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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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nehmen.
    Auf dem PCH werden die meisten amerikanischen Autowerbungen gefilmt. Er folgt der Küstenlinie von den Sandstränden Südkaliforniens bis zur zerklüfteten Küste des Pazifiks im Nordwesten und passiert dabei allerlei malerische Küstenorte und eine Reihe von Nationalparks und Naturschutzgebieten.
    Wegen des blauen Himmels und der Temperaturen von über dreißig Grad war Santa Monica Beach vollgestopft mit Leuten. Hätten sie es sich aussuchen können, hätten sich die beiden Polizisten nur zu gerne in eine der Bars mit Strandblick gesetzt, ein kühles Bier getrunken und einfach den Tag genossen – doch sie konnten es sich nicht aussuchen.
    Die Frau hieß Rachel Blate, doch für ihre Kunden war sie nur Crystal. Hunter wusste, dass der berüchtigte Drogendealer alles aufbieten würde, um Jennys Mörder zu finden. D-King kannte die Straßen besser als Hunter, er hatte Kontakte und Informanten unter jedem Stein und in jedem schmutzigen Winkel. Und wenn D-King etwas fand, dann wollte Hunter es wissen.
    Während Garcia einparkte, ging Hunter rasch die Informationen durch, die ihnen über Rachel Blate vorlagen.
    »Das ist alles? Mehr haben wir nicht über sie?«, fragte er nach dem Überfliegen der einen Seite, die Hunter ihm gegeben hatte.
    »Ja, sie ist sauber, keine Vorstrafen, keine Verhaftungen. Ihre Fingerabdrücke sind nicht mal registriert. Eine unbescholtene Bürgerin.«
    Hunter schnitt eine enttäuschte Grimasse. Das hieß, er hatte kein Druckmittel, um gegebenenfalls ihre Kooperationsbereitschaft zu fördern.
    Hunter und Garcia waren beeindruckt von dem Gebäude mit der Nummer 535 : ein verglastes zwölfstöckiges Apartmenthaus in imposanter Lage am Ocean Boulevard. Jede Wohnung hatte einen eigenen Balkon, jeder Balkon war mindestens drei mal vier Meter groß. Die Eingangshalle wartete mit Marmorboden, Ledersofas und einem Kronleuchter auf, der eher in den Buckingham Palace als nach Santa Monica gepasst hätte.
    Rachels Apartment hatte die Nummer 44 C, doch als die beiden gerade den Portier ansteuerten, berührte Garcia Hunter leicht am Arm und deutete mit dem Kopf unauffällig zum Lift. Eine auffallend attraktive Afroamerikanerin war soeben herausgekommen. Sie trug ihr glattes schwarzes Haar offen und ohne Schnickschnack. Ein hellgelbes T-Shirt steckte in einer engen, kurz abgeschnittenen eisblauen Jeans und betonte ihre schmale Taille. Mit ihrer Figur wäre sie durchaus eine Anwärterin für das Poster im Playboy gewesen. Eine Gucci-Sonnenbrille schützte ihre Augen gegen das grelle Tageslicht. Hunter erkannte in ihr sofort eine der Frauen wieder, die am Freitagabend an D-Kings Tisch gesessen hatten.
    Die beiden warteten, bis die Frau, ohne sie zu bemerken, an ihnen vorbeigegangen und auf die Straße hinausgetreten war. Mit ein paar Schritten hatten sie sie eingeholt.
    »Miss Blate?«, rief Hunter, als er sie erreicht hatte.
    Sie blieb stehen und wandte sich zu ihm um. »Hallo, kenne ich Sie?«, fragte sie munter.
    Hunter zeigte ihr seine Marke, und Garcia tat es ihm nach. »Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für uns?«
    »Habe ich irgendwelchen Ärger?«, fragte sie unbeeindruckt.
    »Nein, nein. Wir wollen uns eigentlich nur über eine Freundin von Ihnen unterhalten.«
    »Und wer sollte das sein?«
    »Jenny Farnborough.«
    Sie warf ihnen einen abschätzigen Blick zu, musterte jeden der beiden Detectives ein paar Sekunden und sagte dann in leicht amüsiertem Ton: »Ich weiß nicht, von wem Sie sprechen, tut mir leid.«
     
    »O doch, das wissen Sie.« Hunter war nicht in Stimmung für Spielchen. »Sie hat für D-King gearbeitet, genau wie Sie.« Sein Blick war kühl und eisern.
    »D-King?«, wiederholte sie mit gerunzelter Stirn und schüttelte leicht den Kopf, als hätte sie nicht den geringsten Schimmer, wer das sein sollte.
    »Hören Sie, wir hatten alle eine anstrengende Woche, und genau wie Sie würden auch wir lieber das schöne Wetter genießen, als uns hiermit herumzuschlagen. Je schneller wir also das Herumgerede lassen und zur Sache kommen können, umso schneller kann jeder wieder das tun, wonach ihm der Sinn steht. Wir waren Freitagabend im Vanguard Club, Sie haben bei ihm am Tisch gesessen, also stellen Sie sich nicht dumm. Und wie schon gesagt, es geht nicht um Sie, wir brauchen nur Ihre Hilfe.«
    Jetzt erinnerte sie sich wieder. Außerdem fiel ihr ein, dass sie den blauäugigen, muskulösen Detective recht attraktiv gefunden hatte.
    Sie nahm ihre Sonnenbrille ab und schob sie sich ins

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