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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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Handel besser bekannt unter dem Namen Asyl, landete.
     
    Die Alderaan schwebte über einem flachen, massiven Bau, einer fensterlosen Festung aus großen, grauen Steinen, erbaut auf einem Hügel. Die Proktoren trotteten den Hang hinauf, der nach oben führte – ein verlorener Haufen.
    Jaina deutete auf einen Canyon, der den Berg unterhalb der Festung durchschnitt. »Da haben wir gespielt, Mama«, sagte sie.
    »Und Frau Drache wohnt in den Dünen«, sagte Jacen.
    »Wir sind nie in das Haus reingekommen«, sagte Jaina, während sie auf die Festung blickte. »Wir waren unter der Erde.«
    »In langen, dunklen Tunneln«, sagte Jacen.
    »Und winzigen, kleinen Räumen. Ohne Licht!«
    »Oh, meine Lieben«, sagte Leia leise.
    Die Alderaan landete in der Nähe des Festungshofs. Leia stieg aus, gefolgt von Jaina und Jacen, allen anderen Kindern sowie Rillao und Chewbacca.
    »Untersucht ihr den Komplex?« fragte Leia Rillao und Chewbacca.
    Chewbacca knurrte.
    »Und Sie bleiben allein hier mit denen?« sagte Rillao mit einem Unterton von Protest. Sie deutete auf die Gruppe der Proktoren, die auf den Hof gestolpert kamen. Frau Drache folgte ihnen gemächlich.
    Die Proktoren taumelten über das Kopfsteinpflaster und warfen sich Leia zu Füßen.
    »Gnade, Madam, wir flehen Sie an!«
    Sie sahen aus, als wären sie von einem erfolglosen Feldzug zurückgekehrt. Ihre Haut war mit Insektenstichbeulen übersät. Ihre Kleider waren vom Gesträuch zerrissen und vom Sumpf besudelt. Ihre Füße waren nach dem Marsch durch die Wüste geschwollen und voller Blasen.
    »Ich glaube, ich komme schon zurecht«, sagte Leia trocken.
    »Na gut.«
    Rillao und Chewbacca überquerten den Platz, gingen die Treppe hinunter und verschwanden in der Festung.
    Frau Drache tauchte hinter den Proktoren auf, schnaubend und grollend. Die Proktoren erschauerten, preßten sich flach auf den Boden und lagen ganz still, obwohl ihre verschmutzten blauen Uniformen auf den Steinen keine Tarnung boten.
    »Bitte, Lady«, flüsterte der Proktor mit den dekorativsten Abzeichen auf Schultern und Ärmeln, »schützen Sie uns vor dieser Heimsuchung. Werfen Sie uns nicht dem Drachen zum Fraß vor!«
    Frau Drache legte sich ganz in ihrer Nähe mit einem lauten »Uff« nieder. Ihr Schwanz peitschte hin und her. Der Proktor duckte sich, preßte sich wieder gegen den Boden.
    »Bittet meine…« Leia revidierte, was sie sagen wollte. »Bittet alle diese Kinder um Vergebung«, sagte sie. »Dann werde ich mir überlegen, ob ich Gnade walten lasse.«
    Ihr kam der Gedanke, daß sie nichts dagegen tun konnte, wenn Frau Drache beschloß, sich den einen oder anderen Proktor als Imbiß einzuverleiben.
    Der Proktor lag unbeweglich da, mit dem Gesicht nach unten und gedemütigt. Dann überwanden Furcht und Unbehagen die Peinlichkeit. Er kroch ganz langsam, den Kopf weiterhin gesenkt, auf die Kinder zu, die sich hinter Leia versammelt hatten.
    »Ich bitte euch um Vergebung«, sagte er.
    »Versprich, daß du dich einem anderen Lebewesen gegenüber niemals wieder so verhalten wirst, wie du dich gegenüber diesen Kindern verhalten hast.«
    »Ich verspreche es«, sagte er.
    »Dann steh jetzt auf und entferne diesen Quatsch von deinen Schultern.«
    Dies ließ ihn zögern, aber Leias Blick war stärker. Er stand auf, warf einen Blick über die Schulter auf Frau Drache und zupfte dann die glitzernden Orden von seiner Uniform. Frau Drache schloß die Augen und schnarchte.
    Jeder der Proktoren gab ein ähnliches Versprechen ab. Der Haufen von Insignien wuchs. Während die Proktoren zusahen, verteilte Leia ihre Epauletten und Orden als Spielzeug oder Schmuckstück an die Kinder.
    »Wo sind die anderen Kinder?« fragte Leia den Anführer der Proktoren. »Wo hat Hethrir sie hingebracht?«
    »Ich weiß es nicht, Madam«, sagte er.
    Sie konnte einen Anflug von Furcht bei ihm erkennen. Er log nicht direkt, sagte aber auch nicht die ganze Wahrheit.
    »Wo könnten sie sein?« fragte sie mit messerscharfer Stimme. »Das kleine Kind Anakin und der Junge Tigris…«
    Ganz hinten in der Gruppe lachte einer der Proktoren hämisch auf. Leia brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen.
    »Und Lusa!« sagte Jaina.
    »Und der Wyrwolf des Haushofmeisters!« sagte Jacen.
    Der Oberproktor starrte auf den Boden.
    »Ihr kommt besser davon, wenn ihr es mir erzählt«, sagte Leia.
    »Der Lord Hethrir… er hat die Gruppe erst gestern aussortiert.«
    »Aussortiert?« Leia erschauerte und spürte, wie Zorn in ihr Herz

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