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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
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machen?«
    Sie nickt und wieder blubbert ein Lachen heraus. » Und es hat funktioniert! Hast du ihr Gesicht gesehen?«
    » Du meinst, er hat Rayna reingelegt.« Und nicht mich? Galen schüttelt den Kopf. » Wie sollte er denn auf so eine Idee kommen?«
    » Ich habe ihn darauf gebracht.«
    Ohne es zu wollen, ballt Galen die Fäuste. » Du hast ihm gesagt, er soll dich küssen?«
    » Nein! Na ja, mehr oder weniger. Aber nicht direkt.«
    » Emma…«
    » Ich habe ihm gesagt, er soll den Unnahbaren spielen. Du weißt schon, gleichgültig tun. Auf die Idee, mich zu küssen, ist er von ganz allein gekommen. Ich bin wirklich stolz auf ihn!«
    Sie denkt, Toraf sei ein Genie, weil er sie geküsst hat. Na toll. » Hat… hat es dir gefallen?«
    » Das habe ich doch gerade gesagt, Galen.«
    » Nicht sein Plan. Der Kuss.«
    Der vergnügte Ausdruck weicht von ihrem Gesicht wie das Wasser bei Ebbe. » Das geht dich nichts an, Hoheit.«
    Er fährt sich mit der Hand durchs Haar, um sich daran zu hindern, sie zu schütteln. Und zu küssen.
    » Bei Tritons Dreizack, Emma. Hat es dir nun gefallen oder nicht?«
    Sie tritt mehrere Schritte zurück und stemmt die Hände in die Hüften. » Erinnerst du dich noch an Mr Pinner, Galen? Weltgeschichte?«
    » Was hat der denn damit zu tun?«
    » Morgen ist Montag. Wenn ich in Mr Pinners Kurs gehe, wird er mich nicht fragen, ob es mir Spaß gemacht hat, Toraf zu küssen. Es wird ihn überhaupt nicht kümmern, was ich am Wochenende getrieben habe. Weil ich seine Schülerin bin. Ich bin auch deine Schülerin, du weißt doch?« Ihr Haar fliegt zur Seite, als sie sich umdreht und auf ihre atemberaubende Weise davonstolziert. Sie hebt ihr Handtuch auf und schlüpft in ihre Flipflops, bevor sie den Hügel zum Haus hinaufgeht.
    » Emma, warte.«
    » Ich bin es leid zu warten, Galen. Gute Nacht.«
    Früher hat ihn der Strand besänftigt. Wie die Minenfelder Grom besänftigen. Jetzt erinnert der Mond Galen an die Farbe von Emmas Haar. Der Sand daran, dass sie so gern die Füße im Meeresgrund verankert. Selbst das Dünengras ahmt den Schwung ihrer Hüften nach. Heute Nacht quält ihn der Strand. Wie die Minenfelder Grom quälen müssen. Und genau wie Grom kann er sich nicht dazu überwinden, woanders hinzugehen.
    Toraf taucht in einer von Galens Badeshorts aus dem seichten Wasser auf. Galen steht nicht auf. Toraf setzt sich neben ihn. Gerade außer Reichweite. » Du solltest zusehen, dass du etwas Schlaf bekommst, kleiner Fisch. Musst du morgen nicht zur Schule?«
    Galen nickt, ohne ihn anzusehen. » In ungefähr drei Stunden. Wo ist meine Schwester?«
    » Sie richtet sich auf der Insel ein, die wir für heute Nacht gefunden haben.«
    Galen schüttelt den Kopf. » Du glitschiger Aal. Du hättest mir sagen können, was du vorhast.«
    Toraf lacht. » Klar. ›Hey, Galen, ich muss mir Emma mal kurz ausborgen, damit ich sie küssen kann, okay?‹ Das wäre nicht besonders gut angekommen.«
    » Denkst du, dein Überraschungsangriff ist besser angekommen?«
    Toraf zuckt die Achseln. » Ich bin zufrieden.«
    » Ich hätte dich heute töten können.«
    » Yeah.«
    » Tu das nie wieder.«
    » War nicht meine Absicht. Ich fand es wirklich süß von dir, die Ehre deiner Schwester zu verteidigen. Sehr brüderlich.« Toraf gluckst.
    » Halt die Klappe.«
    » Ich mein ja nur.«
    Galen fährt sich mit der Hand durchs Haar. » Ich habe nur Emma gesehen. Rayna habe ich vollkommen vergessen.«
    » Ich weiß, du Idiot. Das ist der Grund, warum ich dir erlaubt habe, mich achtundfünfzig Mal zu schlagen. Genau das würde ich mit jemandem machen, der Rayna küsst.«
    » Neunundfünfzig Mal.«
    » Jetzt werd mal nicht übermütig, kleiner Fisch. War Emma eigentlich fuchsteufelswild oder nur ein wenig aufgebracht? Sollte ich für eine Weile in Deckung gehen?«
    Galen schnaubt. » Sie hat so heftig gelacht, dass ich dachte, sie wird ohnmächtig. Ich bin derjenige, der in Schwierigkeiten steckt.«
    » Ich bin schockiert! Was hast du angestellt?«
    » Das Übliche.« Seine Gefühle versteckt. Das Falsche von sich gegeben. Sich aufgeführt wie ein dominanter Bullenhai.
    Toraf schüttelt den Kopf. » Sie wird sich das nicht ewig gefallen lassen. Sie denkt doch jetzt schon, dass sie sich nur verwandeln soll, damit du einen königlichen Untertan mehr hast.«
    » Das hat sie gesagt?« Galen runzelt die Stirn. » Ich weiß nicht, was schlimmer ist. Sie das weiter glauben zu lassen oder ihr die Wahrheit darüber zu sagen, warum ich ihr

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