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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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war, den Avatar zu erreichen.
Wieder verließ er sich auf seine übermenschliche Stärke; die eisenbewehrten Finger griffen in das Licht, das daraufhin greller und intensiver wurde, bis sie einen lauten, schrillen Todesschrei vernahmen und der Glanz erlosch.
Grollend reckte Djerůn den Leichnam des zweiten Magus empor, dem er das Genick gebrochen hatte. Purpurfarben strahlte es aus den Augenschlitzen seines Helms hervor, als hätte sich sein Stolz in ein Leuchten gewandelt. Er genoss seinen Sieg, drehte und wendete sich, um sicherzugehen, dass das Heer den Tod ihres Anführers erkannte, ehe er ihn wie ein langweilig gewordenes Spielzeug davonwarf.
Der Körper flog weit und landete in den Spitzen der Hellebarden und Piken seiner eigenen Leute.
Nun wurde es mit einem Schlag ruhig auf dem Schlachtfeld.
Hatten die Feinde das Ableben des ersten Avatars vielleicht noch als Zufall erklären können, zeigte sich nun, dass die Wesen alles andere als göttlich und unbesiegbar waren. Das Blut des Magus rann über das Eisen und die Holzschäfte wie bei einem gewöhnlichen Toten. Kein Heil bringendes Licht umgab ihn, und alle Reinheit war verschwunden.
»Jetzt«, schrie Tungdil laut und voller Begeisterung. »Macht sie nieder, bevor sie sich von ihrem Schrecken erholen!« Seine Axt krachte durch einen Schild und zertrümmerte den Arm dahinter; schreiend fiel der Mann auf die aufgewühlte Erde.
Der Kampf entbrannte von neuem, dieses Mal war die Zuversicht auf der Seite von Tungdils Männern und Frauen.
Als die Albae aus der Deckung des Waldes herauskamen, um sich ebenfalls in den Nahkampf zu stürzen, und ein lautes Hornsignal die Ankunft von Xamtys und dem restlichen Heer aus Freien, Ersten und Dritten verkündete, geriet Djerůn in eine Falle.
Die Pikenträger sahen es längst als ihr oberstes Ziel an, die Kreatur zu töten, die ihnen die Avatare raubte. Sie drangen unablässig auf ihn ein, stachen zu, sprangen gerade noch rechtzeitig wieder zurück; erschlug er dennoch einen von ihnen, fielen ihm vier weitere in den Rücken.
Boïndil bemerkte Djerůn Bedrängnis. »Schaut, der Topfkopf hat Schwierigkeiten.« Ein kurzer Blick zu Tungdil und Boëndal genügte, und er sah die Zustimmung in ihren müden Gesichtern. »Gehen wir ihn retten. Ich habe mich so an ihn gewöhnt, dass es schade um ihn …«
Boëndal schrie eine Warnung und hob den Krähenschnabel zum Wurf. Die schwere Waffe wirbelte los und flog dem Reiter entgegen, der mit eingelegtem Speer von hinterrücks auf Djerůn zu galoppierte. Aber der Krieger bemerkte, was auf ihn zukam, und duckte sich unter der verheerenden Waffe hinweg.
Djerůn war zu sehr mit den Pikenträgern beschäftigt, er hörte das Trappeln der Hufe zu spät. Zwar drehte er sich noch halb zur Seite, dennoch fuhr ihm der Speer quer durch den Unterleib. Der Soldat bezahlte den wagemutigen Angriff mit seinem Leben, die Keule zerschmetterte seine Brust.
Sofort setzten die Pikenträger nach, sie stießen den geschwächten Leibwächter zu Boden. Für Tungdil und die anderen Zwerge geriet Djerůn außer Sicht.
»Narmora!«, rief Tungdil und machte die Maga auf das Schicksal ihres Leibwächters aufmerksam.
Narmora suchte mit den Blicken nach ihm und konnte ihn zwischen den tobenden Kriegern nicht ausmachen. »Ich sehe ihn nicht«, rief sie zurück und sandte einen Flammenstrahl in die Richtung, die Tungdil ihr gewiesen hatte. »Ich brenne euch den Weg frei, sucht ihr ihn.« Die Zwerge nickten und hielten sich bereit, nach dem nächsten Flammenstoß zu Djerůn vorzudringen.
Was sie nicht ahnten, war, dass die Maga nicht ihre gesamte Energie aufwendete, um ihre Zauber zu sprechen.
Djerůn war sicherlich nützlich gewesen, sie hatten durch ihn erkannt, dass es eine Rüstung gab, die Magie trotzte. Aber Narmora hatte ihm nicht vergeben, dass er an der Verschwörung gegen sie beteiligt gewesen war.
    Stirbt er, ist es gut. Überlebt er, so wird er den Tod an einem anderen Tag finden, dachte sie gleichgültig und schaute den Zwergen hinterher, die sich mit einer Abordnung von Dritten daranmachten, Djerůn zu retten. Ich werde mich keinesfalls verausgaben. Nicht für ihn.
* Die Pikenträger erwiesen sich als die zähesten Widersacher.
Jeden Vorstoß der Zwerge wehrten sie mit ihren langen Hellebarden und Spießen ab. Eine Reihe Eisenspitzen reckte sich ihnen entgegen und hielt sie auf Abstand, eine zweite zuckte immer wieder nach vorn und verletzte jeden, der sich einen Weg durch das Lanzengewirr zu bahnen und die

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