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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Dienstbotentrakt. Plötzlich blieb er vor einer Biegung stehen und drückte sich gegen die Wand; die Zwerge verharrten sofort und vermieden jede Bewegung, um sich nicht durch ihre Rüstungen zu verraten.
Sie hörten die leise Stimme einer Frau, die mit einem fremdartigen Akzent sprach. »Ich lasse ein Essen für uns beide anrichten, in einer Stunde unterhalten wir uns.«
»Ich freue mich darauf, edle Dame«, antwortete ein Mann mit unverwechselbarem Tonfall.
»Der Schwätzer«, entfuhr es Ingrimmsch verdutzt. »Wie hat er das wieder angestellt?«
»Wie wohl?«, grinste Furgas. Eine Tür wurde geschlossen. Er blickte um die Ecke und sah eine Frau in einem weißen Pelzmantel den Gang hinaufwandeln. »Ich schlage vor, wir lassen ihn sein Vorhaben weiter verfolgen.«
»Und er bekommt auch noch was zu essen!«, regte sich Boïndil leise auf.
»Still«, zischte Ondori.
»Von dir lasse ich mir nichts sagen, schwarzäugige Bohnenstange«, grollte er ungerührt zurück. »Wenn wir deine Eltern früher erschlagen hätten, gäbe es dich gar nicht, also sei uns gefälligst dankbar, dass du überhaupt lebst.«
Die Albin beschränkte sich darauf, den Zwerg mit mörderischen Blicken aus ihren grauen Augen zu töten, der aber tat ihr nicht den Gefallen zu sterben. Furgas hob die Hand »Sie ist stehen geblieben«, raunte er seinen Begleitern zu. Die Albin trat neben ihn und hob den Bogen. »Jetzt … geht sie weiter.«
Ondori drückte dem Mann ihren Bogen in die Hand. »Ich werde ihn fragen gehen, was er bezweckt«, erklärte sie und schlich zur Tür, hinter der sie den Schauspieler vermutete. Sie lauschte und öffnete dann leise die Tür.
* Rodario saß in einem Zuber, umgeben von duftendem Schaum, und schrubbte sich den Dreck der vergangenen Sonnenumläufe von der Haut. Der Staub Gauragars wurde aus den Poren gespült und verschwand ebenso wie die vereinzelten Tannennadeln, die von ihrer letzten Übernachtung im Freien herrührten. Danach nahm er sich das Rasiermesser, richtete den Spiegel aus und schabte die Stoppeln aus seinen herrschaftlich anmutenden Zügen.
»Und immer, wenn du glaubst, du bist allein, ist es nicht so.« Ondori ergriff seine Hand und hielt sie fest, bevor er sich vor Schreck aus Versehen die Kehle aufschlitzte. »Du hast deinen Weg in den Palast gefunden?«
Erleichtert atmete er aus. »Meine Güte, ihr Albae«, stöhnte er. »Narmora beherrscht diese unselige Schleicherei ebenso.« Sie ließ seine Hand los, er setzte die Rasur fort. »Schön, dass ihr auch drinnen seid. Oder bist du als Einzige hineingelangt?«
»Nein, die anderen warten draußen. Ich bin nur hier, weil ich fragen soll, was du beabsichtigst.«
»Ich?«, antwortete er in großs purigem Tonfall. »Ich mache mich fein und diniere mit einer wunderschönen Frau, die wohl eine hohe Zofe im Gefolge der Avatare ist. Etwas Wein, ein wenig seichte Plauderei mit einer wohl dosierten Prise vorgetäuschter Zuneigung, und ich erfahre alles von ihr, was ich möchte.« Er setzte das Rasiermesser an und fuhr sich damit über die Haut. »Wo das Kind steckt, wo Balyndis ist und welche Geheimnisse die Möchtegerngötter vor uns verbergen.« Er lächelte sich selbst im Spiegel an und prüfte die Sauberkeit seiner Rasur. »Danach rette ich Kind und Zwergin und beschäme den kleinen Haudrauf. Brillant, oder?«
Ondori grinste hinter ihrer Maske. »Das hast du dir eben erst ausgedacht.«
»Nein, es fußt auf einer reiflichen Überlegung«, widersprach er entrüstet. »Und ihr, was macht ihr?«
»Da du alles für uns übernimmst, werden wir wieder gehen.« Die Albin sah auf den Stapel Ausrüstung, der auf einer Bank ruhte. »Nun ohne Flachs. Wir werden uns heimlich umsehen und abwarten, ob wir vor dir ans Ziel gelangen.«
Er fuchtelte mit dem Messer umher und zerschnitt den Schaum. »Ich werde euch retten müssen, warte es ab«, prophezeite er ihr. »Nun hinaus, ehe eine Magd zurückkommt und mich mit dir sieht.« Sie antwortete ihm nicht und als er sich nach ihr umwandte, war sie verschwunden. »Ein kleines Glöcklein am Knöchel, das würde ihr und Narmora gut stehen«, fand er und entfernte die letzten Stoppeln. Dann strich er sich über das Kinnbärtchen und zwinkerte. O ja. Lirkim wird plaudern.
* »Sicher, er rettet uns. In seinen wirren Komödien vielleicht.« Boïndil schnaubte. »Was sich dieser Schwätzer einbildet, geht auf keine Ogerhaut.«
»Er hat immerhin einen Plan.« Tungdil staunte über die Gabe des Schauspielers, ab und zu doch zur rechten Zeit am

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