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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eskortierten, und auf der ganzen Welt herrschte zu viel Verwirrung, um sie rechtzeitig zu informieren. Und selbst wenn es anders gewesen wäre, hatte doch keines dieser Stingships hinreichend leistungsstarke Waffen an Bord, um die gewaltigen kinetischen Projektile zu zerstören.
    Zahlreiche Trümmer, zwei von ihnen mit einer Masse von je zweihundert- bis dreihunderttausend Tonnen, stürzten in die eisigen Wasser des Tannerman-Ozeans. Die gewaltige Flutwelle, die daraus entstand, würde in Dutzenden kleiner Küstenstädtchen mehr als zehntausend Männer, Frauen und Kinder das Leben kosten und Schaden in Milliardenhöhe anrichten.
    Doch das war noch die gute Nachricht.
    Zwanzig Sekunden reichten bei weitem nicht aus, um noch Alarm zu schlagen. Die Zeit reichte auch nicht, um entsprechend zu reagieren. In der Stadt Yawata Crossing gaben die öffentlichen Informationskanäle die ersten Warnungen bekannt, als ein noch deutlich größerer Impaktor einschlug – ein dreihunderttausend Tonnen schweres Bruchstück der Station, so groß wie ein Schwerer Kreuzer der alten Star-Knight -Klasse. Er traf die Oberfläche des Planeten etwa fünfeinhalb Kilometer vor dem Zentrum der Stadt mit ihrer Bevölkerung von mehr als einer Million Bewohnern ... mit der Gewalt einer konventionellen Bombe von mehr als zwei Megatonnen Sprengkraft.
    Die drei weiteren Aufschläge von Fragmenten in der Größenordnung von je vierzigtausend Tonnen waren im Vergleich dazu kaum zu spüren.
    Plötzlich zuckte LaFollet vor.
    Allison hatte gerade aus dem Fenster der Limousine geschaut. Ihr Verstand überschlug sich. Vergeblich versuchte er, diese unmöglichen Informationen zu verarbeiten. Allison blickte nicht einmal in LaFollets Richtung – tatsächlich hatte ein gleißender Blitz im Osten ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, weit entfernt, draußen auf See. Deswegen war sie völlig überrascht, als ihr der Waffenträger unvermittelt den kleinen Raoul aus den Händen riss.
    Allison drehte gerade den Kopf zur Seite, doch LaFollet bewegte sich weiter, ohne auch nur innezuhalten. Raoul setzte zu protestierendem Weinen an, doch er verstummte sofort, als LaFollet den Kleinen in den speziellen Kindersitz legte, der an der Halterung von Allisons Sessel befestigt war – dem Sitz, in dem eigentlich Honor gesessen hätte, wenn sie an Bord gewesen wäre. Augenblicklich aktivierte sich rings um das Kind ein internes Traktornetz, sanft und doch unaufhaltsam fest. Sofort schloss LaFollet den zugehörigen Deckel.
    Diesen Kindersitz hatte die gleiche Firma hergestellt, die auch die Lebenserhaltungsmodule für Baumkatzen entwickelt und auf den Markt gebracht hatte. Er war mit jeder Sicherheitseinrichtung ausgestattet, den menschlicher Erfindungsgeist nur hatte ersinnen können. Allison hatte es noch nicht ganz geschafft, sich in ihrem eigenen Sessel auch nur aufzurichten, als LaFollet einen Schritt zur Seite trat und einen Knopf drückte. Allison riss die Augen auf.
    In diesem Moment riss auch schon ihr Schultergurt an ihr, presste sie erbarmungslos und schmerzhaft in den Sessel. Gleichzeitig wurden ruckartig Panzerstahlplatten aus den Schotts der Limousine ausgefahren und bildeten eine Kapsel um Allison und das Kind. Nur einen Sekundenbruchteil später wurde ein Außenschott abgesprengt. Unter dem Schub des eingebauten Kontragrav-Moduls entfernte sich die schwer gepanzerte Kapsel auch schon wirbelnd von der Fluglimousine.
    LaFollet drückte einen zweiten Knopf, und Lindsey Phillips’ Sessel folgte dem Allisons’. Dann sprang er in seinen eigenen Sessel und tastete nach dem dritten Notauswurfknopf.
    Der Clan vom Schwarzen Felsen war einer der älteren Baumkatzen-Clans. Er war zwar nicht ganz so alt wie der Clan vom Hellen Wasser, von dem er sich einst abgespalten hatte, doch auf jeden Fall war er in einem Alter, dem man Respekt entgegenzubringen hatte. Und es war ein recht großer Clan – im Laufe der letzten Doppelhände Spannen war er stetig angewachsen. Hier im westlichen Pfostenbaum-Wald in den Bergen, die von den Zwei-Beinen Copper Walls genannt wurde, ließ es sich gut jagen. Die ›Gartenbau‹-Tricks, die das Volk von den Zwei-Beinen gelernt hatte, taten ihr Übriges, und der Clan vom Schwarzen Felsen freute sich mittlerweile stets auf die regelmäßigen Besuche der Ärzte vom Sphinxianischen Forstdienst, die das Leben so vieler ihrer Jungen gerettet hatten.
    Doch abgesehen davon blieb der Clan vom Schwarzen Felsen unter sich, so wie das bei Baumkatzen

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