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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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echter Jedi-Ritter.«
    »Ich war es«, flüsterte Rillao.
    Leia nahm auf dem Pilotensitz Platz und wandte sich der Firrerreo zu.
    »Erzählen Sie.«
    »Ich war eine Schülerin… von Lord Vader.«
    »Aber…«, wandte Leia ein.
    Rillao unterbrach sie mit einer Handbewegung. »Er hat uns insgeheim unterrichtet. Auch nachdem das Imperium unser Volk als Untermenschen eingestuft und vernichtet hatte, behielt er mich… und einen anderen.«
    »Und als das Imperium fiel, flohen Sie beide.« Leia sprach ganz kühl und hielt sich unter Kontrolle, damit ihr Entsetzen ihr nicht zu deutlich anzumerken war. Rillao, eine Schachfigur des Imperiums?
    »Es ist nicht ganz so einfach«, sagte Rillao. »Als wir jung waren, ganz zu Beginn unserer Studien, verliebten wir beide uns ineinander. Lord Vader glaubte, daß wir ein Kind mit außerordentlichem Talent zur Welt bringen würden, ein Kind, das er dem Imperium nutzbar machen konnte.«
    »Und… haben Sie?« fragte Leia. Dies könnte die Ursache der Gerüchte sein, denen Luke nachgeht, dachte sie. Was erwartet meinen Bruder? Ein Junge so talentiert wie Anakin, ausgebildet von meinem Vater, Darth Vader, dem Dunklen Lord der Sith…
    Sie erschauderte.
    Rillao lächelte sanft. »Wir brachten ein Kind zur Welt. Einnormales, süßes Kind. Tigris… Ich war so froh, als ich erkannte, daß er kein Talent für die Macht besaß.«
    »Froh!« rief Leia, gleichzeitig geschockt und erleichtert.
    »Schon vor unserem Kind war ich… ein enttäuschender Schüler für Lord Vader geworden.«
    »Aber Sie sind außerordentlich talentiert«, sagte Leia. »Wie konnten Sie enttäuschend sein?«
    »Können Sie das nicht erraten, meine Liebe?« Sie lächelte, grimmig diesmal, und zeigte die scharfen Spitzen ihrer ungewöhnlich ausgeprägten Eckzähne.
    »Ich geriet durch die dunkle Seite nicht in Versuchung«, sagte Rillao. »Sie stieß mich ab. Ich hatte nicht das Verlangen nach Macht über andere. Ich konnte Lord Vaders zwanghaften Wunsch, sie zu erlangen, nicht verstehen – ebensowenig wie er mein Verlangen, ihr zu entsagen, nicht verstehen konnte.«
    »Am Ende seines Lebens«, sagte Leia, »hätte er es verstanden.«
    »Dann hat er vielleicht Frieden gefunden. Das freut mich. Aber als ich ihn kannte, war er besessen. Er hatte keine Nachsicht mit meinen Schwächen. Lelila, ich besitze eine Gabe. Ich kann heilen und stärken und beruhigen.«
    »So wie Sie meine Kinder geheilt und beruhigt haben«, sagte Leia.
    Rillao nickte. »Lord Vader verbot mir, meine Heiltalente auszuüben. Ich wiederum setzte seinen Anweisungen Widerstand entgegen. Sowohl Lord Vader als auch mein Geliebter betrachteten mich als unzuverlässig.«
    Sie atmete tiefer und schloß die Augen.
    »Ich konnte es nicht ertragen«, sagte sie. »Lord Vader strafte mich mit Geringschätzung. Mein Geliebter… hörte auf mich zu lieben. Das hätte ich ertragen können. Ich hätte Haß statt Liebe ertragen können. Aber Verachtung…«
    Sie machte eine so lange Pause, daß Leia fürchtete, sie würde – könnte – ihre Geschichte nicht zu Ende erzählen. Sie legte begütigend eine Hand auf Rillaos Hand.
    »Was ist dann passiert?«
    »Lord Vader ernannte meinen Geliebten – Sie haben begriffen, daß er derjenige ist, dessen Namen ich Ihnen gesagt habe, Sie haben begriffen, daß er Hethrir ist? – zum Prokurator des Rechts. Er beauftragte ihn mit der Vernichtung unserer Welt und der Verschleppung eines Frachters mit Angehörigen unseres Volks.«
    »Ihre eigene Welt! Sein eigenes Volk! Wie…« Aber Leia wußte, wie. Es war nicht einmal eine Seltenheit.
    »Er tat es, um seine Loyalität unter Beweis zu stellen, um zu zeigen, daß seine Loyalität gegenüber dem Imperium über allem stand. Er dachte, daß ihn das Imperium letzten Endes doch als menschlich einstufen würde, wenn er sich bewährte.« Sie lachte bitter auf. »Nach dem Untergang unserer Welt fragte ich mich, warum jemand den Wunsch haben könnte, als Mensch angesehen zu werden.«
    Leia nickte. Nach der Zerstörung Alderaans hatte sie sich dieselbe Frage gestellt.
    »Bevor unser Kind geboren wurde, flüchtete ich. Nach der Geburt versteckte ich mich mit dem Kind auf den kleinsten, unbedeutendsten, rückständigsten Welten. Lord Vader setzte große Hoffnungen in meinen Sohn, und ich fürchtete, was er tun könnte, wenn er herausfand, daß mein Sohn seinen Vorstellungen nicht entsprach.«
    »Das taten seine eigenen Kinder auch nicht«, flüsterte Leia. »Aber lassen wir das, es ist zu

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