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Der letzte Befehl

Titel: Der letzte Befehl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Ärger zu bekommen.« Die Andeutung eines Lächelns verschwand wieder von seinem Gesicht. »Na ja, darum braucht er sich jetzt keine Sorgen mehr zu machen. Sein Stab und er befanden sich noch an Bord, als die Station zerstört wurde. Sie alle sind tot, ebenso fast die gesamte Kommandobesatzung und ein Viertel des Montageteams. Aber dank dieser Übung befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs das gesamte F&E-Team und über fünfundneunzig Prozent des Personalbestands aus den Produktionsabteilungen auf dem Planeten und haben überlebt. Für deren Angehörige gilt Gott sei Dank das Gleiche. Und genau dieser Personalbestand wird für uns im wahrsten Sinne des Wortes unschätzbar wertvoll sein, wenn wir mit dem Wiederaufbau beginnen.«
    »Und wie viele Forschungsergebnisse haben wir mit der Station verloren, Hamish?«, erkundigte sich Prinzgemahl Justin leise.
    »Keine, Hoheit«, erwiderte White Haven und deutete ein Nicken an. Der Earl wusste, dass dem Prinzgemahl die Antwort auf seine Frage bereits bekannt gewesen war. Der Erste Lord der Admiralität hatte die Frage vor allem deswegen beantwortet, damit auch jeder andere in diesem Konferenzraum es erfuhr.
    »Von sämtlichen Aufzeichnungen, Notizen und Berichten der Forschungsabteilungen wurde alle zwölf Stunden automatisch ein Backup angefertigt, abgespeichert an einem sicheren Ort auf Gryphon«, fuhr White Haven fort. Immer noch wandte er sich dabei dem Prinzgemahl zu, obwohl er die Lage eigentlich allen anderen der hier versammelten erläuterte. »Nach der Evakuierung wurden sie von der Bodenstation kopiert und erneut gesichert, deswegen sind sie tatsächlich auf dem allerneuesten Stand. Wir haben zwar einige Prototypen und Gerätschaften in der Erprobungsphase verloren, aber sämtliche Daten, auf denen diese Geräte basieren, haben wir noch – und auch die einfallsreichen Geister, die das alles überhaupt erst ersonnen haben.«
    »Was uns in allernächster Zukunft bedauerlicherweise nur von sehr eingeschränktem Nutzen sein wird«, merkte Premierminister Grantville an. Er verzog die Lippen zu einem traurigen Lächeln. »Bis wir wieder einen Ort haben, an dem man neue Dinge bauen kann, ist es eigentlich ziemlich egal, wie viele neue Wunderwaffen die sich haben einfallen lassen, oder nicht, Ham?«
    »Ja, da hast du wahrscheinlich recht«, stimmte White Haven zu.
    »Also gut«, sagte Elizabeth erneut. »Das hat gewiss keiner von uns gerne gehört – außer dieser Sache mit Weyland , natürlich. Aber ich denke, wir werden noch einige weitere Dinge hören müssen, die uns nicht sonderlich gefallen. Also fangen wir mit Ihnen an, Tyler.« Sichtlich bereitete sich die Königin innerlich auf entsetzliche Nachrichten vor. »Gibt es schon aktuelle Zahlen über die Verluste?«
    Sir Tyler Abercrombie war ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit stets gepflegtem, distinguiertem Auftreten. Er war nur ein T-Jahr jünger als White Haven, und sein dunkles Haar wurde an den Schläfen allmählich grau – was zu seiner Distinguiertheit nur noch beitrug. Normalerweise verströmte er Ruhe, Kompetenz, Zuversicht; heute jedoch wirkten seine braunen Augen gehetzt und ruhelos. Seine Hände zitterten unverkennbar, als er das Display seines Memopads zurechtrückte.
    »Zunächst einmal, Euer Majestät«, sagte er mit einer Stimme, die deutlich ruhiger war als seine Hände, und blickte von seinem Memopad zu ihr auf, »wird wohl jeder verstehen, das jegliche dieser Zahlen zum jetzigen Zeitpunkt nichts als nur eine Abschätzung sein kann. Und gewiss hoffen alle anderen ebenso wie ich, dass sich unsere ersten Abschätzungen als übermäßig pessimistisch herausstellen: dass viele der Personen, die derzeit vermisst werden, wieder auftauchen – dass man sie in all der Verwirrung bloß aus den Augen verloren hat. Bedauerlicherweise jedoch rechne ich nicht damit. Vielmehr denke ich, dass die bisherigen Zahlen noch nach oben korrigiert werden müssen, zumindest innerhalb eines gewissen Rahmens.«
    Einige seiner Zuhörer strafften die Schultern. Mienen, die schon zuvor angespannt waren, wirkten jetzt schlichtweg versteinert.
    »Bislang sieht es danach aus, als beliefen sich die Verluste alleine an Bord der Raumstationen auf fünf Komma vier Millionen«, sagte der Innenminister leise und warf erneut einen Blick auf sein Memopad. »Das schließt lediglich die Personen ein, von denen wir wissen, dass sie sich zum Zeitpunkt des Angriffs an Bord befanden. Personen auf der Durchreise, deren offizielle

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