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Der Kuss des Satyrs

Der Kuss des Satyrs

Titel: Der Kuss des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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machen«, sagte Nick, bevor sie ein Wort herausbrachte.
    »Ich weiß, dass du dir mehr als alles andere einen Erben wünschst«, entgegnete sie zerknirscht. »Und ich hege die Hoffnung, dass du das Kind, das du dir wünscht, auch bald bekommst. Aber –« Sie holte tief Luft, stand auf und zwang sich zu Worten, die ihre Beziehung für immer beenden würden.
    Er fegte es mit einer ungeduldigen Handbewegung beiseite. »Du hast mich missverstanden. Ich bitte um deine Erlaubnis, dich zu schwängern.«
    »Du tust ja gerade so, als wäre mein Einverständnis das Einzige, was einer Empfängnis im Wege stünde.«
    »Wenn du es möchtest, kann ich dich schwängern. Heute Nacht.«
    Da war etwas in seinem Blick, das ihr Angst einjagte. »Das kannst du nicht wissen.«
    »Doch. Ich weiß es mit absoluter Gewissheit«, sagte er. Seine Stimme war ruhig und fest. »Wenn ich mich heute Nacht zu dir lege, wirst du empfangen. Du kannst mich abweisen, Jane. Ich werde dich nicht dazu zwingen, wenn du noch nicht so weit bist.«
    »Ich … ich habe immer ein Kind gewollt –«, setzte sie an.
    »Selbst wenn ich nicht garantieren kann, dass es ein menschliches Wesen wird?«, fragte er herausfordernd.
    »Was?« Sie wich unfreiwillig einen Schritt vor ihm zurück. Eine plötzliche Eiseskälte breitete sich in ihr aus. »Was sollte es sonst werden?«
    »Teilweise Mensch, teilweise – etwas anderes.«
    Ihre Blicke trafen sich. Er wusste es. Irgendwie wusste er Bescheid.
    Blut und Sauerstoff wallten in ihr auf und schossen durch ihren Körper in einem wilden, erratischen Tanz. Die plötzliche Offenbarung ihres sorgsam gehüteten Geheimnisses traf sie empfindlich. Sie musste fliehen.
    Als sie weiter vor ihm zurückwich, folgte er ihr.
    Sie fuhr sich mit der Zunge über ihre ausgedörrten Lippen. »Wie hast du …?«
    »Hast du wirklich gedacht, mir würde nicht auffallen, dass du etwas vor mir verbirgst?«, tadelte er sie. »Ich hatte gehofft, du würdest dich mir anvertrauen.«
    »Nicht. Bitte.« Wellen der Angst und der Demütigung rollten über sie hinweg. Sie streckte ihm abwehrend die Hände entgegen, als wollte sie verhindern, dass sein Körper und seine Worte sie verfolgten.
    Aber beide hörten nicht auf, ihr nachzusetzen.
    »Ich weiß Bescheid über deine ungewöhnlichen Fähigkeiten und deine körperlichen Besonderheiten. Ich habe gesehen, wie deine Brustwarzen vor Leidenschaft, die nicht von dieser Welt ist, glühten, und ich glaube den Grund zu kennen, warum du mir nie den Rücken zuwendest.«
    »Hör auf!«, flüsterte sie. Seine Worte trafen sie wie Messerstiche mitten ins Herz. Sie machte einen Schritt zur Tür, aber eine schwere Hand legte sich flach darauf und schnitt ihr diesen Fluchtweg ab.
    Sie umklammerte den Türknauf mit ihren Fingern und zog heftig daran, obwohl sie wusste, dass es vergeblich war. »Lass mich gehen. Ich hole Emma von meiner Tante und verlasse dich.«
    Er ergriff ihre Schultern und schüttelte sie. »Du gehst nirgendwohin.«
    Obgleich sie versuchte, sich zu befreien, zog seine Hand den Stoff auf ihrem Rücken herunter, zerriss den Schutzmantel ihrer Seele, bis ihre Schulterblätter freilagen.
    Sie krümmte sich zusammen, starb tausend lautlose Tode, biss sich auf die Lippen, um nicht vor Scham laut loszuweinen. Mit Mühe hielt sie sich aufrecht, während er ihren Rücken betrachtete, und wartete darauf, dass er sie endgültig von sich stieß und damit zerstörte.
    Aber er streichelte nur diese schrecklichen, zarten Daunen, liebkoste die zerbrechliche, schneeweiße Weichheit.
    »Ich kenne die Ursache für deine Geheimnisse. Die Ursache hiervon«, sagte er mit einer Stimme, die so sanft war wie ein Sommerregen. »Soll ich es dir erzählen?«
    »Nein!«, hauchte sie und wand sich in seinen Armen, um ihm ins Gesicht sehen zu können. »Woher kannst du das wissen?« Sie zog ihren Ärmel hoch und bedeckte sich.
    »Du kannst nicht vor dir selbst davonlaufen, Jane. Ich werde es dir erzählen, ganz egal, ob du glaubst, es ertragen zu können oder nicht.«
    »Und dann?«, schrie sie und trommelte mit der Faust gegen seine Brust. »Mach schon. Bring mich um mit deinen Worten. Sag mir, woher diese teuflische Abartigkeit stammt, wenn du es musst.«
    Nick zog sie eng an sich und beruhigte ihren Zorn. »Du bist weder teuflisch noch abartig. Und sag so etwas nie wieder.«
    »Wie auch immer, ich bitte dich nur um das eine: Erzähl keinem, was du weißt, denn mein Makel betrifft nicht nur mich. Denk an Emma.«
    »Was du

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