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Der letzte Aufstand

Der letzte Aufstand

Titel: Der letzte Aufstand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas David Carter
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seine Stimme versagt und er musste sich erneut räuspern. Die französische Präsidentin stand wie geohrfeigt da und bekam den Mund kaum mehr zu. Helena winkte das andere Paar herbei.
    Diesmal war es an der deutschen Bundeskanzlerin fünf willkürlich gewählte Worte auszusprechen.
    „Trigonometrie, Spektralanalyse, Vakuum, Cantus firmus und Vanille-Eis.“
    Frau Owambe begann lauthals zu lachen, so frei und unbekümmert wie es nur Afrikaner in ihrer Spontanität können. Sie las genau die selben fünf Worte laut vor, wobei sie eine so kräftige Stimme hatte, dass sie keinen Bedarf für das Mikrophon hatte. Helena bedankte sich wiederum bei den Freiwilligen.
    „Ich nehme an, dass jetzt auch die Skeptiker unter Ihnen zufrieden sind, ja?“
    Diesmal kam keine Antwort aus dem Saal. Es war still und man hatte das Gefühl die Leute seien alle innerlich beschäftigt. Hiess das nicht, dass die menschliche Willensfreiheit somit eine Illusion war? Was sie soeben erlebt hatten, hatte riesige Implikationen. Helena interpretierte die Stille so, dass es vorerst keine Fragen mehr gab.
    „Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ich nehme an, Sie haben jetzt alle viele Fragen, die Sie beschäftigen. Wir werden am Ende dieses Abends noch Zeit dazu haben, Fragen, die im Verlauf des Abends nicht beantwortet werden, zu besprechen. Jetzt möchte ich das Wort wieder Mister Palms geben.“
    Helena setzte sich auf den Stuhl, den Palms jetzt freigab, um sich weiter an die Gemeinschaft zu wenden.
     
    ☸
     
    1426 Tage vor „Tag X“
     
    WORLD TERROR UPDATE
     
    Okinawa, Japan
     
    In Japan fand heute der siebte Anschlag auf eine Schule statt. Seit Anfang Monat häufen sich die Anschläge auf Universitäten und Schulen in Japan. In Okinawa schlich sich heute um 09.20 Uhr lokale Zeit ein Feuerwehrmann in das Schulgebäude der technischen Schule im Zentrum des Stadt ein. Er ging wahllos von einem Klassenzimmer ins nächste und schoss in seinem terroristischen Amoklauf mindestens zweihundertzehn Studenten, Studentinnen und Lehrerinnen nieder. Die Polizei, die schon nach drei Minuten vor Ort war, konnte den Mann erst stoppen, als er ins obere Stockwerk der Schule unterwegs war. Weil die Fenster, die wegen der Terroranschläge erst kürzlich mit schusssicherem Glas versehen worden waren, sich nicht öffnen liessen, konnten die Studenten die Räume nur über die Gänge verlassen, wo der Amokschütze wild umher schoss.
    Der Rat von Okinawa trifft sich heute, um über zusätzliche Sicherheits-Massnahmen in Schulen und Universitäten zu diskutieren.
     
    Über den Feuerwehrmann ist nicht viel bekannt. Er arbeitete als Ausbildner und seine Kollegen bezeichneten ihn als unauffälliges Mitglied der örtlichen Feuerwehr. Der Mann hatte vom Stadtrat zwei Medaillen auf Grund seines vorbildlichen und untadligen Verhaltens in Krisensituationen erhalten.
    Der japanische Präsident ordnete eine landesweite Niederlegung der Arbeit um Punkt 17.00 Uhr an, um der Opfer zu gedenken.
     
    ☸
     

New York, 202 Tage bis „Tag X“
     
    Der erlösende Gedanke kam Pete auf der Toilette. Er hielt den Zauberer, wie er sein bestes Stück jeweils nannte, in seiner rechten Hand, als ihm der Gedankenblitz kam. Lord Kensington war ihm noch etwas schuldig. Kensington war der Präsident des Rotary-Clubs in England gewesen und mit einer weltweiten Kampagne für die Treue in der Ehe aufgefallen. Es war mittlerweile drei Jahre her, dass eine Affäre, die der Lord mit einer dreissig Jahre jüngeren Frau gehabt hatte, fast aufgeflogen und fast die Reise um den Globus angetreten hätte. Pete hatte damals in letzter Sekunde, auf die verzweifelten Bitten des alten Lords, die Sache aus dem Programm gestrichen. Sehr zum Leidwesen des damaligen LTG-Direktors, der die Entscheidung seines Hauptredaktors hinten und vorne nicht verstehen konnte. Aber Pete war halt auch noch Mensch neben seiner Arbeit als Redaktor und beachtete die Wünsche der Menschen, sofern er dies irgendwie konnte. Und damals hatte er dem englischen Lord den Gefallen getan und damit schätzungsweise seine Ehre und Ehe gerettet.
    Pete steckte den Zauberer in die Unterhose zurück, wusch sich die Hände und hatte bereits auf dem Weg zurück in sein Büro die Nummer von Kensington auf seinem Mobiltelefon aufgerufen. Blieb nur zu hoffen, dass Kensington die Nummer nicht geändert hatte und den Gefallen bereitwillig retournieren würde. Pete brauchte irgendetwas über die Konferenz. Die Zahlen mussten wieder in die Höhe,

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