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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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Begleiterin. Doch für einmal zog die weibliche Schönheit nur wenige Blicke an. Die meisten Blicke klebten an Palms.
    Eine dichte Ruhe herrschte. Lediglich ein unterdrücktes Husten hier und da.
    Die Frau mit dem schwarzen Haar ging am Mikrophon vorbei und wartete etwas abseits. Palms blieb vor dem Mikrophon stehen. Er richtete sich in seiner ganzen Grösse von fast zwei Metern vor dem Publikum auf. Einen kurzen Moment lang schaute er wie in sich hinein. Es sah aus, als sammle er sich, oder als mache er sich das Ausmass dieses Momentes nochmals ganz bewusst.
    Dann begann er zu sprechen. Worte, die in die Geschichte eingehen würden.
    „Was ich Ihnen heute als Vorschlag unterbreiten werde, darf diesen Raum unter keinen Umständen verlassen. Wir wissen alle, was davon abhängt, deshalb möchte ich gleich jetzt zu Beginn darauf bestehen, dass die Presseverantwortlichen die Orientierung, die für acht Uhr angesagt war, absagen!“
    Ein Raunen ging durch die Reihen der Pressesprecher.
    „Jetzt gleich, bitte! Sonst warten die Leute für Nichts und wieder Nichts vor dem Gebäude. Sie sollen nach Hause gehen und sich etwas ausruhen.“
    Er wartete.
    Langsam, fast schon zögernd wegen des inneren Widerstandes, den die Pressesprecher gegen diese Massnahme verspürten, erhoben sie sich, einer nach dem anderen.
    Palms war berühmt für seine unorthodoxen Methoden. Aber die Presse gänzlich auszuschliessen, das hatte es noch nie gegeben. Und vor allem in einer Zeit wie dieser erschien es als das Abstruseste, das man tun konnte. Würde die Bevölkerung nicht durchdrehen und auf ihr Recht an Information bestehen? Wollte Palms den Kessel noch mehr einheizen, oder übersah er schlichtweg, dass seine Anordnung genau diesen Effekt haben würde?
    Während die Presseverantwortlichen den Raum unsicher und frustriert, manche auch wütend verliessen, wurde in den Reihen leise geflüstert. Niemand wusste, worauf Palms heute hinaus wollte.
    Dann wurden die Türen wieder geschlossen. Zwei ganze Reihen waren nun leer. Palms forderte die Stehenden dazu auf sich zu setzen. Die Pressesprecher kämen nicht mehr zurück, weil er der Security den Auftrag gegeben hatte niemanden wieder herein zu lassen.
    Diesmal ging das Raunen durch die Reihen der Präsidenten und Staatsoberhäupter. Das war ein Skandal. Palms behandelte die Presse wie ein kleines unartiges Kind, dem er nicht einmal eine Erklärung für die Bestrafung zu geben gedachte. Doch kaum sprach Palms weiter, kehrte die Ruhe sofort wieder ein.
    „Lassen Sie uns zu Beginn etwas eingestehen!“ Alle Augen waren jetzt auf Palms gerichtet. Die verschiedensten Emotionen flackerten in den Augenlichtern der Versammelten. Wut, Neugier, Unsicherheit, Sympathie je nach Einstellung der Zuhörer, doch im Saal herrschte Stille.
    Palms klopfte sich mit der Faust auf den Brustkasten, was über die Lautsprecher deutlich im ganzen Raum als dumpfes Klopfgeräusch zu hören war.
    „Wir haben versagt!“ sagte er dazu. „Wir haben alle eine Politik betrieben, deren Folgen wir jetzt zu spüren bekommen. Doch bevor Sie sich innerlich zu rechtfertigen beginnen: ich klage niemanden an! Ich fordere Sie lediglich am Anfang meiner Ausführungen dazu auf, dem Drachen in‘s Gesicht zu blicken. Einzugestehen, dass vieles in der Vergangenheit falsch gelaufen ist. Wir können die Zukunft unseres Planeten nur dann retten, wenn wir aufhören unsere vergangenen Fehler zu verdrängen. Wir alle haben Fehler gemacht, haben um Macht gekämpft und uns oft falsch entschieden. Wenn wir aber in eine neue Zukunft aufbrechen wollen, und das müssen wir – soll es denn eine geben – dann müssen wir aus unseren Fehlern lernen. Wir müssen unsere Fehler identifizieren, zu ihnen stehen und dann bessere Lösungen für die Probleme dieser Welt finden. Und das bedarf unseres Mutes und unserer Ehrlichkeit.“
    Palms wartete kurz.
    „Ich frage Sie deshalb: Sind Sie bereit, sich selbst, Ihre Anschauungen und Ihre Verhaltensweisen zu ändern, damit die Welt für unsere Kinder fortbestehen kann? Sind Sie bereit zuzugeben, dass die alten Methoden nicht länger das Fundament dieser Welt sein können? Haben Sie den Mut mit der Macht, die Ihnen die Menschen dieser Welt verliehen haben, eine neue, bessere Zukunft zu formen?“
    Palms blickte streng und zugleich traurig in die Reihen. Aber nichts an seiner Erscheinung milderte die Strenge in seinem Blick. Jeder war angesprochen, und alle wussten es. Palms hielt die Stille der Betroffenheit

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