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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ausgezeichnete Idee halte –, dann können wir sie auch noch einmal daran erinnern, dass wir der Ansicht sind, hinter allem, was im Talbott-Sternhaufen passiert, stecke in Wahrheit Manpower .
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass selbst Leute wie Kolokoltsov und die anderen einfach über Nacht beschließen, uns förmlich den Krieg zu erklären. Erstens, weil ich es zumindest für möglich halte, dass der Unglaube und das Entsetzen über das, was Crandall widerfahren ist, selbst die Sollys kurz innehalten lassen wird – zumindest solange, wie sie brauchen, um herauszufinden, was denn nun wirklich passiert ist. Und ich habe noch einen weiteren Grund: Selbst wenn es nicht so kommen sollte, wird es für das Parlament so gut wie unmöglich sein, sich auf eine förmliche Kriegserklärung zu einigen, Green Pines hin oder her. Das liegt einfach an deren Verfassung. Selbst wenn sie also zu dem Schluss kommen, sie müssten mit der League Navy gegen uns vorgehen, wird das nur de facto der Kriegszustand sein, nicht de jure . Das würde bedeuten, wenn wir weiterhin behaupten, in Wirklichkeit sei Manpower für die Eskalationen verantwortlich, und danach auch handeln, dann könnten die Sollys doch noch den Rückzieher machen, wenn sie herausfinden sollten – oder zuzugeben bereit sind –, dass wir die ganze Zeit über recht mit dem hatten, was wir über Manpower gesagt haben. Dass man sie, was Green Pines betrifft, die ganze Zeit über belogen und betrogen hat. Und wenn sie in noch ein paar weiteren Gefechten auch nur ansatzweise erneut so heftig beharkt werden, dann werden sie vielleicht sogar verzweifelt nach einem ›staatsmännischen‹ Ausweg suchen. Dann werden sie hoffentlich erkennen, dass sie doch besser aus dem Grab herausklettern sollten, das sie sich selbst gerade schaufeln! Und so gerne ich denen noch die eine oder andere Schaufel Erde hinterherwerfen würde, wäre es doch viel klüger , ihnen die Hand zu reichen und ihnen behilflich zu sein, wieder herauszukommen. Falls sie es versuchen sollten, heißt das.
    Was das kurzfristige Vorgehen betrifft, bin ich geneigt, Ihnen zuzustimmen, Tony. Wir können später immer noch beschließen, gegen Mesa militärisch vorzugehen. Es gibt wohl keinen Grund, sich das Ganze schon jetzt aufzubürden und damit das Risiko einzugehen, unsere Beziehung zur Liga noch weiter zu verschlimmern.«
    »Also gut«, entschied Elizabeth. »Ich gebe Ihnen beiden recht. Also schieben wir jegliches direkte militärische Vorgehen gegen Mesa vorerst auf. Aber gleichzeitig, Sir Thomas, wünsche ich, dass sich die Admiralität einen Operationsplan zurechtlegt, damit genau dieses Vorgehen jederzeit möglich ist, falls oder sobald der angemessene Zeitpunkt kommt.«
    »Jawohl, Eure Majestät.«
    »Und in der Zwischenzeit«, fuhr die Königin noch grimmiger fort, »sind hiermit Sie und Hamish förmlich und offiziell darüber informiert, dass die Krone zu dem Schluss gekommen ist, es herrsche effektiv Krieg zwischen dem Sternenimperium und der Solaren Liga. Sie sind autorisiert und angewiesen, die entsprechenden Befehle für Laokoon Eins zu erteilen und jegliche Dislozierungen des Militärs vornehmen zu lassen, die Ihres Erachtens dafür erforderlich sind. Ich möchte nach Möglichkeit weitere Provokationen vermeiden, aber dieser Wunsch hat nicht höchste Priorität. In erster Linie hat Ihr Augenmerk der Sicherheit unserer Schiffe, unserer Militärangehörigen und unserer Bürger zu gelten, und ebenso das Erreichen sämtlicher Ziele von Laokoon Eins. Weiterhin sind Sie hiermit aufgefordert, sämtliche erforderlichen und ratsamen Schritte zu unternehmen, die zur Ausführung von Laokoon Zwo nötig sind. Haben Sie mich verstanden?«
    »Jawohl, Eure Majestät«, antwortete White Haven leise. Einige Herzschläge lang blickte sie dem Ersten Lord der Admiralität fest in die Augen. Dann nickte sie.
    »Gut.«

Kapitel 3
    Flottenadmiral Allen Higgins verspürte ein vertrautes Gemisch aus noch verbliebener Überraschung, Bedauern, Besorgnis und Belustigung, als er aus dem Fahrstuhl auf die Flaggbrücke seines Superdreadnought-Flaggschiffs trat. Alle diese Empfindungen war er gewohnt, doch während der Wochen, seit denen Herzogin Harrington das Kommando über die Achte Flotte übernommen hatte und damit in das Haven-System aufgebrochen war, hatten sie sich deutlich verstärkt.
    Die Überraschung rührte daher, dass ausgerechnet er diesen Posten hier bekleidete. Allen Higgins war einer der Flaggoffiziere gewesen,

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