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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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sehen?«
    »Nicht weit von der Nordseite des Gebäudes. Gleich dort«, sagte Steven und deutete noch einmal auf die Fabrik.
    »Warte mal … Ist das da ein Van?«, fragte Hunter, jetzt ein wenig erregter.
    »Das ist der Van von D-King. Er und vier seiner Männer sind vor ungefähr einer halben Stunde da unten vorgefahren, aus dem Van gestiegen und in einem Eingang zu einem unterirdischen Keller oder so was auf der Rückseite der Fabrik verschwunden. Sie hatten ein hübsches kleines Waffenarsenal dabei.«
    Hunters Interesse wuchs. »Worum geht es hier?«
    »Keine Ahnung. Wir hatten uns aufgeteilt. Zwei Leute sind an D-King drangeblieben, einer an diesem Muskelprotz, der wohl seine rechte Hand ist.«
    »Ja, und?«
    »Na ja, irgendwas ist in den letzten zwei Tagen oder so passiert. Die haben wie verrückt nach irgendwas oder irgendwem gesucht. Und ich denke, hier haben sie es oder ihn gefunden.«
    Hunter sah noch einmal durchs Fernglas zur Rückseite der Fabrik hinunter. D-King weiß nicht, dass das erste Opfer nicht Jenny war , überlegte er. Er war hinter dem Killer her, und vielleicht hat er irgendetwas gefunden, irgendeine Spur. »Wo ist der Rest des Überwachungsteams?«
    »Ich habe sie abgezogen. Du hast ja gesagt, wir könnten die Sache abblasen. Das jetzt zeige ich dir nur, weil es ja vielleicht von Interesse sein könnte. Und dann bin ich auch weg hier.«
    »Bevor du gehst, sag mir noch, wo genau die hin sind.«
    »Siehst du den kleinen Pfad da, hinter dem Gebäude?« Er zeigte noch einmal zu der Fabrik hinunter. »Da sind sie lang. Aber du bist verrückt, wenn du da allein reingehst. Wo steckt denn dein neuer Partner?«
    Hunter zögerte einen Moment. »Ist unterwegs«, sagte er in nicht sehr überzeugendem Ton.
    »Soll ich dir Verstärkung rufen?«
    »Nein, wir kommen klar.« Hunter wusste, dass Captain Bolter einen Anfall bekäme, wenn er jetzt, nach ihrer Unterhaltung von vorhin, Verstärkung anfordern würde.
    »Wie du meinst.«
    Hunter sah Steven nach, wie er in seinen Zivilwagen stieg und davonfuhr.
    »Was zum Teufel tue ich hier?«, fragte sich Hunter laut, während er seine Waffe überprüfte. »Hattest du noch nicht genug Action für einen Tag, Robert?« Er zog eine kleine Taschenlampe aus seinem Handschuhfach und machte sich auf den Weg zu dem kleinen Pfad hinunter, den Steven ihm gezeigt hatte.

62
     
    H unter folgte dem Weg auf der Rückseite des alten Fabrikgebäudes bis zu einer von Gestrüpp überwucherten Eisentür. Dahinter führten Steinstufen in einen unterirdischen Keller. Er wartete ein paar Sekunden und lauschte.
    Stille.
    Vorsichtig stieg er die Treppen ins Dunkel hinunter.
    Ein übler, faulig-feuchter Geruch ließ ihn würgen. Er hoffte, dass niemand sein ersticktes Husten gehört hatte.
    »Was zum Teufel soll das, Robert?«, flüsterte er. »Noch ein altes Gebäude, noch ein düsterer Keller …«
    Die Treppen endeten in einem dunklen, zementierten Tunnel, der von Müll übersät war. Hunter ging tiefer hinein. Nach einer Weile waren Stimmen zu vernehmen – verschiedene Stimmen – wütende Stimmen. Der modrige Geruch vermischte sich mit dem Gestank von ungeklärtem Abwasser. Überall wimmelte es von Ratten.
    »Ich hasse Ratten«, murmelte Hunter zwischen zusammengepressten Zähnen hindurch.
    Der Tunnel mündete in einen größeren runden Bereich, in dessen Mitte sich eine Art würfelförmiger Raum mit halbverfallenen, löchrigen Wänden befand. Die Stimmen kamen aus dem Inneren dieses improvisierten Zimmers.
    Hunter knipste seine Taschenlampe aus und schlich sich vorsichtig näher, sorgsam darauf bedacht, nicht an einen der losen Ziegel zu stoßen, die überall auf dem Fußboden herumlagen. Er wandte sich nach links und verbarg sich hinter ein paar alten Zementsäcken, nur eine Armlänge von der Wand des Raums entfernt. Dann bückte er sich, um durch eins der Löcher zu spähen. Er konnte zwar Bewegungen erkennen, doch sein Blickwinkel erlaubte ihm nicht, zu sehen, was dort vor sich ging.
    Die Stimmen wurden lauter. Hunter erkannte D-Kings Stimme.
    »Wir tun Ihnen nichts. Wir sind hier, um Sie von diesen Schweinen wegzubringen. Es wird alles gut, Sie sind frei. Ich nehme Ihnen jetzt die Augenbinde und den Knebel ab, okay? Keine Angst, ich tu Ihnen nicht weh.«
    Was zum Teufel geht da drin vor sich? , fragte sich Hunter. Er musste näher ran. Ganz langsam kroch er zu der Mauer und fand eine Stelle, von der aus er durch ein größeres Loch sehen konnte. Drei Männer standen mit dem

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