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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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was sich nach Ihrer Abreise hier ereignet hat. Gut möglich, dass Sie lachen müssen.
    Sebastian kam ein paar Stunden, nachdem Sie weggefahren waren, ganz aufgeregt hier an und erklärte mir, dass alles ein großes Missverständnis sei. (Ich war versucht, nicht nur die Aussagen seiner Geliebten zu erwähnen, sondern auch, dass der Anblick seiner Kleidung im Schlafzimmer Ihren Argwohn geweckt haben könnte, hielt mich aber zurück.) Er fragte, wo Sie seien. Ich tat wieder einmal so, als wüsste ich von nichts, und sagte, ich hätte Sie am frühen Morgen abfahren hören. Er murmelte, dass Sie bestimmt wiederkommen würden, wenn Sie sich beruhigt hätten, und ging zurück ins Haupthaus. Ein paar Stunden blieb alles ruhig, dann hörte ich plötzlich einen Schrei und laute Schritte auf dem Flur zu mir.
    Ich wappnete mich innerlich, weil ich wusste, dass er gleich hereinstürmen würde, um zu erfahren, wer an seinem Safe gewesen sei und sein Buch gestohlen habe.
    »Was für ein Buch meinst du?«, fragte ich ihn.
    »Das, das ich mir vor Ewigkeiten von dir geborgt habe«, antwortete er.
    »Ach«, sagte ich, »du meinst mein Buch? Hast du nicht gesagt, das hättest du verlegt? Das hatte ich ganz vergessen.« Ich runzelte die Stirn. »Du hast also die ganze Zeit gewusst, wo es ist?«
    Sie hätten sein Gesicht sehen sollen, Emilie! Da hatte er sich doch glatt in seinen eigenen Lügen verheddert!
    Dann durchsuchte er (ich lüge nicht) meine Wohnung und beschuldigte mich, es genommen zu haben. Was ich angesichts der Tatsache, dass es ohnehin mir gehört, für ziemlich dreist hielt. Nachdem er alles auf den Kopf gestellt hatte – die arme Jo war ziemlich verärgert über das Durcheinander –, versuchte er es mit einer anderen Taktik.
    »Schau, Alex«, begann er in dem aufrichtigen Tonfall, den er immer verwendet, wenn er einen hereinlegen möchte. »Ich wollte dir das erst sagen, wenn ich ganz sicher bin. Kürzlich habe ich entdeckt, dass dieses Buch ausgesprochen wertvoll ist.«
    »Wirklich?«, fragte ich. »Was für eine Überraschung!«
    »Ja, sogar sehr wertvoll.«
    »Na, was für ein Glück! Wie viel ist es denn wert? Wie ist das möglich?«
    »Ungefähr eine halbe Million Pfund«, antwortete er. (Ha!) Wenn ich es zufällig irgendwo habe, solle ich doch bitte gut darauf aufpassen, weil er – hier beugte er sich verschwörerisch zu mir herunter – möglicherweise wisse, wie sich aus dieser halben Million eine ganze machen lasse!!
    »Gütiger Himmel«, rief ich aus.
    Daraufhin erklärte er mir, dass es einen zweiten Band gebe und er Nachforschungen über den Ort angestellt habe, an dem dieser sich befinde. Er stehe kurz davor, ihn aufzuspüren; die beiden Bände zusammen seien sehr viel wert. Wenn es ihm gelinge, den zweiten Band zu finden, könnten wir doch als die ehrlichen Brüder, die wir seien, den Erlös teilen?
    Ich lauschte aufmerksam und sagte schließlich: »Das klingt wunderbar, Seb. Da wäre nur ein kleines Problem. Ich habe das Buch nicht. Ich habe mein Eigentum nicht an mich gebracht und weiß nicht, wo es ist. Wer könnte es genommen haben?«
    Wir überlegten eine Weile gemeinsam, bis der Groschen fiel.
    »Emilie.«
    »Sie muss es gewesen sein«, pflichtete ich ihm bei.
    Da stand er auf und lief wie ein Wahnsinniger im Zimmer auf und ab. Wie um alles in der Welt, fragte er, konnte sie das herausgefunden haben? Wenn sie es uns gestohlen habe, müsse er – er korrigierte sich sofort – ich sofort die Polizei benachrichtigen.
    Ich wies ihn darauf hin, dass es, wenn tatsächlich Sie die Schuldige wären, ziemlich schwierig zu beweisen wäre, da ja in dem Buch der Name Ihres Vaters stehe.
    Das nahm ihm den Wind aus den Segeln, bis er sich mir plötzlich mit erleichterter Miene zuwandte. »Alex, du hast doch diesen Brief von unserer Großmutter, in dem sie das Buch dir vermacht.«
    Meines Wissens habe ich ihm diesen Brief niemals gezeigt, den mir der Anwalt meiner Oma nach meiner Heimkehr aushändigte.
    »Was für ein Brief?«, fragte ich. »Ich weiß nichts von einem Brief.«
    »Der Brief, von dem du mir erzählt hast.«
    »Ach so, der«, sagte ich und kratzte mich am Kopf. »Ich glaube, den habe ich zerrissen.«
    Der entsetzte Gesichtsausdruck meines Bruders war fast schon komisch, bevor er mit einem mörderischen Blick hinausstürmte und die Tür hinter sich zuschlug.
    Ich weiß, dass ein wütender Seb ein gefährlicher Seb ist, noch gefährlicher als sonst. Also ergriff ich Maßnahmen, die Ihnen, Em,

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