Der letzte Befehl
Registrierung noch nicht abgeschlossen war, sind dabei noch nicht mitgezählt. Gleiches gilt für sämtliche Durchreisenden, die sich in den Wartehallen aufhielten und überhaupt nicht vom Zoll erfasst wurden, da sie nicht offiziell in manticoranisches Hoheitsgebiet einreisen wollten. Allerdings gehen wir davon aus, dass die Anzahl besagter Personen nicht übermäßig groß gewesen sein wird, da die meisten interstellaren Durchreisenden am Knoten selbst umsteigen, nicht auf Hephaistos oder Vulcan . Weiterhin enthält diese Zahl nicht die Militärangehörigen an Bord der Schiffe, die zum Zeitpunkt des Angriffs angedockt waren.
Die weiteren Verluste aufgrund der Angriffe auf die Orbitalwerften belaufen sich bislang auf dreihundertsechsundneunzigtausend. Unsere Abschätzung lautet, dass vermutlich etwa weitere eintausend Personen an Bord kleiner Transporter und privater Schiffe gestorben sind, als sie in das Kreuzfeuer gerieten.«
Wieder hielt er kurz inne. Dann räusperte er sich.
»Im Falle von Gryphon hatten wir außerordentliches Glück. Weyland war weniger als halb so groß wie Vulcan , also gab es von Anfang an deutlich weniger Trümmer. Weiterhin ist Gryphon deutlich weniger dicht besiedelt als die anderen Planeten, und ein Großteil der Bevölkerung findet sich in der Äquatorialzone. Es sind zwar mehrere große Bruchstücke der Station auf der Oberfläche des Planeten eingeschlagen, aber sämtliche dieser Einschläge sind in den nördlicheren Breitengraden erfolgt. Bislang beschränken sich die schlimmsten Folgen, die zu erwarten sind, auf Schäden des lokalen Ökosystems und die Folgen eines massereichen Einschlags im Ozean. Verluste in der Bevölkerung hat es nach den uns derzeit vorliegenden Daten nicht gegeben, und die biowissenschaftliche Abteilung geht davon aus, dass sich auch der ökologische Schaden selbst noch in Grenzen hält.
Im Falle von Manticore selbst können wir ebenfalls von Glück reden – dieses Mal, weil sich in der Region um Hephaistos ungewöhnlich viele Schlepper befanden, die Schiffe und Fracht befördern sollten. Zwei von ihnen wurden zusammen mit der Station zerstört, aber die anderen haben den Angriff überstanden. Erfreulicherweise hat Lieutenant Commander Strickland, der Captain einer der überlebenden Schlepper – der Stevedore , wenn ich das richtig in Erinnerung habe –, rasch genug reagiert, um den Einsatz seiner Skipper-Kollegen zu koordinieren. Gemeinsam haben sie es geschafft, fast alle größeren Trümmer abzuwehren, von einem halben Dutzend abgesehen. Die Abwehrsysteme von Mount Royal Palace konnten zwei dieser Brocken zerstören – ansonsten hätten sie vermutlich ganz Landing vernichtet. Die anderen vier sind entweder in gänzlich oder in nur sehr spärlich besiedelten Regionen eingeschlagen. Keiner davon hat den Ozean getroffen. Endgültige Zahlen liegen uns noch nicht vor, aber ich rechne nicht damit, dass die Zahl der Opfer durch herabstürzende Trümmer über zweihundert ansteigen wird.
Bei Sphinx hingegen können wir wahrlich nicht von Glück sprechen.«
Langsam schüttelte er den Kopf. Seine Augen wirkten dunkler denn je. Kurz schaute der Innenminister zu Hamish Alexander-Harrington hinüber. Der Erste Raumlord erwiderte seinen Blick mit steinerner Miene, und Abercrombie wandte sich wieder seinem Memopad zu.
»Dort befand sich nur ein einziger Schlepper in der Position, die Trümmer abzuwehren. Ich habe den Eindruck, die Besatzung habe deutlich bessere Leistungen gezeigt, als man von ihnen hätte erwarten können. Trotzdem wurde die Stadt Yawata Crossing durch einen Einschlag praktisch vollständig zerstört. In Tanners Port ist es zwar nicht zu einem direkten Einschlag gekommen, dafür aber zu einer Flutwelle nach einem Einschlag auf See. Diese Flutwelle hätte Yawata Crossing vermutlich auch ohne den erwähnten direkten Einschlag zerstört, und von Tanners Port sind drei Viertel praktisch ausgelöscht. Einige andere kleinere Städte haben ebenfalls schwere Schäden davongetragen. Für eine Evakuierung blieb nicht mehr genug Zeit. Die Flutwellen haben sich mit rasender Geschwindigkeit genähert, deswegen hat es hohe Verluste gegeben, vor allem in Tanners Port. Etwas weiter von den Einschlagstellen entfernt blieb den Behörden etwas mehr Zeit, Warnungen auszugeben und Evakuierungsmaßnahmen einzuleiten. Das hat in den dortigen Regionen die Zahl der Verluste deutlich vermindert. Der Sachschaden hingegen geht zweifellos hoch in Milliardenhöhe. Auch Evans
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