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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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einander zu lieben.«
    »Können sie es nicht auch tun, wenn sie einander lieben?«
    »Liebe mich nicht, Jane. Ich kann deine Liebe nicht erwidern.«
    Sie schnappte nach Luft und schob den Schmerz, den seine Worte ihr bereiteten, erst einmal beiseite, um ihn zu einem späteren Zeitpunkt wieder hervorholen und verarbeiten zu können. »Kannst du es nicht, oder willst du es nicht?«
    »Es wäre nicht sicher für uns beide. Ich muss mich darauf konzentrieren, mein Erbe und dieses Land für kommende Generationen zu bewahren.«
    »Und wenn ich mehr möchte? Wenn ich sagte, dass mir das, was du mir bietest, nicht reicht?«
    »Ich bitte um Verzeihung, wenn du etwas dagegen haben solltest, wie mein Körper deinen benutzt. Du hast den Anforderungen an eine Ehefrau zugestimmt und hast darüber hinaus die Pflichten einer Mätresse auf dich nehmen wollen. Willst du dein Angebot zurücknehmen?«
    »Nein«, murmelte sie. Niemals.
    Sein Blick wanderte über ihre Kleidung. »Du bist weg gewesen«, vermutete er. »Du hast dich mit anderen Damen unterhalten, die dich hinsichtlich unseres Arrangements auf andere Ideen gebracht haben. Haben sie dir erzählt, es verstoße gegen den Anstand, die Berührung eines Mannes zu genießen, der sich nicht in Liebesschwüren ergeht?«
    Sie erstarrte. »Ich bin nicht ausgegangen. Aber da du damit angefangen hast … ich glaube, dass die allermeisten Damen mir recht geben würden.«
    Er schnaubte.
    »Es ist nur so, dass ich nicht weiß, wie ich tun soll, was du von mir als deiner Mätresse erwartest, und dabei trotzdem eine Dame bleiben kann.«
    »Du kannst gar nichts anderes sein als eine Dame, Jane, selbst wenn du dich wie eine Mätresse verhältst. Du bist von deinem ganzen Wesen her freundlich, intelligent und freigebig, sowohl körperlich als auch geistig. Das sind die Wesenszüge einer echten Dame, nicht anerzogene Manieren.«
    Jane betrachtete ihn nachdenklich.
    »Ich brauche dich, Jane. Dich. Keine andere.« Er zog sie an sich, und sie fühlte die Schwellung in seiner Hose.
    »Dein Apparat braucht mich ganz bestimmt.«
    Nick grinste. »Mein Apparat? Komm schon,
cara
, du solltest die richtige Terminologie lernen. Eine Mätresse muss erregendere Bezeichnungen für das Teil zwischen den Schenkeln eines Mannes kennen. Versuch es mit Schwanz. Lümmel. Zapfen. Pimmel. Schwengel.«
    »Ich weiß, wie das gemeine Volk dazu sagt.«
    »Ich kann dir versichern, dass viele in den höheren Gesellschaftsschichten diese Wörter ebenfalls verwenden.«
    Sie zuckte mit den Achseln, wollte ihre Unwissenheit nicht zugeben.
    »Du hältst dich selbst für gewöhnlich?«
    »Ich bin es sicherlich in einem höheren Maß geworden, seit ich in deinen Fängen bin.«
    Sein Kinn strich über ihr Haar, und ein neckender Unterton schlich sich in seine Stimme. »Bisher war ich lieb zu dir. Ich glaube es ist an der Zeit, einen Schritt weiterzugehen.«
    »Was meinst du damit?«
    »Komm.« Er legte ihr einen Arm um die Taille und führte sie nach oben. Ihr Herz pochte wild, als sie erkannte, wohin sie gingen. In sein Schlafzimmer.
    Als er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, schritt er vor den großen Spiegel an der gegenüberliegenden Wand. Zu ihrer Überraschung öffnete er sich und offenbarte sich als ein Portal, das von seinem Schlafzimmer in einen Geheimraum führte. Er nahm einen Kerzenleuchter in die Hand und winkte sie zu sich. »Komm herein. Ich will dir zeigen, wer ich wirklich bin.«
    Der Geheimraum war kleiner als sein Schlafzimmer, aber behaglicher. Als ihre Augen sich an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, bemerkte sie kleine Statuen und andere Antiquitäten, aber hier waren sie offenkundig obszönerer Natur als im Rest des Hauses.
    »Sie sind Überbleibsel eines alten Tempels, der einst in unserem Wald gestanden hat«, erklärte er, als er ihr Interesse bemerkte. »Schockieren sie dich?«
    »Ist es dein Ziel, mich zu schockieren?«
    »Sie sollen nicht schockieren. Vielmehr sollen sie den Betrachter auf lustvolle Gedanken bringen. Du musst mir sagen, ob sie ihren Zweck erfüllen.«
    Ihr Blick wanderte durch den Raum und fand merkwürdige und anstößige Dinge in jeder Ecke. Metallringe waren in regelmäßigen Abständen hoch oben an der Wand und der Decke eingelassen. Es gab Lederbänder, geknüpfte Schals, Federn, Perlenketten, einen Bock, ein Bett aus Pelzen. Es gab Gegenstände, über deren Sinn sie sich nicht im Klaren war, deren delikate Bedrohlichkeit ihr jedoch eine Gänsehaut über den Rücken

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