Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
dass es sogar eine ganze Menge Vorteile für uns hätte, wenn wir auf diese Weise anderen, die dem Sternenimperium Böses wollen, deutlich zeigen, dass jede Aktion auch zu einer Reaktion führt. Gleichzeitig jedoch spielt die Propaganda-Version der Geschehnisse von Green Pines den Mainstream-Medien der Sollys geradewegs in die Hände. Abgesehen von O’Hanrahan und ein paar anderen Investigativ-Nestbeschmutzern scheint sich niemand an der Mesa-Version zu stören. Und Abruzzi vom Ministerium für Bildung und Aufklärung holt aus dem alles heraus, was sich daraus eben melken lässt. Wenn wir vorschnell gegen Mesa vorgehen, dann werden die Leute, die ihm diesen Quatsch abkaufen, darin sofort eine Eskalation unserer ›früheren Angriffe‹ auf das System sehen. Wahrscheinlich kommen sie auch noch auf die Idee, wir würden auf diese Weise versuchen, sie zum Schweigen zu bringen, bevor noch Schlimmeres darüber ans Tageslicht kommt, was ›wirklich‹ in Green Pines geschehen ist.«
    »Also sind Sie der Ansicht, wir sollten uns von deren Ammenmärchen militärisch gesehen vollkommen paralysieren lassen?«, fragte White Haven in einem deutlich beißenderen Ton, als er gewöhnlich seinem Freund gegenüber anschlug. Langtry runzelte die Stirn.
    »Nein, Ham, das bin ich nicht«, gab der Außenminister zurück. »Aber ich bin der Ansicht, dass uns Mesa nicht weglaufen wird. Wir werden später immer noch genug Zeit haben, uns um Manpower – und Mesa – zu kümmern, wenn wir zu dem Schluss kommen, das sei erforderlich. Ich würde es deutlich vorziehen, die Situation mit der Liga nicht noch mehr zu verkomplizieren, als das im Augenblick unvermeidbar ist.«
    »Aber wenn wir gegen Mesa losschlagen, dann verschafft das der Liga vielleicht eine Möglichkeit, aus dem ganzen Schlamassel auszusteigen, Tony«, gab Elizabeth zu bedenken. Fragend blickte Sir Anthony seine Regentin an, und sie zuckte mit den Schultern. »Wenn wir bereit wären, eine militärische Offensive gegen Mesa zu starten, wäre das ein ziemlich überzeugender Beleg dafür, dass wir der Ansicht sind, sie seien in Wahrheit für das verantwortlich, was im Talbott-Sternhaufen geschehen ist. Es ist durchaus möglich, dass die Sollys dann die Gelegenheit erkennen, aus einer direkten Konfrontation mit uns auszusteigen – zumindest lange genug, bis wir herausfinden können, ob unser Verdacht nun berechtigt ist oder nicht.«
    »Das ist möglich, Eure Majestät«, gestand Langtry ein. »Aber um ehrlich zu sein, würde ich hier nicht zum Wort ›wahrscheinlich‹ greifen wollen. Vor allem nicht, solange diese verdammte Green-Pines-Geschichte immer noch überall herumspukt. Zumindest ein paar der Schwafler auf Alterde werden behaupten, wenn Manticore in Green Pines den Ballroom unterstützt hat, dann sei das ein Beleg dafür, dass wir ohnehin schon aktiv gegen Manpower vorgehen, auch wenn wir gewiss gehofft hätten, das ließe sich nicht bis zu uns zurückverfolgen. Und wenn man diese Interpretation zur Grundlage von allem nimmt, dann wäre ein offener Militärschlag gegen Mesa bloß noch mehr von dem, was wir bereits schon getan haben . Da wir ja schließlich entschlossen sind, Terroristen nach Kräften zu unterstützen, sind wir keinen Deut besser als die, nicht wahr? Ich meine, ist es nicht moralisch ziemlich das Gleiche, ob nun Anisimovna diese Raumstation von New Tuscany in die Luft jagt oder ob sie glauben, dass wir in einer Stadt voller Zivilisten Atombomben zünden? Wie könnten wir unter solchen Umständen denn moralische Überlegenheit unseren Gegnern gegenüber beanspruchen?«
    »Wir sollten diesen Gedanken nicht sofort abtun, Tony«, warf Grantville ein. Angesichts von Langtrys unverkennbarer Überraschung lachte er leise.
    »Ich weiß, dass ich derjenige war, der sich am meisten Sorgen darüber gemacht hat, unsere derzeitigen Unerfreulichkeiten mit Haven zu einem noch größeren Konflikt auswachsen zu lassen«, fuhr der Premierminister fort. »Aber ich bin der Ansicht, Ihre Majestät könne hier durchaus Recht haben. Und es ist ja nun nicht gerade so, als müssten wir das hier und jetzt entscheiden. Wir haben den Sollys – und auch ihren Medienfritzen – jegliches Material über die Verstrickung von Manpower in die Geschehnisse sowohl in Monica als auch in New Tuscany vorgelegt. Wenn wir jetzt weitermachen und ihnen auch noch die taktischen Daten aus dem Spindle-System zukommen lassen, so wie Hamish das vorschlägt – und was ich, nebenbei bemerkt, für eine

Weitere Kostenlose Bücher