Der Kuss des Millionaers
Wahnsinn meinen Zweig der Familie übersprungen.“
Sie lächelte. „Wenn du meinst.“
Er sagte nichts mehr, sondern drückte sie noch fester an sich. Bella schmiegte sich unwillkürlich an ihn und spürte, wie sie sich in seiner Umarmung entspannte. Ihre Körper schienen perfekt zusammenzupassen.
Während des Tanzens streichelte Jeremy ihr zärtlich über den Rücken, sodass es Bella schwerfiel, einen klaren Gedanken zu fassen. Sie liebte die Stärke, die er ausstrahlte, und das Gefühl, sicher gehalten zu werden.
Nur für diesen einen Moment wollte sie die Geborgen heit, die sie bei Jeremy erlebte, vorbehaltlos genießen. Sie schloss die Augen und atmete den Duft seines Aftershaves ein. Die Musik war leise und einschmeichelnd. Bella vergaß die Sorgen, die sie ausgestanden hatte. Auch die Ängste, die sie während der vergangenen Jahre verfolgt hatten, fielen nun von ihr ab.
Sie konnte einfach sie selbst sein und so tun, als wären heute Abend ihre Teenagerträume Wirklichkeit geworden. Sie hatte geglaubt, dass sie alles über Jeremy wusste. Allmählich wurde ihr klar, dass sie ihn kaum kannte.
Bella erinnerte sich daran, dass sie Kell früher einmal gesehen hatte. Er und Jeremy waren wie Original und Negativ eines Fotos – beide hochgewachsen, der eine blond und extrovertiert, der andere dunkelhaarig und gefährlich.
Sie hatte sich oft gefragt, warum Jeremy ihr vor drei Jahren dieses ungewöhnliche Geschäft vorgeschlagen hatte. Was sah er in ihr, dass er ihr damals seine Hilfe anbot? War es nur eine erotische Fantasie? Wollte er sie deshalb als seine Geliebte, oder steckte doch mehr dahinter?
Sie sah auf und begegnete seinem Blick. Er sah sie auf eine so besitzergreifende Art an, als würde sie tatsächlich ihm gehören. Nicht nur für sechs Monate und nicht wegen eines Vertrags. Natürlich konnte das reine Einbildung sein. Dennoch, entgegen alle Vernunft hoffte Bella, dass diese Illusion irgendwann Wirklichkeit werden würde.
„Was ist?“, fragte er zärtlich.
Bella konnte sich nicht mehr daran erinnern, was sie hatte sagen wollen. Sie legte die Arme auf seine Schultern und fuhr ihm mit den Fingerspitzen über den Nacken. Von einem solchen Moment hatte sie die letzten drei Jahre geträumt. Ihr wurde klar, dass sie nur tat, was sie sich schon lange gewünscht hatte: sich Jeremy hinzugeben.
Er sah sie immer noch unverwandt an. Bella senkte verlegen den Blick und unterdrückte den Wunsch, sich das Haar glatt zu streichen. Glänzte ihre Nase etwa trotz des Make-ups, oder war sonst etwas nicht mit ihr in Ordnung? Warum sah Jeremy sie so intensiv an? Sie hoffte, dass sie sich nicht ausgerechnet heute lächerlich machte.
Genau diese Art von Veranstaltung hatte ihrer Mutter am meisten gefehlt, als sie die Villa verlassen mussten und in die schäbige kleine Wohnung gezogen waren.
Es war ein seltsames Gefühl, dass sie heute als Gast hier war und nicht als Servicekraft. Ihre Verlegenheit wuchs. Schamvoll erinnerte Bella sich daran, dass Lucinda Cannon-Posner und ihre Freunde sie bei ihrer Ankunft mit abschätzigen Blicken bedacht hatten.
„Warum ausgerechnet ich?“, fragte sie schließlich leise.
Sanft strich Jeremy ihr mit dem Zeigefinger über die Wange. Sein Blick ruhte so eindringlich auf ihr, dass Bella erwartungsvoll erschauerte. Er senkte den Kopf, bis sein Gesicht nur noch Zentimeter von ihrem entfernt war.
„Du bist anders als alle Frauen, die ich kennengelernt habe“, sagte er schlicht.
Das war nicht die Antwort, die sie hören wollte. Bella wollte sich nicht so stark von den anderen unterscheiden, dass jeder es auf den ersten Blick erkannte. Sie wollte dazugehören, zu den Leuten, mit denen sie aufgewachsen war. Sie wollte vergessen, dass sie jemals eine Außenseiterin gewesen war. Und mit Jeremys Hilfe versuchte sie, ihren alten Platz in dieser Gesellschaft zurückzuerobern. Aber jetzt war nicht der passende Augenblick für solche Gedanken.
Sie wollte jeden Moment mit Jeremy genießen, sich in seiner Umarmung verlieren und sich vorstellen, sie wären allein und dieser Abend mehr als ein kurzer schöner Ausflug in die Glanz- und Glamourwelt. Bella wünschte, er hätte sie aus anderen Gründen hierher eingeladen. Wie wundervoll wäre es, wenn er sich tatsächlich etwas aus ihr machte und sie nicht nur in seinem Bett haben wollte!
Diese Gedanken ließen sie in letzter Zeit kaum noch ruhig schlafen. Wie sollte sie Jeremy dazu bringen, sich in sie zu verlieben? Er durfte auf keinen Fall
Weitere Kostenlose Bücher