Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
Vom Netzwerk:
Chewbacca.
    Chewbacca schnaubte laut.
    »Oh!« sagte Leia. »Natürlich…«
    »Wir nehmen sie mit uns«, sagte Rillao. »Wir nehmen das Weltschiff.«
    »Wir werden das Weltschiff von hier wegbringen«, sagte Rillao. »Aber an einen sicheren Ort.«
    »Ein praktischer Vorschlag, Lelila.«
    »Wie lange wird es dauern, um es in Bewegung zu setzen?«
    »Nur ein paar Minuten«, sagte Rillao. »Im Hyperraum ist es so schnell wie jedes andere Schiff. Ich werde unseren Kurs berechnen.« Sie schritt davon, wobei die grünen Seidenpantalons um ihre Knöchel flatterten.
    Um der anderen Kinder willen zwang sich Leia mühsam zur Ruhe. Nur ein paar Minuten, dachte sie.
    Jacen blickte zu ihr hoch, mit weit geöffneten braunen Augen. »Es wird alles gut werden, Mama«, sagte er. »Wir werden Anakin finden.«
    Leia kniete sich hin und umarmte ihn, umarmte ihre beiden Zwillinge.
    »Ich weiß, daß wir ihn finden werden. Sehr bald.«
    Jaina schmiegte sich an sie. »Ich bin so hungrig, Mama.«
    »Suchen wir für alle etwas zu essen«, sagte Leia.
    Die Gruppe der Kinder stieß schrille Jubelschreie aus.
    Jacen ging voran in den Speisesaal. Als sie sich ihrem Ziel näherten, kam ihnen im Korridor ein hochgewachsenes, massiges Wesen mit sechs Beinen entgegen, die Tentakel um den Henkel eines großen, dampfenden Kessels geschlungen. Leia erkannte in dem Wesen eine Veubg, die Angehörige einer Kultur, der sie sehr zugetan war.
    »Das ist Grake«, flüsterte Jaina. »Sie hat uns Essen zugeworfen.«
    »Was tun Sie, Grake?« fragte Leia.
    »Die Schleimsuppe der Kinder zu den Proktoren bringen«, sagte Grake. »Das Essen der Proktoren steht auf dem Tisch für die Kinder.«
    Die Kinder jubelten und rannten den Korridor hinunter. Chewbacca eilte hinter ihnen her, um aufzupassen, daß jeder seinen gerechten Anteil bekam.
    »Geht«, sagte Leia zu Jaina und Jacen. »Geht mit Chewbacca und eßt euer Abendbrot.«
    Sie liefen ihrem Freund nach.
    Leia warf einen Blick in den Kessel, den Grake trug.
    »Das ist fürchterlich«, sagte sie. »Es sieht aus wie altes Spülwasser. Was haben Sie damit vor?«
    »Es den Proktoren zu bringen«, sagte Grake. »Um zu sehen, wie es ihnen schmeckt.«
    »Das kommt nicht in Frage.« Leia stutzte. »Sie sagten, dies wäre das Essen der… Kinder?«
    Grake wich Leias Blick aus.
    »Wie konnten Sie so etwas den Kindern vorsetzen?«
    »Wie konnte ich nicht, Madam?«
    Leia wartete ab.
    »Lord Hethrir hat es befohlen.«
    »Sie hatten die Wahl, den Befehl zu befolgen oder auch nicht.«
    »Die hatte ich nicht, Madam.«
    »Weil Sie den Job brauchten? Weil er wütend auf Sie gewesen wäre?«
    »Weil ich eine Sklavin bin, Madam. Weil Lord Hethrir die Macht über mein Leben und meinen Tod und meine Bestrafung besitzt.«
    Geschockt und für den Augenblick unfähig, etwas zu sagen, nahm Leia Grake sanft den Kessel weg. Dann legte sie ihre Hände in die kleinen Tentakel Grakes und ließ zu, daß sich diese um ihre Finger schlangen.
    »Es tut mir aufrichtig leid, daß ich so zu Ihnen gesprochen habe«, sagte Leia zu Grake. »Sie sind nicht länger eine Sklavin. Sie sind frei. Ich kann Sie im Augenblick noch nicht nach Hause bringen. Aber ich werde es tun.«
    Grake zitterte.
    »Ich danke Ihnen, Madam«, sagte sie mit leiser, rauher Stimme.
    »Würden Sie mir die Küche zeigen?« sagte Leia. »Und die Wäscherei? Es gibt Arbeit für mich.«
    »Und was soll ich tun?«
    »Was Ihnen Spaß macht.«
    »Es macht mir Spaß, richtiges Essen für die Kinder zu kochen.«
    »Sie haben verstanden, daß Sie frei sind?«
    »Ich habe es verstanden, Madam. Aus diesem Grunde macht es mir Spaß.«
    »Dann danke ich Ihnen«, sagte Leia. Sie lächelte bedauernd. »Ich hatte nie Gelegenheit zu lernen, eine gute Köchin zu werden.«
    »Kommen Sie«, sagte Grake geduldig. »Es ist nie zu spät, mit dem Lernen anzufangen.« Sie zögerte und warf einen Blick auf den Kessel. »Was ist damit?«
    »Wir schütten es weg«, sagte Leia. »Und geben den Proktoren Brot, Obst und Suppe – richtige Suppe.«
    »Weil es uns Spaß macht«, sagte Grake.
     
    Tigris hatte seine Kindheit auf einer abgelegenen, langweiligen Agrarwelt verbracht, ferngehalten von seiner Bestimmung. Seit der Rettung durch Lord Hethrir hatte er auf dem ruhigen Weltschiff gelebt.
    Tigris liebte die Crseih-Station.
    Die Willkommenskuppel auf Crseih überwältigte ihn jedesmal mit ihrem Lärm und ihrer Betriebsamkeit. Leute stießen ihn an, zupften an seinem Ärmel und boten ihm kandierte Früchte,

Weitere Kostenlose Bücher