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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vonda McIntyre
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gegenüber dem Imperium bricht? Und Lord Vader gegenüber! Und mir gegenüber!«
    »Was ist mit deinen Eiden mir gegenüber?« fragte Rillao traurig.
    »Du hast jedes Recht verwirkt…«
    Tigris wurde klar, daß seine Mutter die Wahrheit sprach. Hethrir war bei einer Lüge ertappt worden. Tigris hatte noch nie erlebt, daß er um Worte verlegen war.
    »Warst du von mir so enttäuscht, daß du nicht einmal deinen Sohn anerkennen konntest?« fragte Rillao.
    »Unser Sohn«, sagte Hethrir mit purer Verachtung, »hat keine Anerkennung verdient. Er kann mein Vermächtnis nie erfüllen. Er ist gewöhnlich.«
    Tigris’ Gesicht brannte gedemütigt.
    Hethrir wandte sich von Rillao, von Tigris ab und sprang auf das Podium.
    »Waru! Die Zeit ist gekommen! Du hast Skywalker! Löse jetzt dein Versprechen mir gegenüber ein! Mach mich allmächtig!«
    Tigris versuchte, ihm zu folgen, aber Rillao griff nach ihm und hielt ihn fest.
    »Laß mich gehen!«
    »Er ist deine Loyalität nicht wert! Er ist dein Leben nicht wert!«
     
    Han strengte sich an, Leias Hand festzuhalten, strengte sich an, aus dem Strudel herauszuschwimmen.
    »Schwimm!« brüllte er. »Bitte, Leia, ich liebe dich. Schwimm!«
    Aber sie war gefangen von Warus Versprechungen, von der Faszination Lukes. Ihre Finger schlüpften aus seiner Hand. Ihre wunderschönen Haare umwallten sie, verhüllten sie wie ein Cape. Sie tauchte nach unten und stieg hinab in das goldene Licht.
    »Leia!« Er tauchte hinter ihr her, der kalten Dunkelheit entgegen.
     
    Leia badete im Sirenengesang von Warus Versprechungen. Die Melodie lenkte sie ab von der Stimme, die hinter ihr herrief. Sie folgte Luke zu…
    »Mama, Papa, Onkel Luke!«
    Sie zögerte. Der Strudel zog sie in eine Spirale. Sie wurde langsamer, versuchte sich daran zu erinnern, was diese Worte bedeuteten. Sie machte ein paar Schwimmbewegungen, als die wortlosen Versicherungen Warus sie näher heranzogen.
    »Mama! Komm zurück, Mama!«
    Sie erinnerte sich an den Klang von Jacens Stimme, an ihre Freude, wenn er sie auf die Wange küßte, an ihr Staunen und Entzücken, als er und Jaina wuchsen und sich veränderten und lernten.
    »Mama!«
    Sie erinnerte sich an das Leuchten von Anakins Geist.
    Leia machte halt, trieb auf der Stelle, drehte sich benommen. Das goldene Licht öffnete sich unter ihr und drückte sie von oben nach unten.
    »Papa! Mama! Onkel Luke!« Chewbaccas Brüllen begleitete die Stimmen der Kinder durch das Licht.
    Unterhalb von ihr hielt Luke in seinem Sturzflug inne. Er war dem Punkt der Dunkelheit schon sehr nahe. Wenn er ihn berührte, könnte er niemals entfliehen. Er würde vernichtet werden.
    »Luke«, flüsterte Leia, »wir müssen umkehren.«
    Han erschien neben ihr, in Warus Strahlen glänzend. Er nahm ihre Hand.
    »Luke…!«
    »Überlaßt ihn mir«, sagte Waru. »Verlaßt ihn, und ich werde euch befreien.«
    »Nein!« rief Leia. »Gib ihn uns zurück. Warum willst du ihn haben?«
    »Er kann mir helfen, in meine Heimat zurückzukehren.« Warus Stimme wurde weich. »Wollt ihr mir nicht helfen? Ihr wißt, wie es ist, wenn man sein Zuhause vermißt. Ich kann das erkennen. Ich bin schon so lange weg.«
    Warus Stimme war so traurig, daß sich Leia näher – tiefer – herantreiben ließ.
    »Wie können wir dir helfen?«
    »Leia!« Han versuchte, sie zurückzuziehen. »Hör nicht zu!«
    »Seine Macht kann mir helfen, ein Tor zu öffnen…«
    Luke hob den Kopf. Sein Blick war leer.
    Leia keuchte. Sie erkannte in ihm kaum den Bruder wieder.
    Sie wußte, daß er vernichtet werden würde, wenn er Waru half. Sie versuchte, ihn zu erreichen und ihn aus dem Strudel nach oben zu ziehen. Er leistete ihr Widerstand.
    Die Dunkelheit öffnete sich, weitete sich aus, griff hungrig nach ihnen. Sie wirbelte zu Lukes Füßen.
    »Onkel Luke!« rief Jaina.
    Luke erschauderte. Er schloß die Augen. Er schüttelte den Kopf.
    Als er die Augen öffnete, sah er verwirrt aus, aber er war wieder Luke.
    »Wo…? Was…?«
    »Komm mit uns«, sagte Leia.
    Luke trat heftig um sich. Leia und Han zogen ihn.
    Sie entkamen der Nacht um Haaresbreite, Leia hielt Luke in ihren Armen und keuchte vor Erleichterung.
    Sie flüchteten alle drei, stürmten weg von der sie verfolgenden Nacht und bahnten sich einen Weg durch Warus Licht. Der Mahlstrom spuckte chaotische Strömungen und erratische Spiralen aus, die Leia hin und her schleuderten, während sie ihre Flucht fortsetzte.
    Sie langte nach der schimmernden goldenen Oberfläche. Ihre

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