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Der Leichenkeller

Der Leichenkeller

Titel: Der Leichenkeller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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kann, dafür sorgen kann, dass die Rechnungen bezahlt werden, solange er inhaftiert ist. Kein Staatsanwalt hat jemals dagegen Einwände erhoben.«
    »Es geht mir um den Jungen, Peter. Ich möchte nicht, dass er sich mit dem Jungen trifft.«
    »Ein Mal. Unter Aufsicht. Sie haben alle Berichte gelesen. Sie wissen, dass der Junge ihn liebt. Seit wann sind Sie Expertin für Kinderpsychologie, Alex? Dr. Huang wird als Aufsichtsperson anwesend sein. Andrew muss noch einmal persönlich mit dem Jungen reden. Sich bei ihm entschuldigen, ihm erklären, warum es besser ist, dass er Hilfe bekommt, bevor er das Alleinerziehungsrecht für Dulles beantragt. Was zum Teufel wissen Sie schon darüber, wie sich der Junge fühlen wird, wenn sein Vater seinetwegen ins Gefängnis muss?«
    Ich wusste keine Antwort auf Peters Wortschwall. Ein einziges Treffen, unter strenger Aufsicht, war vermutlich ein notwendiger Teil des Heilungsprozesses des Kindes. »Lassen Sie mich mit unseren Psychiatern reden«, sagte ich.
    Graham versuchte es auf die diplomatische Tour. »Hören Sie, Alex. Es ist schon spät, und wir haben Sie jetzt einfach so damit überfallen. Schlafen Sie darüber, sprechen Sie morgen mit Ihren Leuten, und dann sehen wir, ob wir bis Mittwoch eine Lösung finden können. Ich glaube wirklich, dass ein Schuldgeständnis für alle Beteiligten das Beste wäre.«
    »Für alle bis auf Paige Vallis.« Ich dachte daran, wie durch ihren Tod ihre Interessen plötzlich wie weggeblasen waren. »Und jetzt soll ich Andrew Tripping sogar noch länger auf freiem Fuß lassen und riskieren, dass er sich nie stellen wird, obwohl ich keine Ahnung habe, ob er für den Mord an Vallis verantwortlich ist.«
    »Verdammt noch mal, Alex«, schrie Robelon mich an. »Falls Sie auch nur den geringsten Beweis hätten, dann sollten Sie und Ihre Gorillas den Typ hinter Gitter bringen. Wagen Sie es bloß nicht, in den Gerichtssaal zu gehen und eine Anschuldigung zu erheben, die Sie mit nichts untermauern können. Das ist total unprofessionell.«
    Robelon war aufgesprungen, aber Hoyt legte dem größeren Mann die Hand auf die Brust. »Wir brauchen alle eine Pause«, sagte Hoyt. »Lassen Sie es uns bis zum Wochenende über die Bühne bringen. Gretchen ist unterwegs. Wir beide machen uns besser auf den Weg.«
    »Gretchen?«, fragte ich verwirrt.
    »Hurrikan Gretchen. Er erreicht morgen die Outer Banks, rollt angeblich die Küste herauf und schlägt dann mit voller Wucht auf Cape Cod und den Inseln zu. Von daher kommt der Nieselregen da draußen«, sagte Hoyt und zeigte auf die grauen Wolken vor dem Fenster.
    »Den habe ich noch nicht einmal bemerkt. Ich habe seit heute Morgen nicht mehr aus dem Fenster gesehen.«
    »Ich muss nach Nantucket fliegen, um mein Boot noch vorm Wochenende zu sichern. Sie sollten unbedingt nach Ihrem Haus auf dem Vineyard sehen.«
    Hoyt gab mir Gelegenheit, durch Smalltalk wieder zu einer gemeinsamen Gesprächsgrundlage mit Robelon zu finden. Aber ich würde mich auf keinen Fall für meine Bemerkung über Tripping entschuldigen. Die Mordermittler hatten noch nicht ausgeschlossen, dass er etwas mit Vallis’ Tod zu tun hatte.
    Wir sperrten das Konferenzzimmer ab und gingen zu den Aufzügen. »Ich habe eine Frage an Sie, Graham. Sie haben mir am Samstag erzählt, dass Sie sich mit großen Sammlern gut auskennen. Wer zählte neben J.R Morgan noch zu den bekannten Sammlern des zwanzigsten Jahrhunderts?«
    Robelon folgte uns in Gedanken versunken, während Hoyt antwortete. »Nelson Rockefeller, Armand Hammer, William Randolph Hearst, Malcolm Forbes. Es gibt Dutzende mehr, nur sind die nicht so bekannt. Sind Sie auf der Suche nach einem reichen Ehemann, Alex?«
    »Keinen Ehemann. Eine Tiara würde mir schon reichen. Was ist mit König Faruk? Wäre er auch auf der Liste?«
    »Was haben Sie über Faruk gesagt?«, fragte Robelon.
    Sagen Sie Ihrem Mandanten ruhig, dass ich ihm auf der Spur bin, dachte ich bei mir. »Ich habe Graham gefragt, welche Art Sammler er war.«
    »Hat das irgendetwas mit Paige Vallis zu tun?«, wollte Hoyt wissen.
    »Nein, nein. Eine völlig andere Geschichte.«
    »Einer der merkwürdigsten Sammler aller Zeiten«, sagte Hoyt. »Ich meine, er sammelte das Übliche: berühmte Juwelen, Briefmarken, seltene Münzen –«
    Robelon fiel ihm ins Wort. »Autos. War er nicht der mit den roten Autos?«
    Hoyt nickte. »Er hatte eine Leidenschaft für rote Autos. Ein helles Tomatenrot. Davon hatte er Hunderte. Er hat ein Gesetz erlassen,

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