungdil rief die Zwillinge zu sich und hetzte mit ihnen zusammen zu Narmora, um sie zu verteidigen. Noch ehe sie ihren Standort erreichten, entbrannte das Gefecht, und die Maga verschwand in dem Durcheinander.
»Sie darf uns unter keinen Umständen verloren gehen«, schärfte ihnen Tungdil ein. Boïndil übernahm die Spitze, dahinter folgten Boëndal und er. Die Beile, der Krähenschnabel und die Axt hieben sich eine Schneise durch die Feinde; in gerader Linie schritten sie voran und visierten die Stelle an, an der sie die Maga glaubten.
Endlich erreichten sie Narmora, die sich einem gnadenlosen Ansturm der Soldaten erwehren musste. Noch dazu hatte sich der zweite Avatar in ihre Nähe begeben und setzte ihr mit unaufhörlichen magischen Angriffen zu.
Die Dritten um sie herum hielten Stand, Djerůns Keule und Schwert machte mit jedem Hieb drei oder mehr Männer nieder, die seiner Herrin zu nahe kamen. Aber die gegnerischen Krieger spürten, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Zwerge einbrachen. Es waren zu wenige.
Narmora stand schweißüberströmt neben Djerůn, ihre Hände formten Symbole und damit Zauber. »Ich kann ihn nicht länger aufhalten«, keuchte sie Tungdil zu. »Djerůn kommt nicht nahe genug an den Magus heran, um ihn zu töten. Und er ist stark!« Sie wehrte einen heranfliegenden Blitz ab und lenkte ihn zwischen die Angreifer; ein Dutzend von ihnen verbrannte in der Energie.
Tungdil zögerte, einen Ausfall zu befehlen, um mit den Dritten einen Weg für Djerůn zu bahnen. Wo sind die anderen neun Avatare?, fragte er sich unterdessen. Seit Beginn des Kampfes rechnete er damit, dass er und sein kleines Heer in einer Feuerwolke verbrannten, so wie es den Albae zuvor ergangen war. Warum tun sie nichts und opfern das Leben ihrer Soldaten? Er beschloss, es darauf ankommen zu lassen, und führte zusammen mit den Zwillingen die Offensive an. Die Dritten setzten sich an ihre Fersen und zeigten, dass sie selbst in der Unterzahl in der Lage waren, großen Schaden bei ihren Feinden anzurichten. Doch sie waren zu wenig.
Gerade als ihr Angriff in der Dämmerung ins Stocken geriet, erhielten sie Unterstützung.
Über die Köpfe der Zwerge schnellte ein gewaltiger Schatten hinweg, es rauschte und zischte vogelschwarmgleich, danach prasselte es laut, als die Rüstungen der gegnerischen Soldaten von hunderten von Pfeilen getroffen wurden. Pfeilen mit schwarzen Schäften und schwarzen Federn.
»Die schwarzäugigen Spitzohren haben es sich wohl überlegt«, brummte Boïndil. »Es wird immer schwieriger, aus diesem Kampf lebend davonzukommen.« Er parierte den Schlag eines Soldaten, schlug ihm die Hand mit der Waffe ab und hackte ihm in den ungeschützten Oberschenkel. »Dritte, Albae und Avatare.« Sein nächster Schlag traf einen Feind in die Hüfte, die Beilklinge durchbrach die Rüstung und hinterließ eine tiefe Wunde. »Ich müsste mich die ganze Zeit im Kreis drehen, um sie alle im Auge zu behalten.«
Boëndal schwang den Krähenschnabel und zertrümmerte mit der flachen Seite einen Helm samt Kopf; der Torso kippte nach hinten in die Reihen seiner Kameraden. »Richte deine Augen auf das, was vor dir steht, und hör auf, dir Gedanken zu machen«, wies er ihn an und wischte sich mit seinem langen Bart Schweiß und Blut aus dem Gesicht. »Da vorn ist der Avatar, da müssen wir hin.«
Unaufhörlich sirrten die Albaepfeile über sie hinweg und brachten den Feinden den gefiederten Tod. Die Soldaten verloren zusehends ihren Siegeswillen, die Ersten bewegten sich geordnet rückwärts, die Schilde zum Schutz gegen die Geschosse nach oben haltend.
Djerůns Stunde war gekommen. Er verließ die Seite Narmoras, preschte vorwärts, tötete jeden Gegner, der sich unvorsichtigerweise in die Reichweite seiner Waffen begab, und drückte sich unmittelbar hinter Tungdil vom Boden ab.
Mit einer Leichtigkeit, die ihm niemand zugetraut hätte, sprang er gut sieben Schritt durch die Luft, über die Helme, Schilde und Köpfe hinweg, landete mitten in einem Pulk und nur zwei Schritte von dem zweiten Avatar entfernt.
Die Lichtgestalt bedachte ihn auf der Stelle mit einem Strang weißer, knisternder Energie. Die Magie prallte gegen den Harnisch und brachte die Symbole zum Leuchten, ohne dass Djerůn sichtbares Leid zustieß. Die abprallenden Strahlen suchten sich ihre Ziele unter den umstehenden Soldaten, sodass es Djerůn ein Leichtes

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