Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
Vom Netzwerk:
umklammerten die Beine der Proktoren, bissen sie hier und da, stellten ihnen Beine und rannten weg. Lusa und der Wyrwolf des Haushofmeisters trieben ein gemeinsames Spiel. Lusa rauschte heran und drehte sich zum Treten um, während sich der Wyrwolf hinter einen Proktor stellte. Der Proktor wich einen Schritt zurück und fiel über den Wyrwolf. Lusa und der Wyrwolf lachten und heulten und rannten weg.
    Wenn ein Proktor nicht zurückwich, trat ihn Lusa. Manchmal trat sie auch zu, wenn sie es eigentlich gar nicht mußte.
    Die Proktoren hatten einige der Gäste in einer Ecke des Theaters zusammengetrieben. Jaina wußte nicht, warum sie die Gäste im Inneren festhalten wollten. Vielleicht beabsichtigte Hethrir, sie dem Goldmonster zum Fraß vorzuwerfen. Viele der Gäste waren geflohen und hatten die Kinder zurückgelassen.
    Den Proktoren wäre die Flucht möglich gewesen, wenn sie zugelassen hätten, daß die Gäste wegrannten. Vielleicht hätten sie den Kampf sogar gewonnen. Sie waren Jainas Freunden zahlenmäßig überlegen. Aber ohne ihre Lichtschwerter und ohne Hethrir, der ihnen sagen konnte, was sie tun sollten, waren sie verloren.
    Chewbacca griff sich einen weiteren Proktor, schüttelte ihn und ließ ihn auf den Boden fallen. Als er aufstehen wollte, zog Chewie ihn hoch, schüttelte ihn noch einmal durch und ließ ihn dann aus größerer Höhe abermals fallen. Diesmal blieb er, wo ihn Chewie hingeworfen hatte.
    Die Frau, die mit Papa und Onkel Luke den Hügel hinuntergekommen war, ließ sich von mehreren Proktoren angreifen, wirbelte dann herum und duckte sich. Als die Proktoren sich gegenseitig über den Haufen rannten, packte sie ihre Arme, drehte sie um und warf die Proktoren zu Boden. Sie riß ihnen die Ärmel bis zu den Ellenbogen ab und band ihnen die Arme auf dem Rücken zusammen. Sie riß ihnen die halben Hosenbeine ab und fesselte sie an den Knien.
    Chewbacca und Papas Freundin knöpften sich die letzten beiden Proktoren vor. Die Proktoren schwangen die Griffe ihrer nutzlosen Lichtschwerter. Jaina war froh, daß die Proktoren die Schwerter an diesem seltsamen Ort nicht aktivieren konnten. Andererseits tat es ihr auch leid, weil es bedeutete, daß sie nichts tun konnte, um zu helfen.
    Ich wünschte, ich hätte vier Beine und Hufe, dachte sie. Wie Lusa! Oder große Zähne wie der Wyrwolf des Haushofmeisters!
    Die beiden letzten Proktoren ließen die Griffe ihrer Lichtschwerter fallen und warfen sich auf die Knie.
    Während Papas Freundin sie fesselte, glitt Jaina von Chewbaccas Rücken, kletterte an seinem Pelz nach unten und lief zu Lusa. Sie umarmte sie. Lusa beugte sich nach unten, erwiderte die Umarmung und rieb ihre Stirn und ihre Hörner an Jainas Kopf. Lusas Hörner hatten sich durch den Samt gebohrt. Sie waren jetzt keine weichen, rotpelzigen Höcker mehr, sondern richtige Hörner – transparent, strahlend wie Diamanten, kühl und glatt.
    »Danke, Jaina, danke, danke«, flüsterte Lusa.
    Jaina fing an zu weinen.
    Ein paar Gäste versuchten, sich aus ihrer Ecke zu schleichen. Chewbacca fauchte sie an. Sie wichen geduckt vor ihm zurück.
    Die Kinder hatten keine Angst vor Chewbaccas Grollen und versammelten sich um ihn. Papas Freundin schloß sich ihnen an.
    »Erinnerst du dich an mich?« fragte sie Chewbacca. »Ich habe mich verändert, aber ich bin Xaverri.«
    Er schnaubte überrascht, legte dann eine große Hand sanft auf ihre Schulter. Sie tätschelte sein Handgelenk.
    »Papa«, jammerte Anakin. »Papa, komm zurück!«
    Alle drehten sich zu der geschmolzenen Kugel um. Anakin streckte die Hände sehnsüchtig nach der glänzenden Oberfläche aus.
    Von Mama oder Papa oder Onkel Luke war nichts zu sehen.
    »Wir müssen sie retten!« sagte Jaina. Sie lief auf die goldene Kugel zu. Lusa machte einen Luftsprung und folgte ihr.
    Chewbacca grollte bekümmert. Er lief Jaina nach und hob sie hoch. Sie zappelte, aber er umarmte sie, und sie weinte in seinen rauhen Pelz.
    »Chewie, was machen wir?«
    Er sah das Podium an und knurrte laut.
    »Papa! Mama!« brüllte Anakin wieder.
    »Onkel Luke!« schrien Jaina und Jacen. »Mama! Papa!«
    »Solo!« brüllte Xaverri.
    Lusa schloß sich den Rufen an, und auch der Wyrwolf heulte wieder. Die anderen Kinder gingen um sie herum, versammelten sich zu Chewbaccas Füßen und brüllten ebenfalls.
     
    Tigris starrte Hethrir wie gelähmt an. »Mein… Vater?«
    »Eine Verräterin und eine Lügnerin«, sagte Hethrir. »Was erwartest du von jemandem, der seinen Eid

Weitere Kostenlose Bücher