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Der Kruzifix-Killer

Der Kruzifix-Killer

Titel: Der Kruzifix-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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waren Garcia und Hunter ins Büro zurückgekehrt. Hier hatte sich Hunter mit Patricia Phelps, der LAPD-Zeichnerin, getroffen, und zusammen waren sie zu Isabella gefahren. Garcia hatte beschlossen, noch im Büro zu bleiben, um ein paar Sachen zu überprüfen. Isabella hatte sich alle Mühe gegeben, sich so genau wie möglich an den Mann mit den Tätowierungen zu erinnern, dem sie vor ein paar Monaten begegnet war. Es hatte fünfundfünfzig Minuten und drei Tassen Tee gebraucht, doch dann hatte die Zeichnerin ein Phantombild erstellt, das nach Isabellas Aussage dem Mann, den sie gesehen hatte, ziemlich ähnlich sah.
    Nachdem Patricia mit ihrer Arbeit fertig war, bat Isabella Hunter, die Nacht über zu bleiben. Die Erkenntnis, dass sie womöglich einem Serienkiller begegnet war, ängstigte sie nun doch ziemlich. Sie fühlte sich allein und verletzlich, und Hunter war der einzige Mensch, den sie jetzt bei sich haben wollte. Hunter brannte darauf, mit dem Fall voranzukommen und die neuen Informationen des heutigen Tages zu verarbeiten, aber er konnte Isabella nicht gut alleine lassen. Nicht heute Nacht.
    »Kannst du nicht schlafen?« Hunter hatte gar nicht bemerkt, dass Isabella aufgewacht war. Er drehte sich zu ihr.
    »Nein. Aber ich schlafe eigentlich nie viel. Das habe ich dir ja schon erzählt.«
    »Bist du denn nicht müde?«
    »Mein Körper ist müde. Mein Hirn ist hellwach. Und am Ende gewinnt immer mein Hirn.«
    Sie rückte näher und küsste ihn sanft auf die Lippen. »Ich bin froh, dass du heute hiergeblieben bist.«
    Hunter beobachtete lächelnd, wie sie mühsam versuchte, die Augen offen zu halten, während ihr Kopf auf seiner Brust lag. Es war ziemlich lange her, seit Hunter das letzte Mal zwei Nächte in Folge mit derselben Frau verbracht hatte. Er hatte keine Zeit für eine feste Beziehung und auch kein Interesse daran, sein Leben mit jemandem zu teilen. So wie jetzt war es ihm am liebsten.
    Vorsichtig bettete er ihren Kopf wieder auf das Kissen und schlüpfte aus dem Bett, ohne sie erneut aufzuwecken. In der Küche fiel sein Blick auf das Glas Instantkaffee, das sie extra für ihn gekauft hatte, und ein Lächeln tanzte auf seinen Lippen. Hunter goss sich eine kräftige Tasse davon auf, ging damit ins Wohnzimmer und machte es sich auf dem Sofa bequem. In Gedanken ging er noch einmal die beiden Befragungen des vergangenen Tages durch. Wieder sah es so aus, als hätten sie eine Verbindung zwischen zwei Opfern hergestellt. Jenny und George kannten sich, da war er sich sicher. Sexpartys , überlegte er. Hatten die Morde vielleicht eine sexuelle Bedeutung? Hatte der Killer es auf Leute abgesehen, die häufig ihre Sexualpartner wechselten? Nach wie vor mehr Fragen als Antworten. Doch Hunter spürte, dass sie dem Killer näher kamen. Zum ersten Mal überhaupt verspürte er so etwas wie Aufregung bei diesem Fall. Zum ersten Mal hatten sie überhaupt etwas in der Hand, womit sie arbeiten konnten – ein Gesicht. Vielleicht.
    Er trank noch einen Schluck Kaffee und dachte flüchtig daran, wie viele Tassen er wohl heute brauchen würde, um durch den Tag zu kommen. Er schaute auf seine Armbanduhr: sechs Uhr morgens. Zeit zum Aufbruch.
    Langsam öffnete er die Tür zu Isabellas Schlafzimmer, um nach ihr zu sehen. Sie schlief ganz friedlich. Er weckte sie nicht, bevor er ging.

41
     
    E igentlich erschien Hunter selten vor acht Uhr im Dezernat, doch die neuen Entwicklungen der letzten Tage hatten ihn und die Untersuchung auf Trab gebracht. Er verspürte wieder den Biss aus seinen Anfangstagen als Detective.
    »Gehst du eigentlich auch mal nach Hause, oder bist du schon hier eingezogen?«, fragte er, als er zu seiner Überraschung Garcia bereits am Schreibtisch vorfand.
    »Der Captain will dich sofort sehen«, sagte Garcia, ohne auf die Bemerkung seines Partners einzugehen.
    Hunter schaute auf die Uhr. »Machst du Witze, Grünschnabel? Es ist halb acht morgens!«
    »Ich weiß. Er hat so gegen sieben hier oben angerufen. Ich war gerade reingekommen.«
    »Du bist um sieben gekommen? Schläfst du eigentlich auch irgendwann mal?«, fragte Hunter und zog seine Jacke aus. »Hat er gesagt, worum es geht?«
    »Mir nicht.«
    »Haben wir gestern keinen Bericht vorgelegt?«
    »Doch, hab ich. Zwar erst kurz nach zehn Uhr, aber er hat ihn bekommen.«
    Hunter roch frisch gekochten brasilianischen Kaffee. Das war genau das, was er brauchte, bevor er Captain Bolter gegenübertrat.
    Das Großraumbüro des Morddezernats war beinahe

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