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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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hat.«
    Laura, meine Sekretärin, unterbrach uns, um mir mitzuteilen, dass mich der Assistent des Richters sprechen wollte. Ich wählte die Durchwahl. »Hallo? Hier ist Alex Cooper.«
    »Richter Moffett bat mich, Ihnen zu sagen, dass Dulles Trippings Pflegemutter gerade angerufen hat. Der Junge ist wieder zu Hause, gesund und unversehrt.«
    »Gott sei Dank«, sagte ich und stützte meine Stirn in die Hand. »Irgendeine Ahnung, wo er gesteckt hat?«
    »Wir wissen nur, dass er in Upstate New York bei Freunden gewesen ist.«
    »Danke für Ihren Anruf. Vielleicht ist mein Fall doch noch zu retten.«
    »He, Alex. Im Vertrauen – aber das muss unter uns bleiben.«
    »Natürlich.«
    »Machen Sie sich keine großen Hoffnungen. Ich habe gehört, wie sich Moffett mit Robelon über den Jungen unterhalten hat.«
    »Wann?«
    »Gerade eben. Peter Robelon rief an, um sicherzugehen, dass Mrs. Wykoff Moffett erreicht hat. Ich habe den Richter sagen hören, dass er den Prozess als abgeschlossen betrachtet. Also machen Sie sich nicht verrückt mit Ihren Recherchen, Alex. Moffett lässt Sie nie und nimmer mit dem Fall weitermachen.«
    »Danke für die Warnung«, sagte ich. Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten.
    Helena Lisi stand in der Tür. »Darf ich reinkommen?«
    Chapman stand auf und schob noch einen Stuhl heran. »Nehmen Sie Platz.«
    »Das wird nicht nötig sein. Alex, ich habe Tiffany geraten, nicht mit Ihnen zu kooperieren.« Lisis Stimme klang wie das Kratzen von Fingernägeln auf einer Kreidetafel.
    »Das überrascht mich. Haben Sie ihr die neue Beweislage erklärt? Haben Sie ihr gesagt, dass ihr eine Anklage wegen Mordes bevorsteht?«
    »Und dass P. Diddy schon Puff Great-Granddaddy sein wird, wenn sie wieder das Tageslicht erblickt, falls Coop sie für den Mord an einer Zweiundachtzigjährigen hinter Gitter bringt?«
    »Das sehe ich nicht so, Detective. Sie haben gegen Tiffany nichts in der Hand. Sie und ihre Mutter wohnen in derselben Straße wie die Tote. Jedes der Kinder wird Ihnen sagen, dass sie bei Ms. Ransome ein- und ausging, wie alle anderen auch. Tiffany ging für sie einkaufen, half ihr mit der Wäsche –«
    »Wir reden hier von frischen Fingerabdrücken, Ms. Lisi. Keine alten, verschmierten.«
    Sie ignorierte Chapman und wandte sich an mich. »Alex, versicherungsstatistisch betrachtet hätte McQueen Ransome eine Lebenserwartung –«
    »Was haben Sie gerade gesagt?«, fragte Mike.
    »Ich sagte, falls man sich eine Versicherungsstatistik afroamerikanischer Frauen unterhalb der Armutsgrenze ansieht, würde man feststellen, dass die durchschnittliche Lebenserwartung –«
    »Das ist die bescheuertste Bemerkung, die ich jemals gehört habe«, sagte Mike. »Werden Sie sich bei der Anklageerhebung vor die Richterbank stellen und einen Kautionsantrag stellen, mit der Begründung, dass Queenie ohnehin eines Tages tot umgefallen wäre? Ich würde Ihnen nur zu gerne Ihre Zotteln ungefähr zehn Minuten lang um den Hals wickeln, bis Sie nach Luft schnappen müssen. Wenn ich dann wieder loslasse, öffnen sich vielleicht einige der Arterien, die normalerweise Ihr Gehirn mit Sauerstoff versorgen sollten.«
    »Ich soll meiner Mandantin raten, mit jemandem zu kooperieren, der so mit mir spricht?«, fragte Helena. »Ihre Mutter ist ohnehin der Ansicht, dass Sie ihre Tochter unrechtmäßig festhalten, Alex.«
    »Fingerabdrücke in der Wohnung der Toten und Ms. Ransomes Mantel am Leib sind eine ziemlich stichhaltige Kombination, wenn Sie mich fragen«, sagte ich.
    »Was soll die Sache mit dem Mantel? Die alte Dame war wohl kaum eine Adlige. Erklären Sie mir, wie Ransomes Name mit dem Monogramm in dem Mantel übereinstimmen soll.«
    Ich konnte es nicht.
    »Vielleicht hat sie ihn in einem Secondhandladen gekauft«, warf Mike ein.
    Helena Lisi ignorierte ihn. »Ich habe Tiffany alles gesagt. Sie will nicht mit Ihnen sprechen, und damit ist der Fall erledigt. Würden Sie sie bitte vor dem Abendessen ins Gefängnis zurückbringen lassen, damit sie keine Mahlzeit verpasst?«
    Ich folgte Helena über den Flur in das Besprechungszimmer, wo eine Polizeibeamtin zusammen mit ihrem Partner auf das Mädchen aufpasste. Als ich das Zimmer betrat, schnalzte Tiffany mit der Zunge und sagte kaum hörbar: »Was will das Miststück hier?«
    Ich bat die beiden, sie ins Gefängnis zurückzubringen. Als sie Tiffany befahlen aufzustehen und ihr die Handschellen wieder anlegten, trat sie mit dem Fuß gegen das Tischbein.
    »Ich habe Ihnen nichts zu

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