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Der Krieg der Zwerge

Der Krieg der Zwerge

Titel: Der Krieg der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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dran. Man wird schon ungeduldig.« Er tippelte mit den spitzen Schuhen auf der Stelle.
»Ach so«, machte er. Sein Volk war bei den Menschen in erster Linie bekannt für das Schmieden, und ein fahrender Zwerg wie er wurde prompt für einen Handwerker gehalten. Der Mann musste blind sein, die Axt sprach sicherlich gegen einen Schmied. »Nun, ich bin ein wenig außer Übung«, gestand er. »Vielleicht wäre es besser …«
»Unsinn. Jeder Unterirdische, den ich kenne, beherrscht das Handwerk.« Die blauen Augen wurden schmaler. »Ah, du willst um deinen Lohn feilschen?! So geht das nicht, Unterirdischer. Du bekommst den gleichen Lohn wie alle anderen auch, oder ich kehre allein zurück und sage, dass du deinen Pflichten nicht nachkommen willst. Du bekommst keine Aufträge mehr, das sei dir gesagt !«
Tungdil beschloss, sich auf die Sache einzulassen. Auf das Schmieden verstand er sich, außerdem sollte es dabei möglich sein, Neuigkeiten zu sammeln, und er wollte nicht die Schuld daran tragen, dass die Bürger von Bergensstadt sein Volk mit Unzuverlässigkeit in Verbindung brachten. Diese Eigenschaft gebührte allein den Kobolden und Gnomen. »Na, schön«, willigte er ein. »Aber verlangt nicht zu viel von mir. Und man nennt mein Volk Zwerge, nicht Unterirdische.«
Elius lachte. »Nein. Du wirst ein paar Schläge brauchen, dann ist es wieder gut.«
»Ich habe kein passendes Werkzeug dabei«, fiel es Tungdil ein.
»Keine Sorge, Zwerg.« Der Mann deutete ruhelos auf die Tür. »Los jetzt!«
Sie eilten gemeinsam durch die Gassen und bewegten sich auf die Mitte der Siedlung zu. Tungdil trabte hinter Elius her und hatte seine liebe Not, dem Mensch mit den langen, dürren Beinen zu folgen.
Die Bürger, die ihnen begegneten, grüßten Truk Elius auffällig oft. Dabei bemerkte der keuchende Zwerg seinen Irrtum, »Truk« für den Vornamen gehalten zu haben. Es musste eine Rangbezeichnung sein, vermutlich gehörte er zur Administration König Brurons.
Die Gasse öffnete sich, wurde breiter und wuchs zu einer Straße. Er hörte die gedämpfte Unterhaltung von vielen hundert Stimmen, die ihnen aus weiter Entfernung entgegenschallte. Lachen und Musik mischten sich darunter, es klang wie ein heiteres Fest.
Truk Elius lenkte ihn um eine Ecke, dann stand er vor einer riesigen Menschenansammlung. Tungdil sah nur noch Hüften und Oberkörper, die wie eine lebendige Mauer vor ihm in die Höhe ragten. Es gab kein Durchkommen.
Er hatte nicht mit Elius gerechnet, der keinen Umweg machen wollte, um auf die andere Seite des Platzes zu gelangen. »Zur Seite«, schrie er. »Zur Seite, Volk von Bergensstadt! Macht Platz!«
Die Menge teilte sich gehorsam und formte ein Spalier für das seltsam anzuschauende Paar.
Der Zwerg ging weiter, bis sich sein Blick hob und er die breite Holzplattform entdeckte, auf deren Stufen sie geradewegs zusteuerten.
Auf der rechteckigen Erhöhung standen vier Gardisten um acht Menschen herum, die außer einem dünnen, groben Leibchen nichts weiter trugen. Ihre Hände steckten in Metallschellen, die Augen waren ihnen mit einem Stück Tuch verbunden worden.
    Eine Hinrichtung, dachte Tungdil perplex. Die ungezwungene, fröhliche Stimmung trog nicht, die Bergensstädter feierten tatsächlich, aber sie feierten die Hinrichtung von acht Verbrechern. Es waren drei Frauen und fünf Männer, die ihres Todes harrten.
Truk Elius erklomm die Stiege; als er bemerkte, dass sein Begleiter stehen geblieben war, winkte er auffordernd. »Na, wird's bald?«
Es war keine Abkürzung, die der königliche Beamte nahm. Und Tungdil sollte auch keinen Schmiedehammer führen.
    Sie halten mich für den Henker! Er wich einen Schritt zurück. »Das ist ein Irrtum«, sprach er deutlich vernehmbar. »Ich bin kein Henker.«
Ein Raunen lief durch die Menge.
Der Truk kam mit weit ausholenden Schritten auf ihn zu. »Was hast du ges agt?«, zischte er. »Fängst du schon wieder an zu feilschen, Zwerg?! Es sei dir gesagt, dass die Meute Blut sehen will – entweder das von den Verurteilten oder deines.« Er suchte ein paar Münzlinge aus seinem Beutel und drückte sie ihm in die Hand. »Da. Das bekommst du von mir dazu. Und nun geh hoch und tu, was man von dir verlangt!«
»Ihr begreift es nicht«, unternahm Tungdil einen weiteren Versuch, die Verwechslung aufzuklären. »Ich bin kein Henker. Mein Name ist Tungdil Goldhand, ich …«
»Tungdil? Wieso denn Tungdil?« Der Beamte war nun ebenfalls überrascht. »Wir haben Bramdal den fahrenden

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