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Der Kuss des Meeres

Der Kuss des Meeres

Titel: Der Kuss des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Banks
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Wasser verbrenne.
    Er zuckt die Achseln. » Ich weiß nur…« Sein Kopf bewegt sich ruckartig zum Wasser herum und dann zu mir zurück. Er packt mich an den Schultern und zieht mich an sich. Und dann bricht er unseren stillschweigenden Pakt. » Erinnerst du dich an das, was du über Rayna gesagt hast? Darüber, dass sie die Unnahbare spielt?« Er wirft einen Blick auf das offene Meer hinaus und reißt den Kopf wieder zu mir herum. Seine Augenbrauen verschmelzen miteinander, als er die Stirn runzelt.
    Ich nicke, verblüfft über seine Kehrtwende.
    » Ich habe darüber nachgedacht. Lange. Und ich werde es tun. Aber… aber ich brauche deine Hilfe.«
    » Natürlich werde ich dir helfen. Bei allem«, sage ich. Aber irgendetwas fühlt sich seltsam an, als er mich näher an sich zieht.
    » Gut«, antwortet er und späht wieder in den Sonnenuntergang. » Galen und Rayna sind in der Nähe.«
    Ich schnappe nach Luft. » Woher weißt du das? Ich kann sie nicht spüren.« Mein Herz wird zum Verräter und hämmert, als sei ich gerade fünf Meilen hügelaufwärts gerannt. Und alles nur, weil er Galens Namen erwähnt hat.
    » Ich bin ein Fährtensucher, Emma. Ich kann sie an jedem Flecken Meer auf der ganzen Welt spüren. Vor allem Rayna. Und so, wie sich die Sache anfühlt, lässt Galen seine hübsche kleine Flosse ganz schön flattern, um zu dir zurückzukommen. Rayna muss auf seinem Rücken reiten.«
    » Du kannst erkennen, was sie tut?«
    » Ich kann erkennen, wie schnell sie sich bewegt. Niemand kann so schnell schwimmen wie Galen, Rayna eingeschlossen. Er muss wirklich darauf brennen, dich zu sehen.«
    » Yeah. Er brennt darauf, dass ich mich verwandele, damit er noch einen königlichen Untertan hat, den er herumkommandieren kann.«
    Torafs Gelächter erschreckt mich, nicht weil es laut ist, sondern weil seine Stimmung sich um hundertachtzig Grad zu drehen scheint. » Das ist es, was du denkst?«, fragt er.
    Plötzlich trifft Galens Puls meine Beine wie ein körperlicher Schlag. Toraf zerrt mich aus dem Wasser und auf das Haus zu. » Er hatte genügend Gelegenheiten, mich davon zu überzeugen, dass es anders ist«, sage ich, und meine Worte holpern bei jedem hastigen Schritt, der im Sand versinkt. Hinter uns höre ich Galen und Rayna über irgendetwas lachen. Das schwappende Geräusch bringt mich auf die Idee, dass sie einander nass spritzen.
    An dem kleinen Lattenzaun, der unscheinbaren Grenze, die Galens Sandstrand vom öffentlichen Sandstrand trennt, hält Toraf an. » Also gut, ich möchte diesen verzogenen Königskindern eine Lektion erteilen. Vertraust du mir, Emma?«
    Ich nicke, aber irgendetwas sagt mir, dass ich das nicht hätte tun sollen. Das Gefühl bestätigt sich, als Toraf mich an seine Brust zieht und seinen Mund auf meinen senkt. Als ich versuche, mich von ihm zu lösen, greift er mir ins Haar, um meinen Kopf festzuhalten. Das plötzliche Schweigen hinter uns ist lauter, als das Gelächter es jemals hätte sein können.
    Ich stelle fest, dass Toraf ein guter Küsser ist. Er bewegt den Mund genau richtig, sanft und energisch zugleich. Und obwohl er ständig Meeresfrüchte isst, schmeckt er nicht danach.
    Trotzdem ist alles an diesem Kuss falsch, falsch, falsch. Wenn ich einen Bruder hätte, würde es sich genauso anfühlen, ihn zu küssen. Und dann spüre ich etwas anderes. Ein haarsträubendes Prickeln überall. Als würde ich gleich vom Blitz getroffen werden.
    Dann schlägt Galen– kein Blitz– auf Toraf ein und reißt unsere Lippen auseinander. Eins muss ich ihm lassen, Toraf lässt mich sofort los, statt mich mit sich hinunterzureißen. Sie krachen in den Sand und Galens Fausthiebe prasseln auf Toraf ein wie die Geschosse eines Maschinengewehrs. Aber ich bin viel zu perplex, um mich zu rühren.

16
    Zwischen zwei Fausthieben brüllt Galen seinen Zorn heraus: » Ich habe dir vertraut! Ich habe gesagt, du sollst ein Auge auf sie haben, nicht, deine dreckigen Lippen auf ihren!«
    Torafs Lachen stachelt ihn an, härter zuzuschlagen. Galen hört, dass Emma schreit, dass er aufhören soll. Jetzt, da sie aus der Trance erwacht ist, in die Toraf sie hineingeküsst hat.
    Ein Feuer verbrennt seinen Bizeps dort, wo Emma versucht, ihn mit beiden Händen von seinem nächsten Schlag abzuhalten. » Hör auf, Galen! Sofort!«
    Sein Kopf schwingt zu ihr herum und ihre Sorge um Toraf bringt ihn fast um den Verstand. » Warum? Warum sollte ich aufhören?«
    » Weil er dein Freund ist. Weil er der Gefährte deiner

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