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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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unbeschädigt geblieben sind – vermutlich, weil sie so weit verstreut und so entfernt von den Konstruktionsplattformen sind, dass man sie nicht leicht hätte angreifen können. Aber Rohstoffe waren noch nie das, was bei uns für Engpässe gesorgt hat. Das war schon immer die Fabrikationsseite , und sämtliche unserer bisherigen Probleme verblassen schlichtweg zur Bedeutungslosigkeit, wenn man sie mit dem vergleicht, womit wir es jetzt zu tun haben. Bevor wir unsere Werften ersetzen können, müssen wir die Industrieanlagen wiederherstellen, die uns bislang in Form unserer Raumstationen zur Verfügung gestanden haben. BuShips arbeitet bereits an einer vollständigen Auflistung all unserer Reparatur- und Konstruktionsschiffe. Selbstverständlich werden wir sie von den meisten unserer Außenposten abziehen müssen – wir werden sie hier im Heimatsystem dringend benötigen, um sie weiterhin bei ihrer bisherigen Verwendung belassen zu können.
    Angesichts unserer Spannungen mit der Liga ist natürlich offenkundig, welches Problem sich dadurch ergibt, dass wir unseren Schlachtwall nicht weiter ausbauen können. Aber tatsächlich gibt es ein noch deutlich größeres Problem.«
    Er holte tief Luft, fast wie ein Chirurg, bevor er zum ersten Mal das Skalpell ansetzte.
    »Wer auch immer dieses Unternehmen geplant hat, wusste offensichtlich ganz genau, wie er uns am effektivsten schaden konnte. Er hat uns nicht nur die Möglichkeit genommen, neue Schiffe zu bauen! Als Hephaistos und Vulcan zerstört wurden, haben wir damit auch unsere Fertigungsstraßen für Raketen verloren. Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass unsere Raketen denen unserer Gegner weit überlegen sind. Aber die Raketen, die sich bereits an Bord unserer Kampfschiffe befinden, oder auf den Munitionsschiffen, die den verschiedenen Einheiten zugewiesen wurden, sind die einzigen , die wir noch haben. Und es sind auch die einzigen, die wir in Zukunft haben werden, bis wir unsere Produktionsstätten wieder in Betrieb nehmen können ... Deswegen habe ich ja auch gesagt, wir werden die Anlagen vor Trevors Stern noch dringender für etwas anderes benötigen als dafür, unsere Werften im Manticore-System wiederaufzubauen. Im Augenblick kann ich noch nicht einmal abschätzen, wie lange es dauern wird, bis die Raketenproduktion vor Trevors Stern anlaufen kann – wir sind noch mit der Bestandsaufnahme unserer mobilen Reparatur-und Konstruktionsanlagen beschäftigt, und ich bin mir sicher, dass die uns durchaus nützlich sein werden. Aber ich wäre höchst erstaunt, wenn wir eine neue Fertigungsstraße für Raketen innerhalb von weniger als zehn T-Monaten in Betrieb nehmen könnten. Und selbst dann wird es noch lange dauern, bis wir auch nur ansatzweise den Ausstoß erreichen werden, auf den wir uns gestern noch verlassen konnten. Wir dürfen nicht vergessen, dass sämtliche unserer taktischen Vorteile mit der Überlegenheit unserer Raketen stehen und fallen. Wenn man bedenkt, wie viele Raketen erforderlich sind, um selbst ein solarisches Wallschiff zu zerstören oder kampfunfähig zu machen, dann ist unsere Fähigkeit, der Liga einen Krieg zu liefern, gerade eben den Bach ’runtergegangen. Und noch etwas: Auch wenn wir in unserem derzeitigen Bestand wahrscheinlich genug Apollos haben, um die Republik zu erledigen, falls das erforderlich werden sollte, würde das vermutlich bedeuten, dass wir fast ein ganzes T-Jahr lang praktisch überhaupt nichts gegen die Liga einsetzen könnten.«
    Das Schweigen im Konferenzraum war noch dichter und düsterer geworden. White Haven schien sich regelrecht zusammenreißen zu müssen.
    »Der einzige Lichtstreif am Horizont, den ich im Augenblick sehe – abgesehen davon, dass unsere Anlagen von Trevors Stern noch intakt sind –, dürfte wohl sein, dass Weyland fast leer war, als der Angriff erfolgt ist.« Erstaunt blickten ihn seine Zuhörer an, und White Havens Mundwinkel zuckten in der Andeutung von etwas, das vielleicht eines Tages wieder ein Lächeln sein würde. »Vizeadmiral Faraday hatte eine unangekündigte Evakuierungsübung anberaumt. Angesichts dieser Unterbrechung des üblichen Betriebs auf der Station – ganz zu schweigen von den Kosten und dem Ausmaß, in dem der gesamte Regierungsbetrieb auf Gryphon zum Stillstand gekommen ist, als diese ganzen Rettungskapseln so unerwartet auf den Planeten heruntergeregnet sind – könnte ich mir vorstellen, dass Faraday vermutlich damit gerechnet hat, wegen dieser Übung ein wenig

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