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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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einnehmend. »Albae, Orks und Oger, von all denen bietet das Land uns etwas. Und so gehen wir nicht eher, bis wir sie vernichtet haben, um euch von ihnen zu erlösen, Tion zu demütigen und unsere Macht zu vergrößern, damit wir eines Tages gegen ihn selbst ziehen können.« Der Avatar schwebte näher, es wurde deutlich wärmer. »Gebt uns den Weg frei, Zwerge, und es geschieht euch nichts.« Seine schimmernde Hand wies nach Norden. »Der Turm und die Stadt sind unser Ziel.«
»Wir können es euch nicht erlauben, denn mit mehr Macht bringt ihr noch mehr Schlechtes über die Menschen.« Tungdil hob seinen Schild und machte sich darauf gefasst, von brennendem Weiß eingehüllt zu werden. »Wir Zwerge beschützen das Geborgene Land vor Gefahr. Da ihr eine Gefahr seid, bleibt uns nichts anderes übrig, als euch aufzuhalten. Und es wird für …«
Djerůn lief unerwartet vorwärts. Der Koloss stand mit drei schnellen Schritten neben der Gestalt, packte sie mit beiden Händen am Hals, umklammerte sie und schien zuzudrücken.
Der Avatar schrie und hüllte sich in blitzendes Licht; er überschüttete Djerůn damit, dem der Angriff nichts auszumachen schien. Der Geruch von heißem Metall lag in der Luft. Von der Seite des gegnerischen Heeres vernahmen sie einen entsetzten Aufschrei.
Dann gab es ein lautes Geräusch, als zerrisse man einen dicken, schweren Vorhang in der Mitte. Das Knacken von Knochen mischte sich darunter.
Urplötzlich erlosch das blendende Schimmern, und die Zwerge hörten Djerůns triumphierendes Grollen. Er reckte den in der Mitte geteilten Avatar, der nun sehr menschlich aussah, gegen den grauen Himmel. Es war ein Mann um die dreißig Zyklen, seine Robe aus beigem Stoff war mit Blut getränkt.
Der eiserne Leibwächter warf die triefenden Hälften in hohem Bogen durch die Luft; sie fielen in den Schnee, überschlugen sich einige Male und blieben liegen. Weder setzten sie sich erneut zusammen, noch begannen sie zu glühen. Es war nichts Göttliches mehr an ihnen.
»Da schlage Vraccas mit dem Hammer drein!« Boïndil schluckte. »Er hat ihn einfach zerrissen … wie ein … Hühnchen.«
»Ein Mensch«, raunte Narmora und lachte befreit. »Er hat gerochen, dass es ein Mensch ist! Sie sind nichts weiter als Zauberer, die uns mit ihrem Blendwerk glauben machen wollen, sie seien Avatare.«
Tungdil fiel in ihr Lachen mit ein, es befreite ihn von all seinen Ängsten, zu denen auch gehört hatte, diesen Tag nicht zu überstehen und Balyndis nicht retten zu können.
Die Heiterkeit breitete sich aus, und bald erscholl lautes, spöttisches Zwergengelächter, das selbst dann nicht endete, als die Reiterei ihren Angriff begann und herangaloppierte. Die Rüstungen, die zuvor noch geleuchtet hatten, hatten einen Teil ihres Glanzes eingebüßt. Er war mit dem Tod des unbekannten Magus gegangen.
Boïndil hob Schild und Axt. »Schlagt den Kleppern die Knie auseinander, dann kommen die Reiter von selbst zu euch«, rief er in bester Kampfeslaune. Wie alle anderen trug er nun wieder Zuversicht im Herzen.
Unter der Führung Tungdils rannten die achttausend Zwerge mit einem Kampfschrei auf den Lippen los.
* So einfach es gewesen war, den ersten der scheinbaren Avatare zu vernichten, der bald unter den Stiefeln der Zwerge zertreten wurde, so schwierig wurde es, gegen die Soldaten zu bestehen.
Angepeitscht vom Tod eines ihrer Anführer, warfen sie sich voller Wut in die Schlacht und brachten die Zwerge gerade durch die flinke, wendige Reiterei in arge Bedrängnis.
Der Kraft, mit der die Pferde in ihre Reihen brachen, schuf Öffnungen in den Schildwällen, in welche die nachdrängenden Fußtruppen stießen und die Ordnung der Zwerge in Gefahr brachten.
»Rückzug!« Tungdil ließ das geschmälerte Heer zurückfallen, um es näher in den Schutz der Bäume zu bringen. Kaum erreichten sie den Rand des Waldes, brachen die restlichen Dritten daraus hervor und schlugen die Fußtruppen der Avatare zurück. »Haltet durch«, feuerte er sie an. »Die Sonne sinkt, es dauert nicht mehr lange, bis euer König Lorimbas kommt, um euch zu unterstützen.«
Da näherte sich die zweite Gestalt aus Licht, die jedoch nicht den Fehler beging, allzu dicht heranzukommen.
Sie schwebte drei Meter über der Erde hinter den eigenen Reihen und schleuderte Feuerbälle in das Gefecht. Narmora benötigte all ihre Kräfte, um sie abzuwehren und sie zwischen die Feinde zu lenken.
Als der Avatar erkannte, dass er eine Gegenspielerin vor sich hatte, die ihm

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