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Der langsame Walzer der Schildkroeten

Der langsame Walzer der Schildkroeten

Titel: Der langsame Walzer der Schildkroeten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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mich fragst, die ist völlig gaga!«
    »Hortense hatte sie enttarnt …«
    »Deine Tochter ist clever. Ach ja, noch was! Mylène hat gesagt, sie habe dir auch das Päckchen geschickt, damit du eine Erinnerung an Antoine hättest, und den anderen Schuh, den habe sie behalten. Ich weiß nicht, ob du daraus schlau wirst, für mich ist das alles Salvador Dalí.«
    »Salvador Dalí?«
    »Ja. Surreal … Und was ist mit dem schönen Philippe? Bist du immer noch verliebt?«
    Joséphine errötete und sah zu Philippe hinüber, der sich gerade anzog.
    »Dieser Mann ist so gut wie meine Mayonnaise, lass das nicht kippen!«
    Joséphine lächelte, als sie auflegte. Dann kam ihr Junior wieder in den Sinn, und sie dachte bei sich, dass dieses Kind wirklich höchst ungewöhnlich war.
    Jetzt blieb nur noch Shirley, mit ihr zu reden würde Balsam auf ihre Wunden legen. Sie wartete, bis Philippe weg war, ehe sie sie anrief. Shirley beschloss, gleich ins nächste Flugzeug zu steigen.
    »Ich weiß nicht, ob das unbedingt nötig ist. Das wird hier nicht besonders lustig.«
    »Ich will bei dir sein. Und es ist trotz allem ein komisches Gefühl, zu wissen, dass sie tot ist …«
    Als das Wort an Joséphines Ohr drang, verzog sie das Gesicht. Wieder begannen ihre Tränen zu strömen. Shirley seufzte und wiederholte immer wieder: »Ich komme, weine doch nicht, Jo, weine nicht.«
    »Ich komme nicht dagegen an.«
    »Dann denk an Worte. Worte haben dich schon immer beruhigt. Weißt du, was O. Henry gesagt hat?«
    »Nein … und es ist mir auch egal!«
    »›Nicht die Straßen, die wir wählen, machen uns zu dem, was wir sind, sondern das, was wir in uns haben.‹ Ich finde, das ist ein passendes Bild für Iris. Sie hatte eine große Leere in sich, und die wollte sie füllen. Daran hättest du nichts ändern können, Jo.«
    Als die drei Polizisten an Hervé Lefloc-Pignels Tür klingelten, öffnete er ihnen in einer flaschengrünen Hausjacke und passendem Seidentuch um den Hals. Kühl fragte er die drei Männer, was ihm die Unannehmlichkeit ihres Besuchs verschaffe. Die Polizisten wiesen ihn an, sie zu begleiten, sie hätten einen auf seinen Namen ausgestellten Haftbefehl. Verächtlich zog er eine Augenbraue hoch und forderte sie auf, ihm beim Sprechen nicht so nahe zu kommen, einer von ihnen rieche nach kaltem Tabak.
    »Und aus welchem Grund behelligen Sie mich, wenn ich fragen darf?«
    »Aufgrund eines Tänzchens im Wald«, antwortete einer der Polizisten, »wenn du verstehst, was ich meine …«
    »So ein Bauerntrampel hat dich und deinen Kumpel dabei beobachtet, wie ihr die hübsche Lady abgestochen habt!«, fuhr ein anderer fort. »Wir durchsuchen gerade den Weiher. Sieht nicht gut für dich aus, Mister Hochwohlgeboren, los, kämm dir noch mal die Haare, dann geht’s los.«
    Hervé Lefloc-Pignel erschauerte. Wich ein paar Schritte zurück und bat um die Erlaubnis, sich umzuziehen. Die drei Männer wechselten einen Blick und gestatteten es ihm. Er führte sie ins Wohnzimmer und ging, gefolgt von einem der drei Beamten, ins Schlafzimmer. Die beiden anderen Polizisten gingen im Raum auf und ab, und einer von ihnen deutete mit dem Finger auf die Schildkröten, die hinter einer Glaswand zwischen Salatblättern und Apfelschnitzen saßen.
    »Schönes Aquarium!«, sagte er und hob den Daumen.
    »Das ist kein Aquarium, das ist ein Terrarium. In ein Aquarium tut man Wasser und Fische, in ein Terrarium Schildkröten oder Leguane.«
    »Mann, du kennst dich ja aus …«
    »Mein Schwager ist verrückt nach Schildkröten. Er verwöhnt und verhätschelt sie, und wenn eine von denen auch nur ’nen Schnupfen hat, ruft er den Tierarzt. In ihrem Wohnzimmer dürfen wir nicht tanzen oder die Musik zu laut aufdrehen, weil die Schwingungen die Schildkröten stören! Am liebsten hätte er ja, dass wir nur noch flüstern … und beim Gehen muss man ganz langsam vorwärtsrutschen.«
    »Der ist ja genauso durchgeknallt wie der Typ hier!«
    »Ich halt mich zurück, wegen meiner Schwester, aber ich glaub auch, dass der Kerl nicht mehr alle Tassen im Schrank hat …«
    »Der hier züchtet garantiert. Da drin schlafen ja Unmengen von den Viechern!«
    »Jetzt ist gerade ihre Fortpflanzungszeit. Die sind sicher trächtig und bereiten sich darauf vor, ihre Bälger rauszupressen …«
    »Vielleicht ist er ja deswegen aus dem Urlaub zurückgekommen …«
    »Diese Irren sind immer für eine Überraschung gut …«
    Sie drückten ihre Nasen gegen die Scheiben des Terrariums und

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