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Der Lavendelgarten

Der Lavendelgarten

Titel: Der Lavendelgarten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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mischte sich Emilie ein. »Ich habe gehört, dass ganz in der Nähe ein gîte frei ist. Es befindet sich auf dem Grund der Familie Bournasse. Ich will es mir morgen ansehen. So wie Madame es mir am Telefon beschrieben hat, scheint es genau das Richtige für mich zu sein.«
    »Sie wissen, dass es keine Eile hat mit dem Ausziehen«, versicherte Jean ihr.
    »Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich muss allmählich Pläne machen.«
    Nach dem Essen zog Jacques sich zurück, und Jean und Emilie räumten das Geschirr ab.
    »Hat Ihr Vater noch etwas davon erwähnt, ob er bereit ist, die Identität von Sophias Baby preiszugeben?«, fragte sie.
    »Nein, und ich habe ihn auch nicht gedrängt. Im Moment geht es ihm sehr gut, das möchte ich nicht gefährden.«
    »Ich muss ihn wirklich bewundern«, lobte Emilie ihn. »Noch vor Kurzem hätte ich gedacht, dass wir uns bald von ihm verabschieden müssen, und jetzt scheint es Margaux zu sein. Heute Nachmittag hat sie ziemlich schlecht ausgesehen. Anton ist sehr tapfer.«
    »Er ist ein ungewöhnlicher Junge. Leider ist sein Verhältnis zu seiner Mutter, weil er seinen Vater so früh verloren hat, ausgesprochen eng. Morgen Nachmittag bringe ich Papa nach Nizza, weil er mit Margaux sprechen möchte. Würden Sie in der Zeit auf Anton aufpassen?«
    »Natürlich. Er kann mich zum gîte begleiten. Ich hätte nicht gedacht, dass Jacques eine Sterbenskranke im Hospital besuchen würde.«
    »Mein Vater wird uns am Ende noch alle überleben, Emilie«, scherzte Jean.
    Emilie und Anton wussten sofort, dass das gîte das Richtige für Emilie war. Es befand sich nur zehn Gehminuten vom Château entfernt, lag inmitten der Weinberge, war hübsch im provenzalischen Stil eingerichtet und hatte einen Holzofen, der sie wärmen würde, wenn in ein paar Monaten der Winter kam.
    »Es hat zwei zusätzliche Zimmer«, rief Anton begeistert aus. »Könnte ich hin und wieder zu Ihnen kommen, falls Maman … länger fortbleiben muss?«
    »Natürlich«, antwortete sie lächelnd. »Wann immer du willst. Findest du auch, dass ich es nehmen soll?«
    »Ja! Es gibt hier sogar Internetanschluss«, schwärmte er.
    Nachdem Emilie sich mit Madame Bournasse auf einen Preis geeinigt hatte, führte sie Anton zur Feier des Tages ins Le Pescadou in Gassin aus.
    Anton genoss den fantastischen Ausblick. »Hoffentlich muss ich nicht von hier weg«, sagte er traurig. »Hier bin ich glücklich.«
    »Wieso solltest du?«, fragte Emilie, als der Kellner die ofenfrische Pizza servierte.
    Anton sah sie mit seinen großen blauen Augen an. »Weil meine Mutter im Sterben liegt. Und wenn sie nicht mehr ist, muss ich wahrscheinlich zu meiner Tante in Grasse.«
    »Ach, Anton.« Emilie drückte seinen Arm. »Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Vielleicht erholt sie sich wieder.«
    »Nein. Ich bin nicht dumm, Emilie. Es ist nett, dass Sie mir alle etwas vorzumachen versuchen, aber ich spüre die Wahrheit hier drin.« Er legte die Hand auf seine schmale Brust. »Ich mag meine Tante und meine Cousins nicht besonders. Sie interessieren sich nur für Fußball und hänseln mich, weil ich lieber lese und lerne.«
    »Bitte versuch noch nicht darüber nachzudenken. Wenn wirklich der schlimmste Fall eintreten sollte …«, Emilie gab ihm gegenüber das erste Mal offen zu, dass das durchaus passieren konnte, »… gibt es sicher noch eine andere Lösung.«
    »Das hoffe ich«, sagte er leise.
    Einige Tage später zog Emilie mit Hilfe von Anton bei Jean und Jacques aus und in ihr neues Zuhause. Anton war zu ihrem Schatten geworden, weil Margaux, der es immer schlechter ging, ihrem Sohn den Anblick ersparen wollte und ihm gesagt hatte, er brauche sie nicht jeden Tag zu besuchen. Sie war so mit Morphium vollgepumpt, dass sie kaum noch etwas mitbekam. Sie wussten alle, dass es nur noch eine Frage der Zeit war.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie hin und wieder besuche?«, fragte Anton Emilie, als diese ihren Laptop anschloss, um zu überprüfen, ob der Internetanschluss funktionierte.
    »Aber nein, Anton. Du kannst mich jederzeit besuchen«, antwortete sie lächelnd. »Wie wär’s jetzt mit einem Tee?«
    Später am Abend, als sie Anton zu Jean und Jacques zurückgebracht hatte, überprüfte Emilie ihre E-Mails. Sie hatte Angst vor einer von Sebastian, fand jedoch eine von Alex.
    An: [email protected]
    Von: [email protected]
    Liebste Em,
    ich hoffe, Frankreich tut Ihrer armen, gequälten Seele gut. Ich wollte Ihnen berichten,

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