Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
Vom Netzwerk:
einem höhnischen Lächeln an meine Adresse, »ist jemand der Ansicht, dass er Schmerzen hat.«
    »Also gut, wir machen Folgendes: Ms. Cooper, Sie unterliegen. Ich kann kein Schuldgeständnis von jemandem entgegennehmen, der mit Betäubungsmitteln voll gepumpt ist.«
    »Das tun Sie doch jeden Tag, Euer Ehren. Nur andere Betäubungsmittel.«
    »Der Junge, Dallas –«
    »Dulles«, korrigierte ich ihn.
    »Dallas, Dulles, wie auch immer – ist er in Sicherheit?«
    »Es geht ihm gut«, sagte Robelon. Hoyt, Taggart und Irizarry nickten wie eine Reihe von Wackelpuppen.
    »Wir vertagen die Angelegenheit auf Anfang Oktober. Falls ich ihn heute ein Schuldgeständnis ablegen lasse, wird er es später widerrufen wollen. Wir würden nur unsere Zeit verschwenden.«
    Ich hatte keine Chance, aber es gab noch eine Sache, die das Gericht wissen sollte. »Euer Ehren, sind Sie sich bewusst, dass sich dieser Vorfall – diese Farce – nur zwei Blocks von meinem Haus entfernt abgespielt hat?«
    »Sie haben sie wirklich nicht mehr alle, Alex«, sagte Robelon ruhig, bevor er aufstand und sich erneut an das Gericht wandte. »Euer Ehren, dieser Überfall ereignete sich einen Block vom Frick-Museum, einen Block von der ukrainischen Botschaft, einen Block vom neunzehnten Polizeirevier. Glücklicherweise leidet keiner der Insassen dieser Gebäude unter Verfolgungswahn. In dieser Stadt herrscht kein Kriegsrecht, oder? Mr. Tripping hat sich einfach einen schönen Abend auf der Upper East Side gemacht.«
    »Euer Ehren, er hat der Polizei gesagt, dass er auf dem Weg zu mir war. Sie wissen, dass ich in der Hinsicht nicht zur Panik neige, aber mich beunruhigt der Gedanke, dass der Angeklagte einen legitimen Grund zu haben glaubte, um mit mir zu sprechen.«
    »Ist das die Wahrheit, Sir? Sie konnten nicht bis heute Vormittag warten, um mit Ms. Cooper zu sprechen?«
    Robelon beugte sich zu Tripping hinab, legte ihm die Hand auf den Arm und riet ihm, nicht zu antworten. Dann richtete er sich wieder auf. »Mein Mandant sagt, das sei absolut lächerlich. Das ist eine Lüge.«
    »Zweiter Oktober, Punkt neun Uhr dreißig. Wir nehmen Ihr Schuldgeständnis entgegen, und Sie können sich darauf einstellen, noch am selben Tag verurteilt zu werden. Bringen Sie Ihre Zahnbürste und Ihren Pyjama mit, Mr. Tripping. Das nächste Mal lasse ich keine Ausflüchte mehr gelten.« Moffett sah mich an. »Möchten Sie ein Näherungsverbot, Ms. Cooper?«
    Dieses Stück Papier würde mir gar nichts nützen, falls Tripping durchdrehte. »Eine Ermahnung wird genügen, Sir. Sagen Sie dem Angeklagten, dass er vor Gericht oder durch seinen Verteidiger mit mir kommunizieren kann, falls er mir etwas zu sagen hat.«
    »Noch ein letzter Punkt, wenn Sie gestatten«, sagte Robelon. »Ich hatte Ms. Cooper um ihre Zustimmung gebeten, damit sich Mr. Tripping und sein Sohn noch einmal sehen können. Alle Ärzte sind der Ansicht, dass es für beide der gesündeste Weg wäre, sich zu verabschieden.«
    Ich gab mich geschlagen. »In Ordnung. Solange das Treffen unter Aufsicht stattfindet und nur unter der Bedingung, dass es sofort beendet wird, falls der Angeklagte irgendetwas tut, das den Jungen aufregt.«
    »Dann ist mein letzter Tagesordnungspunkt«, sagte Moffett, »die Anklage wegen Vergewaltigung gegen den Beschuldigten abzuweisen, habe ich Recht, Mr. Robelon?«
    »Das ist korrekt, Euer Ehren.«
    Ich verließ den Gerichtssaal, während das Team der Verteidigung sich noch demonstrativ gegenseitig auf die Schulter klopfte.
    »Wo ist Mercer?«, fragte ich Laura.
    »Ich soll Ihnen ausrichten, dass ihn ein Detective Squeeks – wenn ich den Namen richtig verstanden habe – wegen des Mordes an Vallis ins erste Revier zitiert hat. Reine Routinesache. Man wollte ihm noch ein paar Fragen über Ihren ursprünglichen Fall stellen. Er hat gesagt, dass er pünktlich um zwölf Uhr zu Ihrer Verabredung drüben in der Federal Plaza sein wird.«
    Die Detectives, die sich um den Mord an Vallis kümmerten, strengten sich sichtlich an, mich außen vor zu halten.
    Ich kümmerte mich um den Stapel Korrespondenz auf meinem Schreibtisch, erledigte einige Telefonate und holte die Tripping-Akte aus meinem Aktenschrank, damit ich auf Martha’s Vineyard den Schlussbericht schreiben konnte. Ich riet meinen Mitarbeitern ständig, sich schriftlich abzusichern. Es gab immer wieder eigenartige Angeklagte wie Andrew Tripping, die garantiert irgendwann erneut mit der Justiz in Berührung kommen würden; folglich

Weitere Kostenlose Bücher