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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Einstellung des Verfahrens. Ich hatte mich auf die Gelegenheit gefreut, Ms. Vallis ins Kreuzverhör zu nehmen, was nun nicht mehr möglich sein wird. Wir trauern nicht nur um die Tote, sondern wir bedauern auch, dass Mr. Tripping damit die Chance genommen wurde, seinen Namen reinzuwaschen.«
    Robelons Effekthascherei dauerte circa zehn Minuten. Dann bat mich der Richter um eine Stellungnahme. Ich redete mehr belangloses Zeug, als mir lieb war, sprach zuerst über die Vergewaltigungsanklage, war – bei allem Respekt – nicht der Meinung des Gerichts, dass Vallis’ Tod zufällig mit dem Prozess zusammenfiel, und betonte, dass sie in dieser Angelegenheit nicht das einzige Opfer war. In der Anklageschrift stünden noch weitere Punkte – Misshandlung und Kindeswohlgefährdung –, die sich auf den vermissten Jungen bezogen.
    »Was schlagen Sie vor, Ms. Cooper?«, fragte Moffett spöttisch. »Soll ich ein ganzes Verhör aus dem Protokoll streichen lassen? Die Geschworenen bitten, das bisher Gehörte zu vergessen und sich auf Ihre anderen Zeugen zu konzentrieren? Haben Sie dafür Präzedenzfälle?«
    »Nein, Sir. Zu diesem Punkt konnte ich noch nichts finden. Ich hätte gerne noch etwas Zeit –«
    »Sie brauchen keine Zeit, Sie brauchen ein Wunder.« Moffett blickte zu den Reportern, um zu sehen, wie viele seine schlagfertige Antwort notierten.
    »Es gab noch eine ganze Reihe offener Fragen. Dulles Tripping wird nach wie vor vermisst –«
    Robelon stand auf und fiel mir ins Wort. »Mr. Hoyt und ich können Sie in der Angelegenheit auf den neuesten Stand bringen. Dem Jungen geht es gut. Er ist in Upstate New York bei Freunden. Wir arrangieren gerne ein Treffen zwischen ihm und Ms. Cooper, sobald er wieder in der Stadt ist.«
    Graham Hoyt, der hinter Robelon stand, zwinkerte mir zu, als wollte er sagen, dass er diesen Deal für mich eingefädelt hatte.
    »Kann ich ein paar Stunden haben, um mit dem Leiter unserer Berufungsabteilung zu sprechen?«, fragte ich. John Bryer war der brillanteste Rechtswissenschaftler in unserer Behörde. Jedes Mal, wenn unsere Prozessanwälte vor Gericht in Schwierigkeiten gerieten, weil sie wieder einmal voreilig aus der Hüfte geschossen hatten, war die schnellste Lösung, Bryer anzurufen. Wenn irgendjemandem etwas Geniales einfiel, um meinen Fall am Leben zu erhalten, dann ihm. »Ich möchte noch Papiere vorlegen, um eine Prozessweiterführung beantragen zu können, Euer Ehren.«
    »Tun Sie, was Sie nicht lassen können, Ms. Cooper. Ich gebe Ihnen zwei Tage. Wir sehen uns am Mittwochvormittag wieder. Und rufen Sie meinen Assistenten an, falls Sie irgendein Gesetz finden, das auf Ihrer Seite ist. Lassen Sie die Geschworenen herein, Mac.«
    Der Gerichtspolizist öffnete die Tür, und die Geschworenen drängten in den Gerichtssaal. Ihren Blicken nach zu schließen hatten die meisten die Neuigkeiten über Paige gehört. Ich konnte ihnen keinen Vorwurf machen, trotz der Anweisungen des Gerichts. Einige von ihnen hielten gefaltete Zeitungen in der Hand. Eines der Revolverblätter hatte ein Foto der ernsthaften jungen Frau mit der Schlagzeile ZEUGIN DER ANKLAGE – ERMORDET überschrieben.
    Der Richter entschuldigte sich bei den Geschworenen für die Unannehmlichkeiten, ermahnte sie absurderweise erneut, keine Presseberichte über den Fall oder die Zeugen zu lesen, und entließ sie bis Mittwochvormittag. Ich blickte stur geradeaus und vermied jeglichen Blickkontakt, während sie den Saal verließen.
    Als ich in mein Büro zurückkam, saß Mike Chapman auf meinem Stuhl, die Füße auf dem Schreibtisch, und kaute an einem Bagel. »Guten Morgen, Sonnenschein. Du siehst aus, als ob du zur Abwechslung mal ein bisschen Glück gebrauchen könntest. Ah, die Wunder des Automatisierten-Fingerabdruck-Identifizierungs-Systems«, sagte er.
    »Fingerabdrücke? Wo?«
    »In Queenies Wohnung. Die Abdrücke, die wir von dem Toilettenaufsatz genommen haben. Das wird dir gefallen.«
    »Sag mir einfach den Namen. Ich bin zu kaputt, um zu raten.«
    »Little Miss Sweet Sixteen. Die Pelzmantel-Lolita deines Informanten Kevin Bessemer.«
    »Was?«
    »Tiffany Gatts war in Queenie Ransomes Wohnung.«

18
     
    »Falls du den kleinsten gemeinsamen Nenner zwischen den beiden ermordeten Frauen suchen solltest, sieht es ganz danach aus, als hätte ihn der Computer für dich gefunden. Klein und gemein«, sagte Mike. »Die alte Dame wegen eines seit langem toten Nagetiers umzubringen! Kevin Bessemer und Tiffany Gatts.«
    Ich

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