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DER KUSS DES MAGIERS

DER KUSS DES MAGIERS

Titel: DER KUSS DES MAGIERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Landauer
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gerichtet.
    Das kann er nicht überleben, dachte Sina verzweifelt. Wieso unternimmt dieses Ding nichts? Ich dachte, es soll ihn schützen?
    Der Daimonn ist mir immer noch böse und kostet seine Rache ein bisschen aus. Aber keine Sorge, er wird es nicht bis zum Äußersten kommen lassen.
    Les’ Stimme klang brüchig. Er lag halb auf dem Boden, lehnte halb an einer der Steinsäulen. Blut lief von seinem Körper in den silbrigen Sand.
    Noch immer ging Lugo mit erhobener Waffe auf ihn zu, und der Daimonn unternahm nichts. Wenn er aus nächster Nähe schießt, kann auch das Ding nichts mehr machen, dachte Sina panisch und traf eine Entscheidung. Sie musste Lugo irgendwie aufhalten.
    Sie ging hinter der Steinsäule in die Hocke und tastete den Boden ab. Ein Stein, sie brauchte einen großen Stein! Doch ihre Finger glitten über etwas Glattes, Kühles. Als sie daran zog, löste es sich aus dem lockeren Sand. Es war ein versteinerter Blitz, ein Glasdolch wie in ihrem Traum. Kürzer als der, von dem sie geträumt hatte, aber ziemlich gerade und an einer Seite messerscharf. Er musste reichen.
    „Na, was sagt der große Zauberer nun?“, fragte Lugo höhnisch, beugte sich über Les und hielt ihm die Waffe an die Schläfe. „Fällt dir noch ein Trick ein, oder gibst du auf? Ist aber eigentlich auch egal. Ich denke, ich werde die Sache zu Ende bringen, damit ich sicher sein kann, dass du mein Mädchen nie wieder …“
    „Lass ihn!“, schrie Sina, stürzte sich, den Dolch hoch erhoben, auf ihn und schlug gegen seine Hand, in der er die Pistole hielt. Ein Schuss ertönte, löste jedoch nur in einiger Entfernung eine kleine Sandfontäne aus. Lugo flog die Waffe aus der Hand, sie fiel klirrend gegen einen Stein.
    Sina hatte damit gerechnet, dass Lugo sich wütend auf sie stürzen würde, doch er richtete sich nur auf und sah sie verständnislos an. „Spinnst du?“, fragte er.
    Bevor sie etwas sagen oder sich auch nur rühren konnte, riss er sie an sich, wand ihr den Dolch aus der Hand und drehte sie um, sodass sie mit dem Rücken an ihn gepresst wurde. Sie spürte, dass Lugo ihr die scharfe Glasklinge an die Kehle hielt.
    „Weißt du, eigentlich hat sie recht“, fuhr er dann im Plauderton zu Les gewandt fort. Er atmete nicht mal schwer, während Sina das Gefühl hatte, einen Marathonlauf hinter sich zu haben. „Es wird nicht viel bringen, dich auszuschalten. Du bist nur einer von vielen, die es auf sie abgesehen haben. Aber sie gehört mir.“
    „Niemals!“, stieß Sina zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Sie fühlte sich am ganzen Körper zerschlagen und konnte nicht mehr unterscheiden, welche ihre und welche Les’ Schmerzen waren.
    „Was?“ Lugo bewegte den Kopf, als hätte er sich verhört. „Wie war das?“
    „Ich gehöre dir nicht. Niemals.“
    „Du weist mich ab? Mich, deinen guten alten Lugo?“
    Er ist verrückt geworden, schoss es ihr durch den Kopf. Nicht zurechnungsfähig. Ich muss irgendwas tun, ihn irgendwie loswerden, bevor Les vor meinen Augen verblutet!
    Les atmete mittlerweile nur noch ganz flach, der Sand um ihn herum war dunkelrot. Hätte Sina seinen Blick nicht auf sich gespürt, hätte sie gedacht, er wäre schon gestorben.
    Obwohl sie spürte, dass die Glasklinge ihre Haut ritzte, obwohl nur Lugos unerbittlicher Griff verhinderte, dass sie nach hinten fiel, und obwohl sie Mühe hatte, ihr Zittern zu unterdrücken, sagte sie so fest wie möglich: „Ja, ich weise dich ab. Ich will dich nicht. Wir sind fertig miteinander.“
    „Na schön“, meinte Lugo nur, und eine Sekunde lang dachte sie, er hätte endlich begriffen, dass er sie nicht zwingen konnte, bei ihm zu bleiben. „Du triffst also deine eigenen Entscheidungen, ja?“
    Im nächsten Moment spürte sie, dass er die Klinge ein Stück von ihrem Hals hob und die Armmuskeln anspannte, als er den Griff fester umfasste. Unwillkürlich schloss Sina die Augen.
    „Dann wirst du lernen müssen, dass Entscheidungen auch Konsequenzen haben“, flüsterte Lugo an ihrem Ohr. „Du gehörst mir, und wenn ich dich nicht haben kann, soll keiner dich haben.“
    In der nächsten Sekunde hörte Sina ein unmenschliches Knurren und riss erschrocken die Augen auf. Sie erhaschte gerade noch einen Blick auf die grauenhafte Fratze, die sie in ihrem Albtraum gesehen hatte und die nun statt auf Les’ Gesicht auf dem Körper saß, der sich auf sie und Lugo stürzte. Es gab einen bläulichen Lichtblitz, der Glasdolch zerfiel in winzige Splitter, dann wurde

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