Der Kuss des Satyrs
jagte.
»Was ist das hier? Noch ein Museum?«
»So etwas in der Art. Ein sehr privates, das von meinen Vorfahren erschaffen wurde, um darin wechselseitigen Lustgewinn zu erkunden.«
Er drückte einen Schalter in einem rotlackierten Schrank, und eine Schublade sprang auf. »So«, sagte er, »erzähl mir, was du hiervon hältst.«
Jane trat neben ihn und spähte in die Schublade. Eine Reihe von Zylindern unterschiedlicher Größe und Form lag fein säuberlich nebeneinander. Sie keuchte auf, als sie erkannte, worum es sich handelte. »Phallusse?«
»Einige. Zum Teil sind es Dildos mit einer größtmöglichen Ähnlichkeit zu Phallussen.«
»Soll man sie ansehen oder benutzen?«
»Beides, nehme ich an. Sie anzusehen ist selbst schon stimulierend.« Er nahm einen kleinen Schaft mit gebräunter, marmorierter Oberfläche und reichte ihn ihr. »Das ist der Phallus eines ausgestorbenen Tieres. Fass mal an.«
Zögernd strich Jane über die Oberfläche. Es vibrierte unter ihren Fingern. Überrascht zog sie die Hand zurück.
»Selbst nach Jahrhunderten schwingt die Wärme des Tieres immer noch darin mit. Die Vibration sorgt für eine starke Stimulation, wenn es in eine der unteren Körperöffnungen eingeführt wird.«
Eine
der unteren Körperöffnungen? Was um alles in der Welt wollte er damit andeuten?
»Es kommt mir grausam vor, ein Tier zu töten, nur um ein Teil von ihm dann in so egoistischer Weise benutzen zu können.«
Er schüttelte den Kopf, während er den Phallus in die Schublade zurücklegte. »Die Vibration hätte augenblicklich aufgehört, wenn das Tier getötet worden wäre. Nur wenn sie eines natürlichen Todes sterben, wird der Phallus abgetrennt, um ein so seltenes Instrument zu erschaffen.«
»Ich verstehe.«
»Es heißt, es hätte die Macht, eine Frau augenblicklich zum Höhepunkt zu bringen, wenn es eingeführt wird. Wenn es nicht sofort wieder entfernt wird, kann diejenige, die es benutzt, an rasch aufeinanderfolgenden Orgasmen sterben. Benutz es deshalb nie, wenn du allein hier bist«, warnte er sie. »Ich möchte nicht, dass dir etwas zustößt.«
Jane verdrehte die Augen. »Ich verspreche, mich immer daran zu erinnern.« Ihr Blick fiel auf einen aufwendig geschnitzten Stuhl mit einem verräterischen Loch in der Mitte des hölzernen Sitzes.
Nick bemerkte es, nahm einen der anderen Dildos und führte ihn von unten durch das Loch, so dass er in der Sitzmitte nach oben ragte.
»Eine Frau trägt dermaßen lächerlich weite Röcke, dass ein Mann sie darunter problemlos mit einem solchen Instrument verwöhnen könnte, wenn sie auf diesem Stuhl neben ihm sitzt. Stell dir vor, ein solcher Zylinder würde durch den Sitz in deinen Körper geschoben, während du Konversation treiben müsstest und dir nichts anmerken lassen dürftest. Stell dir vor, wie er in dir arbeitet, dich stimuliert. Und du müsstest still bleiben und dürftest dich nicht bewegen. Niemand dürfte die Wahrheit erfahren, niemand außer dir und deinem einsamen Foltermeister.«
Feuchtigkeit sammelte sich zwischen ihren Beinen. Sie schluckte und wandte den Blick ab.
Jane spähte noch einmal in die Schublade und nahm den größten Phallus heraus. Seine silbern durchzogene, marmorierte Oberfläche verlangte geradezu danach, angefasst zu werden, und Jane fuhr mit einem Finger über die kühle Glätte.
»Der da soll aus dem Stein eines geweihten Altars gehauen und von einer Göttin poliert worden sein.«
Er war so außergewöhnlich groß, dass sie bei dem Gedanken erschauerte. »Bist du nicht wenigstens ein bisschen neidisch?«, neckte sie ihn.
»Er würde in dich passen«, versicherte ihr Nick. »Mit vorheriger Stimulation und ein wenig Gleitmittel.«
Sie legte ihn in die Schublade zurück und trat einen Schritt zurück. »Unmöglich!«
»Der Körper ist anpassungsfähiger, als du denkst.«
Sie starrte ihn fasziniert und zugleich schockiert an. »Aber warum würdest du wollen, dass ich so etwas zulasse?«
»Es macht mir Spaß, die Grenzen des weiblichen Lustgewinns zu erforschen.«
»Erwartest du von mir, dass ich hier in diesem Raum Lust empfinde?« Sie machte eine ausladende Bewegung mit der Hand.
»Ich hoffe, dich zur rechten Zeit mit einigen dieser Utensilien und ihrer intimen Verwendung vertraut zu machen. Die Frage ist, ob du es zulässt.«
Sie ließ ihren Blick durch den Raum schweifen. Es war etwas an ihm, das sie abstieß, aber auch etwas, das sie erregte.
Langsam nickte sie. »Aber nicht alle auf einmal«, fügte
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