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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Schmerz.«
    Hunter war es, als würde die Luft in seinem Wohnzimmer kälter. Das Entzücken in Brendas Stimme, als sie beschrieb, wie sie ihrem eigenen Bruder Schmerz zufügte, ließ ihn frösteln.
    »Aber weshalb Mike Farloe? Er hatte mit dem Fall deines Bruders gar nichts zu tun«, fragte Hunter. Es war einer der Punkte, auf die er noch keine Antwort hatte.
    »Er war von Anfang an Teil meines Plans gewesen«, erwiderte sie nüchtern. »Nach dem letzten Opfer der Polizei einen glaubwürdigen Täter zu servieren, damit niemand mehr herumschnüffeln würde. Der Fall wird abgeschlossen, und alle sind zufrieden«, sagte sie mit einem verschlagenen Lächeln. »Nur leider ergab sich dann ein kleines Problem. Die Sache mit dem falschen Täter musste plötzlich vorgezogen werden.«
    »Das siebte Opfer.« Hunter hatte mit seiner gegenüber Garcia geäußerten Theorie also richtiggelegen, nur war ihnen nicht die Zeit geblieben, sich die Akte noch einmal vorzunehmen.
    »Wow. Du bist ja wirklich fix.« Sie machte ein beeindrucktes Gesicht.
    Mike Farloe war verhaftet worden, kurz nachdem man das siebte Opfer gefunden hatte: eine aufstrebende junge Anwältin, die Tochter eines der Geschworenen – unter sämtlichen Opfern die engste Beziehung zu einem der Geschworenen aus dem Spencer-Prozess. Hätten Hunter und Wilson damals etwas mehr Zeit gehabt, wären sie mit Sicherheit auf diese Verbindung gestoßen. Aber weshalb noch nach Verbindungspunkten zwischen den Opfern suchen, wenn bereits ein geständiger Mörder in Haft war? Mit Farloes Verhaftung kam die gesamte Untersuchung zu den Kruzifix-Morden zum Stillstand.
    »Sie sollte eigentlich mein letztes Opfer sein«, sagte Brenda in verächtlichem Tonfall. »Aber woher sollte ich wissen, dass sie ein fotografisches Gedächtnis besitzt? Als ich zum ersten Mal auf sie zuging, erkannte sie mich aus Johns Verhandlung wieder. Sie konnte sich sogar noch an meine Kleider von damals erinnern. Dadurch wurde sie zu einer Bedrohung für mich, also blieb mir nichts anderes übrig, als sie auf meiner Liste ganz nach oben zu setzen. Danach brauchte ich Zeit, um meinen Plan neu zu organisieren. Jemandem am Ende alles unterzuschieben, hatte ich sowieso von Anfang an vorgehabt. Mike Farloe war mir mit seinen Bibeltiraden auf der Straße aufgefallen, kurz nachdem ich dieses Stück Dreck von einem Buchhalter umgebracht hatte.«
    Das fünfte Opfer , dachte Hunter.
    »Das mit Mike war ein Kinderspiel. Ein perverser Kinderschänder, der die Kruzifix-Morde zu einem Instrument Gottes überhöhte. Monatelang fütterte ich ihn mit Informationen, um ihn vorzubereiten. Ich gab ihm gerade genug, um überzeugend zu wirken, wenn er festgenommen würde. Ich wusste, dass er so weit war.« Sie zuckte mit den Schultern. »Dass er sogar gestehen würde, damit hatte ich nicht gerechnet, das war eine Gratisbeigabe. Und es brachte die Untersuchung zum Erliegen. Genau das, was ich brauchte«, sagte sie mit einem hinterhältigen Lachen. »Außerdem lieferte mir die Verhaftung eine Gelegenheit, mit jemand anderem auf meiner Liste abzurechnen. Einem der Hauptverantwortlichen für meine Qualen … deinem verfluchten, idiotischen Partner.«
    In Hunters Augen trat auf einmal ein Ausdruck blanken Entsetzens.
    »Oh, das habe ich ganz vergessen«, sagte sie mit einem eiskalten Lächeln. »Du wusstest bisher nicht, dass das auf mein Konto ging, nicht wahr?«
    »Was ging auf dein Konto?«, fragte Hunter mit bebender Stimme.
    »Diese kleine Bootsexplosion.«
    Hunter spürte, wie sich ihm der Magen umdrehte.
    »Es hat mich nicht überrascht, dass du und dein Partner gleich nach dem Abschluss des Kruzifix-Killer-Falls Urlaub genommen habt. Stand euch schließlich zu nach so einer langen Untersuchung. Und so brauchte ich ihm nur zu folgen.« Sie hielt inne und sah zu, wie Hunter mit seinem Abscheu kämpfte. »Weißt du, sie haben mich sogar auf ihr Boot eingeladen. Darauf kann man sich immer verlassen: dass ein Polizist einem in der Not hilft, erst recht einer Frau. Nachdem ich an Bord war, war es ein Kinderspiel, sie umzubringen. Ich hab ihn gefesselt, genau wie dich jetzt, und dann habe ich ihn zusehen lassen. Ich ließ ihn zusehen, wie ich seiner Schlampe die Kehle aufschlitzte.« Sie fixierte Hunter einen Augenblick, um sich an seiner Qual zu weiden. »Und ja, ich wusste, dass sie deine einzige Cousine war. Das hat es nur noch reizvoller gemacht.«
    Hunter verspürte eine würgende Übelkeit. Ein bitterer Geschmack stieg ihm aus

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