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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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hatte.«
    »Und der Rest?«
    »Da sie nicht die rechtmäßige Besitzerin war, musste sie die Sachen an ein paar ziemlich zwielichtige Gestalten verkaufen. Sie hatte ja keinen Nachweis ihrer – wie nennt man das?«
    »Provenienz«, sagte ich.
    »Genau. Sie hatte ein paar seltene Briefmarken, die auf dem freien Markt nicht viel wert sind. Und ein paar ausländische Münzen, die vielleicht als Teil einer größeren Sammlung hoch gehandelt worden wären, aber sie bekam nie mehr als den Nennwert. Und dann ging ihr der Sprit aus, Ms. Cooper.«
    Warum hatte uns Spike Logan gefragt, was mit McQueen Ransomes Hab und Gut geschehen war? Warum war er in die leere Wohnung eingedrungen? Hatte er nach etwas Bestimmtem gesucht, als ihn die Polizei ertappte?
    »Glauben Sie, dass Queenie noch immer einige Wertsachen von Faruk in ihrer Wohnung hatte? Gegenstände, die sie Ihnen gegenüber erwähnt hatte? Oder vielleicht auch Sachen, von denen sie nicht wusste, dass sie heutzutage etwas wert sein würden?«
    Er streckte wieder seine Beine aus und verschränkte die Arme. »Ich glaube, das hätte sie mir gesagt. Queenie hat mir vertraut, Ms. Cooper. Ich glaube, diese Uhr war so ziemlich alles, was sie noch hatte und weggeben konnte.«
    Sie mochte ihm eventuell vertraut haben, aber konnten wir das auch?
    »Haben Sie jemals einen Pelzmantel gesehen?«, fragte ich.
    »In ihrer Absteige?« Er schüttelte den Kopf. »Nee. Aber ich hatte keinen Grund, in ihre Schränke zu schauen, und im Winter sind wir nie rausgegangen. Aber wir könnten uns die alten Fotos durchsehen. Es würde mich kein bisschen überraschen. In ihren besten Jahren hätte Queenie ein netter Pelzmantel bestimmt gefallen.«
    Mike Chapman kam mit dem Mittagessen für Spike Logan zurück. »Würden Sie uns bitte ein paar Minuten entschuldigen?«, fragte ich und ging mit Mike vor die Tür.
    Ich berichtete Mike, was Logan mir erzählt hatte. »Haben dir die Streifenbeamten gesagt, was er in der Wohnung getan hat, als sie ankamen?«, fragte ich und schlürfte an dem heißen Kaffee.
    »Er hat ziemlich gründlich herumgeschnüffelt. Glaubst du wirklich, dass er nichts von Queenies Tod wusste?«
    »Ich kann nur nach dem gehen, was er mir erzählt. Mal sehen, ob uns die Telefonunterlagen eine andere Geschichte verraten.«
    »Wirst du dein Wort halten und ihn nach Hause gehen lassen?«, fragte Mike.
    »Alles, was wir haben, ist unbefugtes Betreten. Kein Richter wird ihn deswegen einsperren. Wir können genauso gut auf seine Kooperation bauen, indem wir ihm zeigen, dass wir ihm vertrauen.«
    »Du kannst doch deine Kontakte auf dem Vineyard spielen lassen, damit ihn die Polizei dort im Auge behält.«
    »Ich mache mir weniger Gedanken um Logan als darum, wie ich an die Bänder in seinem Safe komme, bevor er etwas mit ihnen anstellt. Queenie hat womöglich Dinge gesagt, die für ihn ohne Bedeutung sind, uns aber einen Anhaltspunkt liefern könnten. Ich muss damit anfangen. Lass dir seine Kontaktinformationen geben, bevor du ihn gehen lässt. Und den Schlüssel zu Queenies Wohnung.«
    »Willst du auch die goldene Uhr des Herzogs von Windsor behalten?«
    »Unbedingt.«
    Sarah Brenner bot an, sich mit den Kollegen in Massachusetts in Verbindung zu setzen, und ich ging in mein Büro, um die Polizei von Oak Bluffs anzurufen und ihnen von Spike Logan zu berichten.
    Als ich auflegte, sah ich, dass Laura in der Tür zum Flur stand und mit einem Mann redete. Sie versuchte, ihn mir vom Leib zu halten, bis sie herausgefunden hatte, ob ich ihn sprechen wollte.
    »Was ist heute bloß los?«, sagte sie, nachdem sie ihn ins Konferenzzimmer gelotst hatte. »Ruft denn heutzutage niemand mehr an, um einen Termin zu vereinbaren? Es ist Peter Robelon – zusammen mit diesem anderen Anwalt, Mr. Hoyt. Sie waren gerade im Haus und wollten wissen, ob Sie ein paar Minuten Zeit für sie hätten.«
    Neugierig, welche Verzögerungstaktik sie jetzt im Sinn hatten, ging ich mit meinem Kaffee den Flur hinunter.
    Beide standen auf, als ich das Zimmer betrat. »Alex, es tut mir so Leid wegen Paige Vallis. Uns beiden tut es Leid.«
    Meine Miene blieb steinern. »Machen Sie sich nicht unglaubwürdig, meine Herren. Ich habe bisher wirklich versucht, Sie ernst zu nehmen. Das hier ist doch sicherlich kein Beileidsbesuch.«
    »Kommen Sie, Alex«, sagte Graham Hoyt. »Sie können sich nicht jeden Ihrer Fälle so zu Herzen nehmen. Geben Sie sich nicht die Schuld für –«
    »Das tu ich nicht, danke.« Halten Sie sich aus meinem

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