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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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bewegt, ohne Fußabdrücke zu hinterlassen oder irgendwie verletzt zu werden. Vor ihnen teilten sich die Gräser, als sei Magie am Werk.
    Magie – für meine magischen Kinder, dachte Leia. Ich dachte, ich hätte sie beschützt, ich dachte, daß ihnen niemals etwas zustoßen könnte.
    Heiße Tränen rannen ihr über die Wangen.
    Die Höflinge, Ratgeber und Wachen umringten sie.
    »Madam, Madam«, sagte der Haushofmeister von Munto Codru. Hier draußen in der intensiven Sonne und dem Wind war Mr. Iyons Gesicht gerötet, und man sah ihm an, daß er sich unbehaglich fühlte.
    »Haben Sie die Ärztin mitgebracht?« rief Leia. »Holen Sie die Ärztin!«
    »Ich habe nach ihr geschickt, Madam.«
    Mr. Iyon versuchte, sie aufzurichten, versuchte, das Stillen des Bluts aus Chewbaccas Wunde zu übernehmen, aber sie wies ihn mit einem scharfen Wort zurück. Chewbaccas Puls stockte. Leia fürchtete, daß es mit ihm zu Ende ging.
    Du wirst nicht sterben, dachte sie. Du darfst nicht sterben. Ich werde nicht zulassen, daß du stirbst!
    Sie griff auf ihre unzureichenden Kenntnisse zurück, um ihm Kraft zu spenden. Bitter bereute sie, daß ihre Staatsgeschäfte sie daran gehindert hatten, sich im Gebrauch der Macht richtig ausbilden zu lassen.
    Leia wußte, daß auch Chewbaccas Leben dahinströmen würde, wenn sie zuließ, daß sein heißes Blut an ihren Händen vorbeifloß.
    Die Ärztin kam über das Feld gelaufen. Ihr Wyrwolf, der ihre Ausrüstung und Medikamente trug, galoppierte hinter ihr her. Der Wyrwolf der Ärztin erinnerte Leia daran, daß Mr. Iyons Wyrwolf mit ihren Kindern gespielt hatte.
    Auch er war verschwunden.
    Dr. Hyos kniete neben Leia nieder. Sie warf einen Blick auf Chewbaccas Wunde und Leias Erste Hilfe. »Ah«, sagte sie lebhaft. »Gute Arbeit.«
    »Kommen Sie jetzt, Prinzessin«, sagte der Haushofmeister.
    »Noch nicht!« rief Dr. Hyos. »Ich habe schließlich auch nur vier Hände. Die Prinzessin macht das genau richtig.«
    Der Wyrwolf saß zwischen Leia und Dr. Hyos auf seinen Hinterbeinen. Leia erschauerte. Der Wyrwolf wandte seinen massigen Kopf zur Seite, langsam und sanft, und starrte sie mit seinen klaren, großen, wässrig blauen Augen an. Sein Pelz war dicht und braun, das lange Oberfell rauh und schwarz.
    Der Wyrwolf der Ärztin keuchte und seiberte. Seine Zunge hing über den fleckigen Fängen. Sein Gesicht sah grotesk aus. Der heiße, bittere Atem ließ Leia zusammenzucken.
    Dr. Hyos vier Hände, die so schlaff wirkten, wenn sie sie stillhielt, huschten blitzschnell über die an den Seiten des Wyrwolfs festgeschnallten Tragetaschen.
    »Siehst du, was ich tue, mein Lieber?« fragte sie leise. »Die Blutung ist am wichtigsten. Unsere Prinzessin hat sie gestoppt.«
    Die Ärztin sprach mit dem Wyrwolf, erklärte ihm alles, was sie machte.
    Dr. Hyos holte aus einem der Fächer einen Druckverband und fand in einem anderen das richtige Medikament. Ständig erzählte sie dem Wyrwolf, was sie tat. Ihre langen, goldenen Finger arbeiteten geschickt und sicher.
    Leia erlaubte sich einen Anflug von Hoffnung, obwohl ihre Hände mit Chewbaccas heißem Blut befleckt waren. Er hatte die Augen geschlossen, bewegte sich nicht mehr.
    »Wenn sich der Verband schließt, meine Prinzessin«, sagte Dr. Hyos, »dann nehmen Sie Ihre Hand von der Wunde.«
    Leia gehorchte. Dr. Hyos preßte den Verband auf Chewbaccas Seite. Der Verband drückte sich gegen Leias Hand, klammerte sich an Chewbacca fest und wand sich mit seinen Klammern durch den Pelz. Der Wyrwolf sah dabei zu, mit hängender Zunge.
    Leia setzte sich auf ihre Fersen. Ihre Hände klebten, und ihre Robe war besudelt. Sie betrachtete alles mit völliger Klarsichtigkeit, die das Entsetzen ihr verlieh.
    Dr. Hyos untersuchte Chewbacca und runzelte die Stirn, als sie das getrocknete Blut sah, das aus Nase und Ohren getropft war.
    »Druckbombe…«, sagte sie.
    Leia erinnerte sich, wie aus einem fernen Traum, an den Laut eines einzelnen Donnerschlags. Sie hatte gedacht – so schwerfällig waren ihre Gedanken gewesen –, daß das schöne Vormittagswetter regnerisch geworden sein mußte. Sie hatte, ohne sich Sorgen zu machen, gedacht, daß Chewbacca die Zwillinge und Anakin bald von der Wiese zurückbringen würde. Sie könnte sich kurze Zeit von ihren Pflichten befreien, um die Kinder an sich zu drücken, um ihre neuesten Schätze zu bewundern und um dafür zu sorgen, daß sie ihr Mittagessen bekamen.
    Jetzt war längst Nachmittag. Wie konnte der Tag schon so weit

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