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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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einzog.
    »Nur um sie zu verkaufen, Madam!« sagte der Proktor. »Dann ist er abgereist…«
    »Zur Asyl-Station?«
    »Ja, Madam. Er hat das Kind Anakin mitgenommen. Und Tigris… «
    »So eine Verachtung«, sagte Leia, verwundert über seinen Tonfall.
    »Tigris ist schwach! Der Lord Hethrir wollte ihn nicht einmal zum Helfer machen!« Der Proktor lachte geringschätzig. »Er mußte bei Tisch bedienen und Kindermädchen für die jüngsten Kinder spielen…«
    »Und du glaubst, daß diese Aufgabe nichts für einen starken, jungen Proktor ist?« fragte Leia.
    »Kinder sind nutzlos, bis sie alt genug sind, um der Sache des Neugeborenen Imperiums zu dienen!«
    »Niemand wird dem Neugeborenen Imperium dienen«, sagte Leia. »Niemals wieder.«
    Trotzig reckte der Proktor die Arme hoch und rief: »Es lebe das Neugeborene Imperium!«
    Wenn er nicht so pathetisch, so jung gewesen wäre, hätte Leia die Wut gepackt. Nach Lage der Dinge jedoch betrachtete sie nur die ramponierten Proktoren und die ermüdete Kinderbande, die den Sieg über sie davongetragen hatte.
    Sie lachte. Der Oberproktor zuckte zusammen, als ob sie ihn geschlagen hätte. Schließlich aber war er doch klug genug, beschämt auszusehen.
    »Nun«, sagte Leia, »werden wir einen Platz für euch suchen, wo ihr keinen weiteren Ärger machen könnt.«
    »Ich weiß, wo wir sie hinbringen können!« sagte Jaina.
    Jaina ging voran durch lange dunkle Tunnel bis in einen sehr großen Raum mit niedriger Decke, der so beengend wirkte wie eine Höhle. Sie riß eine der Türen auf, die in die Wände eingelassen waren, und zeigte Leia eine der winzigen dunklen Zellen.
    »Hier mußten wir schlafen! Im Dunkeln! Also sollten auch sie…«
    Obwohl sie die Zellen entsetzten, legte Leia die Hand auf Jainas Schulter. Ihre Tochter schwieg und sah sie an, wütend und verwirrt.
    »Sie haben mich um Gnade gebeten«, sagte Leia. »Und sie haben euch um Vergebung gebeten…«
    »Das haben sie nicht wirklich gemeint«, knurrte Jaina.
    »Wir wollen sie nicht hart behandeln, Liebling. Wir sollten keine Rache nehmen. Das ist nicht gerecht.« Sie musterte die Gruppe der ramponierten Proktoren und führte sich vor Augen, wie jung sie alle waren. Sie sprach sie direkt an: »Allerdings haben wir keinen anderen Aufbewahrungsort, an dem ihr sicher seid!« An dem ihr keinen Unfug anstellen könnt, ergänzte Leia im stillen. »Ihr müßt in diesem Saal bleiben, mit verschlossener Tür. Ihr könnt die Zellen benutzen – wenn ihr wollt.«
    An dem störrisch vorgeschobenen Kinn ihrer Tochter erkannte Leia, daß Jaina keineswegs zufrieden war, aber das nahm sie ihr nicht übel.
    »Wenn einer von ihnen böse ist«, sagte Jaina, »und du ihn einsperren mußt, dann nimm nicht meine Zelle.« Sie deutete auf eine Tür, die sich von den anderen nicht unterschied. »Ich habe nämlich das Schloß zerstört!«
    Leia kniete neben ihr nieder und umarmte sie. »Es war sehr klug und mutig von dir, das zu tun.«
    »Und ich habe Sand in ihre Hosen getan, und Jacen hat dafür gesorgt, daß sie von den Myrmins gebissen wurden.«
    Jacen blickte auf den Boden. »Aber die Proktoren haben sie getötet«, sagte er. »Die Myrmins.«
    Leia drückte ihn an sich. »Oh, mein Lieber. Mein liebes Kind.« Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und küßte ihn auf die Stirn. »Das macht sie zu Heldenmyrmins, nicht wahr?«
    Er nickte, nur ein bißchen getröstet.
    Als Leia die Kinder aus dem Versammlungssaal führte, traf sie auf Rillao und Chewbacca.
    »Wir haben eine weitere Kindergruppe gefunden«, sagte Rillao.
    »Das sind die Helfer!« sagte Jaina. »Sie machen alles, was ihnen Hethrir sagt, und sind noch gemeiner als die Proktoren.«
    Leia tauschte einen betroffenen Blick mit Rillao.
    Diese jungen Helfer, dachte Leia, könnten viel schwerer zu befreien sein als meine eigenen Kinder und die Kinder, die sich mit ihnen gemeinsam Hethrir widersetzt haben.
    »Und wir haben die Köchin und ihre Helferinnen gefunden. Lelila, wir müssen uns beeilen. Hethrir ist unterwegs zur Asyl-Station…«
    »Das hat mir der Oberproktor gesagt. Der Registrator hatte recht. Aber zuerst müssen wir…« Sie machte eine bekümmerte Handbewegung. Alles in ihr drängte darauf, die Alderaan zurück in den Hyperraum zu bringen und Hethrir zu folgen.
    Aber sie konnte die entführten Kinder nicht allein im Nirgendwo zurücklassen. Sie war unentschlossen, fragte sich, ob es schwieriger sein würde, Rillao zum Hierbleiben zu überreden oder

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